Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
Stimmung, wusste weder ein noch aus wegen Guy – der, wie sie sagte, immer noch behauptete, es sei alles in Ordnung mit ihm – und äußerte lautstark Besorgnis um Clemmie, wobei sie ohne Unterlass rauchte und sogar anfing, an den Fingernägeln zu knabbern.
     
    »Sieh dir das an!« Am Morgen des Valentinstages streckte sie die Hand quer über den Schreibtisch. »Meine Nägel sind schon beinahe runter bis aufs Fleisch! Dabei sind die aus Acryl …«
    Clemmie nahm sich vor, nach der Hochzeit in Steeple Fritton nun wirklich ihre Kündigung einzureichen. Morgen würde sie es tun. Sie würde auch nicht mehr bis zum Ende des Monats arbeiten. Sie würde nur sagen, was zu sagen war, den Brief überreichen und gehen.
    Aber nicht heute.
    Sie hatte bis hierhin durchgehalten und es überlebt. So sehr es auch schmerzte, wollte sie doch unbedingt mit den anderen nach Steeple Fritton fahren und zusehen, wie Ellis und Lola heirateten. Sie wollte das sorgsam geplante blau-silberne Feuerwerk in all seiner Pracht miterleben. Sie wollte – ach, verdammt noch mal! Sie wollte einfach bei Guy sein und beim Feuerwerk, ein allerletztes Mal.
    »Gut.« Syd kam ins Büro gestürmt. »Wir ziehen jetzt los zu unserer Mission im finsteren Fritton Magna, um alles aufzubauen, ohne dass die liebliche Lola merkt, was wir vorhaben. Kelly fährt den zweiten Lieferwagen später rüber, die Feuerwerkskörper für die Hochzeit sind alle nummeriert und stehen im Schuppen bereit, sodass du sie einladen kannst, wann immer du möchtest, Clemmie. Ach ja, Ellis hat Guy noch mal wegen musikalischer Sonderwünsche angerufen, die ich in die kurze Zeitspanne, die zur Verfügung steht, gerade noch einarbeiten
konnte. Alles Bubblegum-Popmusik! Das ist eine Premiere.«
    Nachdem Syd gegangen war, spürte Clemmie einen leichten Anflug von Vorfreude. Sie bereiteten wieder ein Feuerwerk vor – und nichts anderes interessierte sie im Leben. Na ja, so ganz stimmte das zwar nicht, aber als sie hier zu arbeiten begonnen hatte, war sie ja auch davon ausgegangen, dass Guy unerreichbar sei, weil er zu YaYa gehörte. Warum konnte sie denn dann nicht hier weiterarbeiten, wenn Guy unerreichbar war, weil er jetzt zu Helen gehörte?
    Tja. Eigentlich machte es doch einen gewaltigen Unterschied, zum Beispiel, weil er wusste, was sie für ihn empfand und sie dafür verachtete. Clemmie trommelte mit den Fingern auf den Tisch.
    Sollte sie bleiben oder sollte sie gehen?
    »Möchtest du eine Kippe, Schätzchen?« YaYa blinzelte durch den Rauch. »Um deine Nerven zu beruhigen?«
    »Nein, danke. Ich bin nicht betrunken. Noch nicht. Und weißt du denn nicht, dass Vater Staat es jetzt für illegal erklärt hat, in gemeinschaftlichen Arbeitsräumen zu rauchen?«
    »Ich pfeif auf Vater Staat!«, schimpfte YaYa. »Das ist hier auch mein Zuhause, und ich rauche verdammt noch mal, wo es mir passt! Solange du nichts dagegen hast, versteht sich.«
    »Ach bitte, verwässere doch nicht die schöne Schimpfkanonade.« Clemmie lächelte wehmütig. »Ich hatte gerade Spaß daran. Mich stört es doch überhaupt nicht, wenn du rauchst. Also …«, sie holte tief Luft, »hatte Guy bislang einen schönen Geburtstag?«
    »Keine Ahnung, Süße.« YaYa zuckte die Achseln. »Er war schon weg, als ich runterkam. Wahrscheinlich misst er gerade den Platz in Steeple Fritton aus, während wir hier über ihn reden. Ich hatte ihm wie immer eine Karte und ein Geschenk
vor seine Schlafzimmertür gelegt, aber da liegt es noch. Eigentlich wollte ich taktvoll sein und nicht eigens betonen, dass Valentinstag ist, wegen, na ja, du weißt schon …«
    Was wusste sie? Ach ja: das Zerwürfnis mit dem legendären süßen Jungen.
    »Ach, kein Problem. Alles okay. Ehrlich. Also, kommst du mit nach Steeple Fritton?«
    »Das lass ich mir auf gar keinen Fall entgehen. Wird uns allen gut tun, hier mal rauszukommen. Und wie ist es mit dir? Hast du es dir noch mal überlegt? Ob du bleibst?«
    Clemmie schüttelte den Kopf. »Ich werde morgen meine Kündigung einreichen. Es muss sein – hör mal, ich verspreche dir, wenn ich weg bin, wird es Guy wieder besser gehen. Vertrau mir.«
    »Nein, wird es nicht!« YaYa drückte mit ärgerlichen ruckartigen Bewegungen ihre Zigarette aus, sodass sich die Asche über ihren Schreibtisch verteilte. »Und mir auch nicht! Auch Suggs wird vor Kummer vergehen! Ohne dich wird es hier nicht mehr dasselbe sein – ach bitte …«
    Clemmie stand auf, fest entschlossen, nicht wieder zu weinen. »Hör auf. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher