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Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber

Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber

Titel: Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber
Autoren: Chapman Linda
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hatte. „Am besten reiben wir Apple trocken und stellen sie bei Sternenschweif unter“, schlug sie vor. „Und dann gehen wir rein und versuchen, auch dich trocken zu kriegen.“
    Grace nickte und kurze Zeit später stand die kleine Apfelstute warm eingepackt in Sternenschweifs Pferdedecke auf einem gemütlichen Bett aus Stroh und zupfte genüsslich Halme aus einem prall gefüllten Heunetz.
    In der Küche trafen die Mädchen auf Mrs Foster. „Du bist ja vollkommen durchnässt, Grace!“, rief sie besorgt. „Du musst sofort trockene Sachen anziehen und etwas Warmes trinken. Laura leiht dir sicher gerne frische Kleidung.“
    Nachdem Grace sich umgezogen und ihre Haare getrocknet hatte, fielen die Mädchen über den Kakao und die Schokoladenplätzchen her, die Lauras Mutter auf den Tisch gestellt hatte.
    „Auf keinen Fall kannst du bei diesem Wetter zurückreiten“, entschied Mrs Foster mit einem Blick auf die dicken Tropfen, die gegen das Küchenfenster prasselten. „Am besten bleibst du zum Mittagessen. Wenn es danach immer noch regnet, rufe ich deine Mutter an, damit sie dich mit dem Pferdetransporter abholt.“
    „Ja, das ist sicher besser“, sagte Grace.
    „Jetzt muss ich aber zurück an den Schreibtisch.“ Mrs Foster schrieb Kinderbücher und saß oft stundenlang vor ihrem Computer. „Kommt ihr zwei bis zum Essen ohne mich zurecht?“
    „Aber klar“, antwortete Laura. „Wir machen es uns in meinem Zimmer gemütlich.“ Während sie die Treppe hinaufgingen, klopfte Lauras Herz wie verrückt.
    „Dein Zimmer ist echt klasse!“, sagte Grace bewundernd, als Laura die Tür öffnete. Sie ging zu der kleinen Bank, die vor dem Fenster stand. „Cool! Von hier aus kannst du direkt zu Sternenschweifs Koppel sehen.“
    „Wenn ich mich im Bett aufsetze, kann ich ihn morgens beim Grasen beobachten“, erwiderte Laura. Sie nahm auf ihrem Bett Platz und klopfte auffordernd neben sich auf die Decke.
    Doch Grace war bereits in die Betrachtung der Pferdeposter versunken. Sie zeigte auf einen schwarzen Hengst. „Das Poster habe ich auch!“ Endlich wandte sie sich wieder Laura zu. Dabei fiel ihr Blick auf das große rote Buch. „Was ist denn das da?“
    Lauras Mund wurde trocken. Sie hatte das Gefühl, kaum sprechen zu können. „Och, das habe ich geschenkt bekommen“, sagte sie so beiläufig wie möglich.
    Grace nahm es in die Hand. „Geschichte der Einhörner“, las sie laut vor. „Wow! Ich liebe Einhörner!“
    „Tatsächlich?“
    „Aber ja“, beteuerte Grace begeistert. „Ich wünschte, es gäbe sie wirklich!“

    „Aber natürlich gibt es sie! Ich meine ... ähm ... in dem Buch steht zumindest, dass es sie gibt“, stammelte Laura, während Grace die Seiten aufmerksam betrachtete.
    Beim Anblick eines kleinen grauen Ponys stockte sie. Laura hielt die Luft an. Auf dieser Seite stand, wie man ein Einhorn erlösen und ihm seine wahre Gestalt geben konnte.
    „Das ... das sieht genauso aus wie ...“, stotterte Grace. Verlegen brach sie ab und begann zu lesen.
    Lauras Hände wurden feucht. War Grace die Ähnlichkeit zwischen dem abgebildeten Pony und Nachtwind aufgefallen?
    Grace blätterte weiter und starrte gedankenverloren auf das Bild einer Mondblume. „Ich habe diese Blumen schon einmal gesehen“, murmelte sie.
    „Tatsächlich?“, fragte Laura überrascht.
    „Ja, im Wald gibt es eine Lichtung. Ich habe sie zufällig vor kurzem entdeckt. Dort wachsen Blumen, die genauso aussehen.“ Grace überflog die Seite. „Hier steht, dass sie Mondblumen heißen. Und dass man sie braucht, wenn man ein Einhorn zum ersten Mal verwandeln will.“ Sie hielt inne. Verträumt schaute sie Laura an. „Oh, Mann“, flüsterte sie. „Stell dir vor, das alles wäre wahr ...“
    „Wenn es dir so gut gefällt, leihe ich dir das Buch gerne aus“, schlug Laura vor.
    „Wirklich?“, fragte Grace ungläubig.
    Laura nickte eifrig. „Kein Problem.“
    „Danke, das ist toll!“ Behutsam klappte Grace das Buch zu und presste es fest an sich. „Vielen Dank!“

    Als sie mit dem Mittagessen fertig waren, hatte es aufgehört zu regnen.
    „Ich mache mich jetzt besser auf den Weg“, meinte Grace, nachdem sie den Tisch abgeräumt hatten. „Wer weiß, wie lange es trocken bleibt.“
    Als sie davonritt, bemerkte Laura, dass sie nicht den üblichen Weg nach Hause nahm, sondern auf einen Pfad einbog, der tiefer in den Wald führte. Laura drückte die Daumen. Hoffentlich ritt Grace zur Lichtung!

    Laura wartete noch etwas.
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