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Stille Nacht (German Edition)

Stille Nacht (German Edition)

Titel: Stille Nacht (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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würde.
    Sie war so müde gewesen. So entsetzlich von ihrem stundenlangen Terror mit Dwight Treadwell entkräftet, dass sie ihn beinahe bettelte es zu beenden—
    “Bettle mich darum.”
    “Geh zur Hölle.”
    Er positionierte das Gemüsemesser gerade oberhalb ihrer linken Brust und übte gerade genug Druck aus, um mit der Spitze des Messers ihre Haut zu durchdringen.
    Sie biss die Zähne zusammen, um einen Schrei zu unterdrücken.
    Er tat es wieder und wieder, dekorierte ihren Torso mit einem ordentlichen Punktmuster. Jeder Einstich brannte wie Feuer.
    “Bettle mich jetzt darum, hübsches Mädchen,” flüsterte er in ihr Ohr.
    “F- fick dich.”
    Stop. Stop. Stop!
    Der Baum. Der Baum musste noch fertig geschmückt werden. Drei Stunden. Höchstens. Die Schlafzimmer waren bereit für den Ansturm von Gästen, die Kaminsimse—oh verflucht—mit Ausnahme des einen im kleinen Büro im Erdgeschoss, waren fertig. Dieser eine nimmt wenigstens eine St—
    Guter Gott! Was hat sie sich gedacht? Sie sprang auf, voller Tatendrang, wenngleich da nichts zu verrichten war. “Wir müssen Denise bescheid geben, die Party abzusagen!” Verdammt. Verdammt. Verdammt. Das Telefon funktionierte nicht, und Joe zufolge, konnten sie erst weg, wenn der starke Wind und dieser Schneesturm abflauten, wenigstens genug, um ihren Ausflug marginal sicherer zu machen.
    Sie fing an, auf und ab zu gehen. Es war ein netter, großer Raum und ihre Schritte wurden länger, als ihre Gedanken rasten. “Wir müssen die Gäste in den Hütten kontaktieren. Gewiss, sie werden mit uns kommen, aber wir sollten sie vor Treadwell warnen—”
    “Nein.”
    “Nein?” Sie hielt für eine Sekunde inne. Hatte sie all den Blumenschmuck vom Schmutzraum in die Schlafzimmer gebracht? Sie sollte das überprüfen—Sie sah ihn stirnrunzelnd an. “Nein, was?”
    “Nein, wir schleppen keine unschuldigen Menschen all über Gottes Schöpfung mit uns herum. Wenn wir aufbrechen, wird das momentan geschehen. Und nur wir beide.” Er erhob sich und zog eine hässliche, schwarze Pistole aus dem Hosenbund in seinem Kreuzbereich hervor. Sie sah gemein aus, und machtvoll, und als ob es um eine ernsthafte Angelegenheit ginge. Sehr wohl wie der Mann, der sie trug.
    Sogar mit der Anwesenheit von Joe und seiner großen Waffe, war ihr Körper aus Angst gespannt. Erinnerungen an Treadwell und was er ihr angetan hatte, waren gleichermaßen ein Teil von ihr, wie ihr unverwechselbares, rotes Haar. Sie zählte ihre eigenen Herzschläge, als sie Joe gegenüberstand.
    “Kommen Sie mit mir.” Er hob ihre Mädchen-Pistole auf und reichte sie ihr. Er wartete, bis sie sie in das elastische Taillen-Band ihrer Leggings weggesteckt hatte, und fing dann an zu gehen, in der eindeutigen Erwartung, sie würde ihm folgen “Ich möchte alle Fenster und Türen überprüfen.”
    “Sicher,” murmelte sie abwesend, als sie ihm über den großen Raum folgte. Sie war nicht gerade eine Gefolgsperson, aber wohin auch immer Joe und diese Kanone gingen, so gehet Kendall Metcalf. “Es sind nur zwei Paare hier—”
    “Ich schere mich den Teufel darum, ob es sich um Grillen handelt, die ich in meine Hosentasche stecken kann. Niemand kommt mit uns, um uns einzubremsen. Ende der Unterhaltung.”
    Ende der Unterhaltung , ahmte sie lautlos nach, als sie ihm in die spärlich beleuchtete Küche folgte. Das Radio spielte noch immer sanft, und sie ging es abzustellen um Batterien zu sparen, als Joe die Riegel des Erkerfensters prüfte, das den schneebedeckten Vorgarten überblickte.
    Es war ihr piepegal, was er sagte. Sie hatte nicht die Absicht, vier ahnungslose Menschen hierzulassen, damit dieser—dieses Monster sie finden konnte.
    Joe zog die Eichen-Fensterläden über das schwarz-weie Szenario draußen geschlossen, als gerade das Licht flackerte. Es kam wieder kurz an, ging dann aus, um das ganze Haus in tiefste Dunkelheit zu tauchen.
    Treadwell tauschte das kleine Gemüsemesser gegen ein großes ein, pausierte nur lange genug die angetrockneten Blutflecken von seinem vorherigen Spielzeug an ihrem blossen Bein abzuwischen. Sie schrie allen Ernstes, als er begann, ihr auf ihrer Haut oberflächliche Schnitte zuzufügen, Einstiche in einem obszönen, scharlachroten, geometrischen Muster zu verbinden.
    Das Licht ging aus….
    Kendall versteinerte neben der Kücheninsel, ein Gefühl des Entsetzens überwältigte ihre Sorge um Denises Gäste. “Oh, Gott. Er ist hier.”
    “Unmöglich,” versicherte Joe.
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