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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition)
Autoren: Luanne Rice
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auf dich zu sein.«
    »Dr. Larkin«, sagte Quinn lächelnd. »Es ist ein seltsames Gefühl, dich in der Schule so anzureden. Für Allie und mich warst du immer nur Rumer.«
    »Du kannst mich nennen, wie du willst. Und nun ab nach Hause. Du solltest die Hochzeit für einen Abend vergessen und büffeln …«
    »Hummer fangen wäre mir lieber. Ich möchte das Leben leben und nicht bloß erforschen.«
    Rumer verbarg ein Lächeln. Sie erinnerte sich, dass sie in Quinns Alter ähnlich empfunden hatte, heute noch so dachte. »Im Moment ist beides gefordert.«
    »Richtig, Liebes«, bestätigte Winnie.
    Widerstrebend schüttelte Quinn den Kopf, als wären sowohl Winnie als auch Rumer zu alt, um sie zu verstehen, und lief durch die Gärten zurück.
    »Nicht das erste schwierige Mädchen, das unser Kap zu sehen bekommen hat …«, murmelte Winnie.
    Glühwürmchen flimmerten im Gebüsch und gespenstische Silhouetten zeichneten sich schwach im Dunst des Zwielichts ab. Während sie noch einen Moment stehen blieben, spürte Rumer die Hand der alten Frau auf ihrer Schulter. Winnies hochgesteckte weiße Haare ließen sie noch größer als die stolzen ein Meter achtzig erscheinen, die sie maß, und Rumer wurde von einer Welle der Zuneigung zu ihrer Nachbarin und Freundin ergriffen.
    »Wer das Anwesen wohl gekauft haben mag, was glaubst du?«, fragte sie und deutete auf das grüne Haus.
    »Jemand Interessantes, hoffe ich.«
    »Mit Kindern. Die auf die Bäume klettern und die Vögel und Kaninchen lieben, die hier leben.«
    »Und die Sterne und den Himmel über uns«, fügte Winnie mit ihrer ausgebildeten volltönenden Stimme hinzu.
    Was wollte Winnie damit sagen? Sollte das eine Anspielung sein? Rumer sah sie fragend an.
    »Nichts weiter, Liebes.« Winnie hatte ihren Blick bemerkt. »Interpretiere nicht so viel in die Überlegungen einer alten Frau hinein. Und, bist du für die Hochzeit gerüstet?«
    Rumer nickte, strich sich die Haare aus den Augen. Am Samstag sollte die Trauung von Dana Underhill, einer der Bewohnerinnen des Kaps, und Sam Trevor stattfinden – endlich wagten sie diesen Schritt, nachdem sie schon vier Jahre ein Paar waren. In ihrem Garten war ein Zelt aufgestellt worden, und Quinns Schwester Allie hatte vorhin auf einen Sprung vorbeigeschaut, um zu fragen, ob die beiden am Hochzeitsmorgen einen Strauß Rosen und Lilien pflücken durften, als Schmuck für die Tische.
    »Bin ich«, erklärte Rumer, obwohl die Teilnahme an einer Hochzeit das Letzte war, wonach ihr der Sinn stand. »Wirst du singen?«
    »Selbstverständlich! Ansonsten wäre es keine Hochzeit, wie sie in Hubbard’s Point üblich ist!«, meinte Winnie hoheitsvoll, und Rumer lächelte über ihren unerschütterlichen Stolz. Winnie Hubbard hat eine sehr hohe Meinung von sich, hatte Letitia Shaw, Rumers Großmutter, einmal bemerkt und damit klargestellt, dass sie, was ihre persönlichen Qualitäten anging, vielleicht ein wenig zu viel des Guten tat.
    »Wir haben schon lange keine Kap-Hochzeit mehr gefeiert.« Rumer beobachtete immer noch die Kaninchen, die mit ihren flinken Bewegungen das Gras in Schwingung versetzten.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob sie als richtige Kap-Hochzeit zählt, mit allem, was dazugehört«, gab Winnie zu bedenken. »Sam ist von auswärts. Natürlich kann ich verstehen, wie es kam, dass er sich in Dana verliebte …« Ihre Stimme wurde weicher und ihr Blick heftete sich auf das grüne Haus, während der betäubende Duft der Rosen und des Geißblatts die beiden Frauen umfing. »Die Luft hier ist das reinste Aphrodisiakum. Aber du kennst ja die Tradition: Die Jungen von Hubbard’s Point heiraten die Mädchen von Hubbard’s Point.«
    »Manche schon …«
    »Deine Ahnfrau hat natürlich darauf gepfiffen. Brennt mit diesem Kapitän durch und stirbt mit ihm, als das Schiff an den Klippen von Wickland Shoal zerschellt. Sehr romantisch, aber das Wesentliche im Leben hat sie nicht begriffen. Alles, was sie brauchte, befand sich hier, direkt vor ihrer Nase.«
    Rumer nickte, als sie an die alte Geschichte dachte. Die Legende von Elizabeth Randall und Nathaniel Thorn hatte traurige Berühmtheit erlangt – vor allem, seit der Schatz der Cambria, des Schiffes, das beiden den Tod gebracht hatte, von Sams Bruder Joe Connor gehoben worden war.
    »Echte Hubbard’s-Point-Ehen …«, fuhr Winnie fort. »Mit meinem Urgroßvater und meiner Urgroßmutter beginnend, wurde die Tradition stetig fortgesetzt, deine Schwester und Zeb
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