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Sternenschweif 09 - Flug durch die Nacht

Sternenschweif 09 - Flug durch die Nacht

Titel: Sternenschweif 09 - Flug durch die Nacht
Autoren: Linda Chapman
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Sternenschweif nach Arkadia schicken. Er durfte ihretwegen nicht seine Zauberkraft verlieren! „Du …“, ihre Stimme versagte, „du musst gehen!“
    Sternenschweif fuhr zurück. „Aber wieso? Warum sagst du das?“
    Laura hatte das Gefühl, als breche ihr das Herz. „Bitte, Sternenschweif“, ihre Augen füllten sich mit Tränen, „du musst zurückkehren. Deine Magie ist so stark, du kannst so viel Gutes damit tun. Überleg doch nur, wie du heute Jo-Ann gerettet hast. In Arkadia kannst du noch vielen anderen helfen. Du darfstnicht hier bleiben. Nicht einmal mir zuliebe.“
    „Aber ich will nicht fortgehen, Laura!“, sagte Sternenschweif verzweifelt.
    „Du musst“, sagte Laura und konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken.
    Plötzlich knackte ein Ast. Erschrocken fuhren sie beide herum. Ein mächtiges Einhorn trat zwischen den Bäumen hervor. Es war die Älteste! Ihr silbernes Horn strahlte hell durch die Nacht. Laura starrte sie erschrocken an. Ein einziger grauenhafter Gedanke formte sich in ihrem Kopf: Jetzt ist es so weit. Sie ist gekommen, um Sternenschweif zu holen!

10

    Die Älteste trat aus der Dunkelheit hervor. „Hallo, Laura. Ich bin Sidra.“
    Lauras Hals war wie zugeschnürt. Haltsuchend klammerte sie sich an Sternenschweifs Mähne. Er stellte sich Sidra trotzig entgegen. „Ich werde nicht mit dir gehen! Ich …“
    „Deine Furcht ist unbegründet“, unterbrach ihn Sidra. „Deswegen bin ich nicht gekommen.“ Ihre dunklen Augen schimmerten geheimnisvoll. „Im Gegenteil.“
    Sternenschweif starrte sie verblüfft an.
    „Was … was bedeutet das?“, stammelte Laura.
    Sidra musterte sie eindringlich.
    „Der Ältestenrat hat heute Nacht beobachtet, wie ihr dem verletzten Mädchen zu Hilfe geeilt seid. Und dabei sind wir zu der Einsicht gelangt: Obwohl der Spiegel dich dazu auserwählt hat, nach Arkadia zurückzukehren und unser Gehilfe zu werden, ist die Zeit dafür noch nicht gekommen. Hier bei Laura kannst du noch viel Gutes bewirken, vielleicht sogar mehr als in Arkadia.“
    „Ich … darf also hier bleiben?“, stotterte Sternenschweif ungläubig.
    „Und seine magischen Kräfte behalten?“, fragte Laura voller Staunen.
    Sidra nickte.

    Stürmisch umarmte Laura ihren Freund. Sidra lächelte huldvoll. „Ihr verdient es, zusammenzubleiben. Die Ältesten sind davon überzeugt, dass ihr noch viel Gutes tun werdet.“
    „Das werden wir!“, versprach Laura mit fester Stimme. „Wir werden es zumindest versuchen, nicht wahr, Sternenschweif?“
    Sternenschweif nickte. „Wie soll ich dir bloß danken, Sidra?“
    Das weiße Einhorn neigte sein edles Haupt.„Wir haben euch zu danken für all das, was ihr bereits getan habt! Und wir wünschen euch viel Glück für all die Taten, die noch folgen!“ Ihr schimmerndes Horn streifte sanft Sternenschweifs und Lauras Stirn. Ein warmes, prickelndes Gefühl breitete sich in Laura aus.
    Das Einhorn zwinkerte ihr zu. „Du bist wirklich etwas Besonderes, Laura! Sternenschweif kann sich glücklich schätzen, dass er dich zur Einhorn-Freundin hat.“
    Laura platzte beinahe vor Stolz.
    „Ich muss jetzt aufbrechen.“ Sidra warf ihre seidig glänzende Mähne zurück. „Wenn ihr wollt, könnt ihr mich ein Stück des Weges begleiten.“
    „Das wollen wir!“, kam es wie aus einem Mund.

    Laura schwang sich auf SternenschweifsRücken und hielt sich an seiner Mähne fest, während die beiden Einhörner Richtung Himmel schossen. Die Sterne sausten wie ein glitzerndes Band an Laura vorüber und der Wind fegte durch ihr Haar. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals zuvor so schnell oder so hoch geflogen zu sein! Sie jauchzte laut auf, als Sternenschweif übermütig den Kopf zurückwarf und noch schneller neben der schneeweißenEinhorn-Ältesten mit dem strahlenden Silberhorn dahinjagte.
    Plötzlich stoppte Sidra. „Hier trennen sich unsere Wege! Lebt wohl! Die guten Wünsche der Einhörner von Arkadia werden immer mit euch sein!“ Sie bäumte sich auf und ihre Silhouette zeichnete sich hell vor dem dunklen Nachthimmel ab. Ein violetter Blitz durchzuckte die Dunkelheit und bevor sich Sternenschweif und Laura verabschieden konnten, war Sidra verschwunden.
    „Wow!“ Laura schnappte nach Luft. „Das war …“
    „… die Magie von Arkadia!“, vollendete Sternenschweif schmunzelnd ihren Satz.
    „Wir sollten jetzt lieber umkehren. Mein Vater wundert sich bestimmt schon, wo wirso lange bleiben.“
    Sternenschweif wendete und nahm Kurs auf die Farm.
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