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Sternenschweif 27 - Die Zauberquelle

Sternenschweif 27 - Die Zauberquelle

Titel: Sternenschweif 27 - Die Zauberquelle
Autoren: Linda Chapman
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schneller und immer schneller. Laura jubelte vor Glück.
    Als sie wenig später auf den großen Waldweg einbogen, waren beide ziemlich erhitzt. Nun genossen sie die Ruhe und Kühle, die sie umgab. Hier und da blitzten Sonnenstrahlen durch die welk werdenden Blätter. Wie oft waren Laura und Sternenschweif diesen Weg schon entlanggeritten. Er führte zur geheimen Lichtung, ihrem absoluten Lieblingsplatz. Gleich da vorn würde der schmale Pfad abzweigen, der an diesem magischen Ort mitten im Wald endete. Laura würde nie den Moment vergessen, als sie ihn zum ersten Mal betreten hatte. Schmetterlinge tanzten durchdie Luft und lila Mondblumen leuchteten im saftig grünen Gras. Hier hatte Laura Sternenschweifs Geheimnis entdeckt. Mit zitternder Stimme hatte sie damals die magischen Verse gesprochen und mit klopfendem Herzen gewartet. Und tatsächlich! Kurze Zeit später stand nicht mehr das graue, unscheinbare Pony vor ihr, sondern ein strahlend schönes Einhorn! Laura konnte es bis heute manchmal nicht fassen, dass Sternenschweif wirklich ein Einhorn war. Seine Zauberkräfte …
    Ihre Gedanken wurden jäh durch ein lautes Knattern unterbrochen. Was war das? Da vorn kamen doch tatsächlich drei Jungs mit ihren Mopeds auf sie zugerast. Was hatten die denn hier im Wald zu suchen? Als sie Laura und Sternenschweif entdeckten, wurden sie für einen Augenblick etwas langsamer. Doch kaum waren sie an ihnen vorbei, gaben sie wieder Gas.

    Peng! Peng!, knallte es plötzlich durch den Wald. Der Motor von einem der Mopeds war offensichtlich nicht ganz in Ordnung. Laura spürte, wie Sternenschweif unter ihr stocksteif wurde. Er riss den Kopf nach oben und tänzelte aufgeregt hin und her.
    „Ruhig, ganz ruhig“, versuchte Laura ihn zu besänftigen. Doch Sternenschweif war nicht zu halten! Er schnaubte und wieherte schrill. Dann raste er voller Panik mitten durch den Wald davon.

2

    Laura zog an den Zügeln und setzte sich schwer in den Sattel, um Sternenschweif zum Stehen zu bringen. Doch ohne Erfolg.
    „Halt! Halt doch endlich an!“, rief sie immer wieder.
    Aber Sternenschweif schien sie überhaupt nicht zu hören. Weiter und immer weiter raste er in den Wald. Laura hatte Mühe, nicht herunterzufallen. Sie drückte sich fest an Sternenschweifs Hals und klammerte sich an seiner Mähne fest.Immer wieder klatschten ihr Zweige ins Gesicht. Was war nur los mit Sternenschweif? Wieso verhielt er sich so ungewöhnlich? Die drei Jungs waren inzwischen meilenweit entfernt. Da, endlich schien Sternenschweif wieder zu sich zu kommen. Sein wilder Galopp wurde langsamer.
    „Brrr, so ist es gut, mein Kleiner“, beruhigte ihn Laura.
    Sternenschweif verfiel in Trab. Immer wieder schüttelte er den Kopf, als könnte er selbst nicht verstehen, was ihn durch den Wald trieb. Schließlich blieb er schwer atmend stehen.
    Laura schlang die Arme um seinen Hals. „Alles in Ordnung“, flüsterte sie sanft. „Du brauchst keine Angst mehr zu haben.“

    Sternenschweif blickte sie mit seinendunklen Augen fragend an. Laura konnte sehen, wie verunsichert er war.
    „Wollen wir zur Lichtung reiten?“, fragte sie. „Dann können wir reden.“
    Sternenschweif nickte und Laura stieg wieder auf. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befanden. Aber Sternenschweif ging zielsicher zurück. Kreuz und quer trug ersie durch den Wald. Schließlich sah Laura den Weg vor sich, der zur geheimen Lichtung führte. Kurze Zeit später sprach sie dort die magischen Verse des Verwandlungszaubers:
    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Ein violetter Blitz zuckte durch die Luft. Als Laura die Augen wieder öffnete, stand Sternenschweif in seiner Einhorngestalt vor ihr. Mähne und Schweif glänzten seidig, das silberne Horn funkelte, als ob esmit lauter Diamanten besetzt wäre. So oft hatte Laura Sternenschweif nun schon verwandelt und doch war sie immer wieder wie verzaubert! Leider durfte sie niemandem Sternenschweifs Geheimnis verraten. Deswegen hatte Laura auch so gern Mrs Fontana in ihrer Buchhandlung besucht. Mit ihr konnte sie über alles reden, denn die alte Buchhändlerin hatte früher selbst einmal ein Einhorn besessen. Sie war es auch gewesen, die Laura geholfen hatte, Sternenschweifs Geheimnis zu entdecken. Das gehörte zu ihren Aufgaben als Hüterin der Einhorngeheimnisse. Ein Hüter zu sein, war gar nicht so leicht.
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