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Sternenschweif 32 - Lauras Rettung

Sternenschweif 32 - Lauras Rettung

Titel: Sternenschweif 32 - Lauras Rettung
Autoren: Linda Chapman
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hatte sie nur noch eine ungefähre Vorstellung, wie sie zu dem Baum gelangt war. Sie vertraute auf Sternenschweif und seinen guten Orientierungssinn.
    „Du wirst uns hinführen, nicht wahr, mein Freund?“, fragte Laura. Sternenschweif schnaubte und nickte. Laura genoss es, mit ihm an den saftig glänzenden Maisfeldernvorbeizureiten, und erfreute sich am Anblick des roten Klatschmohns, der am Wegesrand wuchs.
    Als sie in den Wald gelangten, empfing sie schattige Kühle und der Duft von Tannennadeln. Die Sonne brach durch die leuchtend grünen Zweige und warf tanzende Lichter auf den weichen Waldboden, der das Geräusch von Sternenschweifs Hufen verschluckte. Wie fast immer begegnete ihnen kein Mensch, nicht einmal ein Waldarbeiter. Laura nutzte die Gelegenheit, um mit Sternenschweif ein Stück zu galoppieren. Sie liebte es, seine Mähne im Wind flattern zu sehen und sich die gute Waldluft um die Nase wehen zu lassen. Wenn es dafür doch nur mehr Gelegenheit gäbe!
    Als sie den Wald verlassen hatten, kamen sie wieder an Feldern und blühenden Wiesen vorbei. Dann machte der Weg eine scharfe Linkskurve und dahinter tauchte das kleine Wäldchen auf, an das Laura sich erinnerte. Mitten zwischen den Bäumen teilte sich der Weg. Laura stieg ab, weil sie sich unsicher war, welche Richtung sie einschlagen sollten. Sie ging ein Stück nach rechts, um nach den Steinen Ausschau zu halten, die ihr damals aufgefallen waren. Da wieherte Sternenschweif und zeigte mit dem Kopf nach links. Wie gut, er wusste, wohin sie gehen mussten! Als Einhorn konnte er sie sogar zu Orten führen, an denen sie noch nie zuvor gewesen waren. Sein Horn leuchtete dann und zeigte ihnen die richtige Richtung. Aber das war nureine seiner vielen magischen Fähigkeiten, die sie im Laufe der Zeit gemeinsam entdeckt hatten. Denn so war es Einhörnern und ihren Freunden bestimmt. Sie mussten die Zauberkräfte gemeinsam entdecken und kein anderer Einhornfreund durfte sie ihnen verraten.

    Es gab so viel, was Laura im Laufe der Zeitzusammen mit Sternenschweif herausgefunden hatte. Einiges hatte sie auch von Mrs Fontana gelernt. Die alte Buchhändlerin war es gewesen, die Laura überhaupt darauf gebracht hatte, dass Sternenschweif ein Einhorn war. Laura war immer mit allen Fragen zu ihr gekommen, und auch wenn Mrs Fontana ihr manchmal nicht die Lösung eines Rätsels verraten durfte, so hatte sie ihr doch immer wertvolle Hinweise gegeben. Laura spürte immer noch, wie sie traurig wurde, wenn sie an die freundliche alte Dame dachte, die vor einiger Zeit gestorben war.
    Seitdem war Laura auf sich allein gestellt in allen Einhornfragen, und das war umso mehr eine Herausforderung, als Mrs Fontana ihr das Amt einer „Hüterin der Einhorngeheimnisse“übertragen hatte. Das bedeutete, dass Laura und Sternenschweif anderen Einhörnern und ihren Freunden halfen, wenn diese in Not waren. Dann leuchtete ein Name auf der Liste, die sie von Mrs Fontana bekommen hatte. Dies war nun schon seit einiger Zeit nicht mehr der Fall gewesen und offensichtlich schien gerade kein Einhorn oder sein Freund Lauras Hilfe zu benötigen. Dafür war Laura dankbar, denn momentan hatte sie schon genug um die Ohren.
    Sternenschweifs Schnauben riss sie aus ihren Gedanken. Sie hatte gar nicht auf den Weg geachtet, und als sie jetzt nach vorne schaute, sah sie tatsächlich den Baum vor sich auftauchen.
    „Du hast ihn gefunden!“, freute sich Laura.„Sternenschweif, du bist wirklich der Größte!“
    Die zarten grünen Blätter des alten Baums hoben sich leuchtend gegen den blauen Himmel ab. Es sah wunderschön aus. Laura stieg ab und ging näher heran. Mit den Fingern strich sie über die raue Borke des Baumstamms und ließ sie über die tiefen Furchen wandern, die sie durchzogen. Sie blickte in das Blätterdach über sich, durch das ein leichter Wind fuhr. Laura streckte sich, um ein paar Blätter abzureißen. Feiner Blütenstaub rieselte dabei auf ihre Hände und sie sah gelbgrüne Pollensäcke, die an langen Stängeln hingen.
    „Sieh mal, Sternenschweif“, sagte sie und hielt ihm die Blätter hin. „Sie sehen ein bisschen wie ein Fächer aus, aber mit der Einkerbung in der Mitte könnte man sie auch für ein Herz halten.“ Sternenschweif nickte.

    „Sie haben wirklich eine ganz besondereForm und ich wette, die anderen kommen nicht so leicht darauf, wie dieser Baum heißt. Ich weiß es ja selbst noch nicht, aber ich werde gleich nachher in dem großen Bestimmungsbuch meines Vaters
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