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Sternenschweif 11 - Spuren im Zauberwald

Sternenschweif 11 - Spuren im Zauberwald

Titel: Sternenschweif 11 - Spuren im Zauberwald
Autoren: Linda Chapman
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nickte beklommen.

    „Das wird bald besser werden, glaub mir. Du musst dich allerdings trotzdem an unsere Regeln halten. Kinder dürfen abends nur in Begleitung eines Erwachsenen in den Stall. Weil es deine erste Nacht ist, will ich so tun, als wäre nichts passiert. Aber wenn ich dich noch einmal hier antreffe, muss ich dich leider bitten, uns zu verlassen. Wir haben nur wenige Regeln hier, aber wir müssen uns sicher sein können, dass sie von allen eingehalten werden. Das verstehst du doch, oder?“
    Laura brachte keinen Ton heraus. Sie senkte den Kopf. Hilary legte ihr sanft die Hand auf die Schulter.
    „Dann sind wir uns also einig. Jetzt sag Sternenschweif gute Nacht und lauf zurück zu deinem Zimmer, bevor die Nachtglocke läutet.“
    Als Laura in der Hütte ankam, schauten die anderen Mädchen sie neugierig an.
    „Wo warst du denn noch?“, fragte Natascha erstaunt.
    „Frische Luft schnappen“, antwortete Laura ausweichend.
    Als sie schließlich im Bett lag, dachte sie an Mel. Ob sie es genauso merkwürdig fand, in einem fremden Bett zu liegen? Konnte sie vielleicht auch nicht einschlafen? Sie jedenfalls hatte sich ihre erste Nacht im Ferienlager ganz anders vorgestellt!
    „Ist das alles, was ihr könnt?“, dröhnte Kates Stimme am nächsten Morgen beim Striegeln über den Platz. Unerbittlich kommandierte sie die Falken herum. „Vergesst nicht, dass wir auch fürs Putzen die höchste Punktzahl bekommen wollen. Oder möchtet ihr den Pokal nicht mehr gewinnen?“
    Laura verdrehte genervt die Augen, während sie gewissenhaft Sternenschweifs Fell bürstete. Sie waren erst seit einer Stunde auf und schon jetzt hätte sie Kate am liebsten auf den Mond gewünscht. Warum konnte sie nicht einfach schweigend ihr Pony striegeln, wie es die anderen auch taten? Warum musste sie immer den Ton angeben? Laura seufzte niedergeschlagen. Es gelang ihr noch nicht einmal, sich mit Mel zu unterhalten, weil ihre Freundin viel zu sehr damit beschäftigt war, Kate zufrieden zu stellen.
    Aber als Hilary, Tom und Emily die Ponys begutachteten, zahlte es sich aus, dass Kate die Falken so angetrieben hatte. Ihre Ponys waren genauso makellos sauber wie die Mädchen selbst.
    „Die Adler bekommen sechs Punkte. Die Eulen sieben und die Falken für ihre vorbildliche Leistung zehn von zehn Punkten“, verkündete Hilary. „Für die Reinigung der Hütten“, fuhr sie nach einem Blick auf ihre Unterlagen fort, „erhalten die Falken ebenfalls zehn Punkte, die Adler sieben und die Eulen sechs.“
    Kates spitzer Jubelschrei ließ die Ponys erschreckt auffahren. Lautstark beglückwünschten die Falken sich gegenseitig.
    Hilary klatschte in die Hände. „Beruhigt euch wieder! Die Eulen bekommen jetzt von mir eine Stunde Dressurunterricht. Die Adler und Falken gehen mit Tom und Emily zum Springen.“
    Während die anderen beiden Gruppen den Platz verließen, ergriff Laura die Zügel. Sie wünschte sich inständig, dass ihre erste Reitstunde mehr Spaß machen würde als der Beginn dieses Morgens.
    Obwohl Mel nicht dabei war, gefiel Laura die Reitstunde. Zu Hause hatte sie keinen regelmäßigen Unterricht und Hilary war eine wirklich gute Lehrerin. Sie erklärte ihnen genau, was sie tun sollten, und lobte jeden noch so kleinen Fortschritt. Begeistert lernte Laura ihre ersten Bodenfiguren.
    Nach dem Unterricht brachten alle ihre Ponys auf die Weide. Sternenschweif und Silver standen auf einer Koppel mit Sindbad und Smartie.
    „Das hat heute echt Spaß gemacht“, schwärmte Mel, während sie Silver auf die Koppel führte. „Wir durften ganz oft springen. Und wie war’s bei dir? Eure Stunde sah ja nicht so spannend aus.“
    „Findest du? Also mir hat es gefallen!“, antwortete Laura kurz angebunden. Es ärgerte sie immer noch, dass Mel den ganzen Morgen über kaum ein Wort mit ihr gesprochen hatte.
    Mel warf ihr einen überraschten Blick zu. „Ist was?“
    „Ach nichts!“ Laura nahm sich zusammen. „Entschuldigung, wenn ich ein bisschen schnippisch klinge. Ich habe einfach einen Bärenhunger.“
    „Und ich erst! Lass uns essen gehen!“
    Im Speisesaal türmten Laura und Mel Brötchen mit Schinken und Käse auf ihre Teller, luden Kekse, Äpfel und große Gläser mit gekühlter Zitronenlimonade auf ihr Tablett und setzten sich nach draußen. Während sie sich gegenseitig von ihren Reitstunden erzählten, besserte sich Lauras Laune allmählich. Genauso hatte sie sich das Ferienlager vorgestellt: mit Mel zusammen sein und endlos über
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