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Stillen

Stillen

Titel: Stillen
Autoren: Dora Schweitzer
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Brust schon auf die wichtige Aufgabe der Milchbildung ein. Die Veränderung Ihrer Brust wird durch die gesteigerte Bildung von Hormonen beeinflusst. Dieser hormonelle Einfluss beginnt bereits in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft.

Die Veränderungen Ihrer Brust
    Die meisten Schwangeren bemerken bald, dass ihre Brust größer wird. Durch die erhöhte Blutzufuhr in den Brüsten treten die Venen oftmals hervor und werden deutlich sichtbar. Die Brustwarzenvorhöfe werden fast immer etwas dunkler. Bei vielen Frauen werden auch die Brustwarzen besonders empfindlich.
    Im Warzenhof, der sich während der Schwangerschaft ebenfalls vergrößert und markanter wird, befinden sich die sogenannten Montgomery-Drüsen . Hierbei handelt es sich um Talgdrüsen, die fettartige Substanzen produzieren, welche die Brustwarze während der Stillzeit schützen. Vermeiden Sie bei der Brustreinigung Seife, weil dadurch dieser natürliche Schutzfilm gestört wird. Ihre Haut würde sonst zu schnell austrocknen und die Empfindlichkeit Ihrer Brustwarze wäre noch gesteigert.
    GUT ZU WISSEN
    Milchtröpfchen während der Schwangerschaft
    Bereits im Laufe Ihrer Schwangerschaft können in den Milchbläschen sehr geringe Mengen Vormilch, auch Neugeborenenmilch oder Kolostrum genannt, gebildet werden. Noch stark gebremst durch die Schwangerschaftshormone kommt die Milchbildung jedoch erst nach der Entbindung richtig in Gang, wenn auch die Plazenta ausgestoßen ist. Ob in der Zeit der Schwangerschaft Milch austritt oder nicht, hat jedoch keinen Einfluss auf die Milchbildung nach der Geburt.
    Ein Blick ins Innere der Brust vor (links) und während (rechts) der Schwangerschaft.
Die Vorgänge im Inneren Ihrer Brust
    In Ihrer Brust wird nun ein Teil des bisherigen Fettgewebes von neuem Drüsengewebe verdrängt. Durch ein komplexes Zusammenspiel von Hormonen wachsen etwa ab der sechsten Schwangerschaftswoche Milchbläschen und Milchgänge langsam zu einem funktionstüchtigen Brustdrüsengewebe heran und bereiten sich auf die Fähigkeit zur Milchproduktion vor.
    Ihr Brustdrüsengewebe gleicht bald einem Rebstock mit vielen Trauben, dessen Stämmchen (Milchgänge) dicht nebeneinander aus dem Boden (Brustwarze) sprießen und viele Zweige (Drüsenlappen) bilden. Auf den Drüsenlappen beginnen die Früchte (Milchbläschen, auch Alveolen genannt) zu wachsen.
    Nach der Entbindung Ihres Kindes steigt in Ihrem Körper die Produktion der Hormone Prolaktin und Oxytocin stark an. Die erhöhte Bildung dieser beiden Stillhormone sorgt dafür, dass Ihre Milchbildung unmittelbar nach der Entbindung angeregt wird.
    Die Bildung von Prolaktin (auch Milchbildungshormon genannt) ist ausschlaggebenddafür, dass in Ihren Milchdrüsen Muttermilch produziert werden kann. Wenn Ihr Baby an Ihrer Brust saugt, werden die Nerven in Ihrer Brustwarze und im Warzenhof gereizt, wodurch Ihr Gehirn die Botschaft erhält, vermehrt Prolaktin auszuschütten. Der Prolaktinspiegel verändert sich im Tagesverlauf, wobei auch die gebildeten Milchmengen zu unterschiedlichen Zeiten variabel sein können.

Wie die Milch aus der Brust fließt
    Das Hormon Oxytocin ist verantwortlich dafür, dass Ihre Muttermilch aus der Brust fließen kann. Durch das Saugen Ihres Babys wird in Ihrem Körper die Oxytocin-Ausschüttung angeregt. Oxytocin bewirkt, dass sich die kleinen Muskeln, die um die Milchbläschen und die Milchgänge angeordnet sind, zusammenziehen. Dadurch wird die in Ihren Milchdrüsen gebildete Milch in die Milchgänge, die in der Brustwarze enden, gepresst und ist dort für Ihr Kind verfügbar.
    GUT ZU WISSEN
    Der Milchspendereflex (Let-down-Reflex)
    Beim Stillen wird die Milchfreigabe reflexartig gesteuert. Das kindliche Saugen löst einen Hautreiz an der Brustwarze aus, der über die Nervenbahnen an das Zwischenhirn weitergeleitet wird. Von dort aus wird die Hirnanhangdrüse stimuliert, die die Ausschüttung des Hormons »Oxytocin« in die Blutbahn bewirkt. Dieses Hormon veranlasst dann das Zusammenziehen der Muskelzellen an den Milchbläschen, wodurch die Milch in die Milchgänge gepresst wird. Die Milchausgänge enden in den Brustwarzen, aus denen die Milch dann für das Baby erreichbar ist. Der Let-down-Reflex – auch Milchfluss-, Oxytocin-, Milchejektion- oder Milchspendereflex genannt –, erfolgt nicht nur auf den kindlichen Saugreiz hin, sondern anfangs auch oft, wenn die Mutter etwas hört, sieht oder riecht, was für sie im Zusammenhang mit dem Stillen und Ihrem Baby steht.
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