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Sternenschweif 31 - Die Magie der Sterne

Sternenschweif 31 - Die Magie der Sterne

Titel: Sternenschweif 31 - Die Magie der Sterne
Autoren: Linda Chapman
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nicht geirrt“, sagte er zu seinem Begleiter. „Ich habe dein Pony von Weitem durch die Büsche schimmern sehen, aber wir waren uns nicht ganz sicher. Es ist ja auch schon fast dunkel. So spät solltest du eigentlich nicht mehr allein im Wald sein.“
    Laura nickte. „Das stimmt, aber ich habe die Rehmutter wimmern gehört und da konnte ich doch nicht einfach weiterreiten. Ich habe versucht, sie zu befreien, aber die Schlinge sitzt zu fest.“
    Der Förster stieß einen ärgerlichen Laut aus. „Schon wieder eine dieser alten Fallen. Wenn ich diesen Fallensteller erwische, kann er was erleben.“ Er kniete sich neben das Rehund sprach leise auf das nervöse Tier ein, während er die Falle begutachtete. Sein Gehilfe beugte sich ebenfalls herab und gemeinsam gelang es ihnen schließlich, die Falle zu lösen. Das Reh wollte sofort in die Freiheit springen, doch es knickte mit dem verletzten Bein ein.

    Vorsichtig betastete der Förster den Hinterlauf des Tieres.
    „Es ist zu stark verletzt, wir müssen es mit auf unsere Krankenstation nehmen“, sagte er.
    Laura tätschelte beruhigend Sternenschweifs Hals. Sie wusste, dass er das Reh gern mit seinem Horn geheilt hätte, doch in Gegenwart des Försters war das nicht möglich. In einiger Entfernung tänzelte das Rehkitz immer noch aufgeregt hin und her. Es traute sich nicht näher heran, seit die beiden Männer da waren.
    „Was passiert mit dem Rehkitz?“, fragte Laura besorgt.
    „Das müssen wir auch mitnehmen“, erwiderte der Förster. „Ohne seine Mutter überlebt es sonst noch nicht.“
    Die beiden Männer legten das verletzte Reh auf ein Tuch zwischen zwei Stangen und trugen es zu einem Käfig, der auf der Ladefläche ihres Geländewagens stand. In diesem Moment stieß das Kitz einen klagenden Laut aus.
    „Ruhig“, sagte der Förster. „Wir tun dir nichts.“ Er ging auf das Kitz zu, doch es wich ihm ängstlich aus.
    Sein Gehilfe seufzte. „So einfach lässt es sich nicht einfangen. Am besten verstecken wir uns und warten, bis es sich zu seiner Mutter traut.“
    „Das kann ewig dauern“, stöhnte der Förster. „Aber es bleibt uns wohl nichts anderes übrig.“
    Er ging zum Geländewagen zurück, ließ eine Rampe zur Ladefläche herunter und öffnete einen zweiten Käfig, in den das Kitz hineingehen sollte.
    „Am besten verstecken wir uns hinter den Sträuchern“, sagte er und wollte verschwinden.
    Sternenschweif zog nun unruhig an den Zügeln. „Warten Sie!“, rief Laura, denn sie spürte, dass Sternenschweif etwas vorhatte. Sie ließ die Zügel etwas lockerer und Sternenschweif näherte sich vorsichtig dem kleinen Reh. Leise wieherte er, so als würde er ihm etwas zuflüstern. Fasziniert beobachtete sie, wie das Kitz sich an das Pony schmiegte und die beiden eine Weile so verharrten. Auch der Förster und sein Gehilfe sahen die beiden Tiere überrascht an. Schließlich stupste Sternenschweif das Rehkitz aufmunternd an und schnaubte. Dann ging erlangsam auf den Geländewagen zu. Zaghaft folgte ihm das Kitz. Ängstlich schaute es zum Käfig hinauf, aus dem seine Mutter ihm erwartungsvoll entgegenblickte. Als Sternenschweif dem Kitz einen letzten Stups gab, nahm es all seinen Mut zusammen und stakste die Rampe hinauf in den zweiten Käfig neben seiner Mutter.
    „Unglaublich“, sagte der Förster leise. Schnell ging er zu seinem Wagen und verschloss den Käfig. Dann drehte er sich zu Laura um. „Du hast wirklich ein außergewöhnliches Pony. Vielen Dank für eure Hilfe. Ohne euch hätten wir das nicht so schnell hinbekommen. Wenn du möchtest, könnt ihr gern bei unserer Krankenstation vorbeikommen und die Rehmutter und ihrKitz besuchen. Du und dein Pony, ihr scheint ja ein besonderes Händchen für Tiere zu haben.“
    „Wir kommen auf jeden Fall vorbei, danke.“ Laura freute sich über die Einladung.
    „Aber jetzt solltest du schleunigst nach Hause reiten. Nicht, dass sich deine Eltern noch Sorgen machen“, sagte der Förster. Laura versprach, sofort zurückzureiten. Der Förster und sein Gehilfe stiegen in ihren Wagen und fuhren davon. Ein letztes Mal blickten Laura und Sternenschweif in die traurigen Augen der beiden Rehe, dann war der Wagen verschwunden. Laura gab es einen Stich. An allem war dieser Fallensteller schuld! Sie wünschte sich nichts mehr, als dass er bald gefasst wurde.
    „Vielleicht können wir ja irgendwie dabei helfen, ihn zu finden“, murmelte sie. Sternenschweif berührte sie mit seinem Maul sachte am Handgelenk.
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