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Sternenschweif 09 - Flug durch die Nacht

Sternenschweif 09 - Flug durch die Nacht

Titel: Sternenschweif 09 - Flug durch die Nacht
Autoren: Linda Chapman
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würde er auf sie warten. Merkte er gar nicht, wie weh er ihr tat?
    Laura schlang die Arme um sich. Sie fröstelte. Ein Leben ohne Sternenschweif konnte sie sich einfach nicht vorstellen. Ohne Einhorn, ohne Pony, ohne ihren besten Freund!
    Als würde er ihren Blick spüren, wieherte Sternenschweif sanft Richtung Haus. Zornig wischte Laura ihre Tränen fort und wandte sich ab. Wäre er doch bloß schon fort!

7

    Während Laura am Abend Sternenschweif fütterte und seinen Wassereimer auffüllte, stupste er sie immer wieder auffordernd. Bestimmt wollte er, dass sie ihn in ein Einhorn verwandelte.
    „Bis morgen“, murmelte sie beim Abschied mit gesenktem Kopf. „Falls du dann noch da bist“, dachte sie für sich.
    Sternenschweif wieherte, als ob er sagen wollte: „Bleib!“ Doch Laura schüttelte nur den Kopf und ging.
    Sie zog gerade in der Küche ihre Schuhe aus, als das Telefon klingelte. Es war Jessica.
    „Hi. Wie geht’s dir?“
    „Gut“, antwortete Laura. „Aber mein Hals kratzt noch etwas“, fügte sie rasch hinzu.
    „Mel hat mir schon erzählt, dass du dich krank fühlst. Sie übernachtet heute übrigens hier.“
    „Hallo, Laura!“, rief Mel aus dem Hintergrund.
    „Wenn es dir morgen wieder besser geht, könnten wir drei doch zusammen ausreiten?“, schlug Jessica vor.
    „Plant mich lieber nicht mit ein.“
    „Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“, fragte Jessica besorgt. „Du klingst irgendwie so traurig.“
    „Doch, es ist alles in Ordnung.“
    Mel nahm Jessica den Hörer aus der Hand.
    „Bist du immer noch krank?“
    „Hab mich schon mal besser gefühlt.“ Rasch wechselte Laura das Thema. „Wie war’s denn heute?“
    „Klasse! Wir sind wieder zur Lichtung geritten. Jo-Ann und Grace waren allerdings nicht da.“
    „Hat Grace nicht erzählt, dass sie heute eine Reitstunde hat?“
    „Ach ja, stimmt. Das hatte ich ganz vergessen. Meinst du, Jo-Ann baut wirklich noch einen Sprung unten an diesem Steilhang auf? Zutrauen würde ich es ihr jedenfalls.“
    „Ich auch.“
    „Tja, ich muss jetzt Schluss machen“, sagte Mel. „Ich melde mich morgen wieder bei dir.Hoffentlich geht es dir dann schon besser! Jess und ich möchten ein Picknick machen, und ohne dich macht das nur halb so viel Spaß.“
    Niedergeschlagen legte Laura auf. Ohne Sternenschweif würde sie nie mehr mit Mel und Jessica ausreiten. Ihre Traurigkeit verwandelte sich in Wut. „Dann kriege ich eben ein anderes Pony!“, dachte sie trotzig. „Ich brauche Sternenschweif nicht. Ich brauche ihn überhaupt nicht!“
    Sie begann den Tisch fürs Abendessen zu decken, als das Telefon erneut klingelte.
    „Laura Foster”, meldete sie sich.
    „Oh, hallo, Laura! Hier ist Mrs Cassidy. Ist deine Mutter zu Hause?“
    „Einen Moment bitte, Mrs Cassidy.” Laura brachte das Telefon zu ihrer Mutter.„Mrs Cassidy möchte dich sprechen.“
    Ihre Mutter nahm den Hörer. „Guten Abend.“ Laura wollte gerade die Tür schließen, als sie hörte, wie ihre Mutter besorgt fragte: „Das Pony kam ohne sie zurück?“
    Laura runzelte die Stirn. Welches Pony?
    „Natürlich helfen wir bei der Suche“, fuhr ihre Mutter fort. „Ich sage meinem Mann Bescheid und dann fahren wir sofort rüber.“
    „Was ist los?“, fragte Laura, als ihre Mutter den Hörer auf den Schreibtisch legte.
    „Eine Freundin von Mel ist heute Nachmittag in den Wald geritten und vor einer halben Stunde kam ihr Pony ohne sie zurück. Ihm fehlt nichts, aber das Mädchen ist bisher nicht aufgetaucht. Ihre Mutter stellt eine Suchmannschaft zusammen.“
    „Wie heißt das Mädchen?“ Lauras Herzschlug schneller.
    „Jo-Ann. Kennst du sie?“
    „Ich habe sie ein paar Mal im Wald getroffen“, antwortete Laura. Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf durcheinander. War Jo-Ann etwas zugestoßen?
    „Ich hoffe, wir finden sie bald!“ Mrs Foster warf einen skeptischen Blick aus dem Fenster. Es wurde allmählich dunkel. „Ich hole deinen Vater und dann fahren wir zu den Cassidys. Ich melde mich, sobald es etwas Neues gibt.“
    Sie küsste Laura flüchtig auf die Stirn. „Mach dir keine Sorgen, mein Schatz. Wir werden sie bestimmt bald finden.“

    Laura beobachtete, wie ihre Mutter in den Geländewagen stieg und die Hofeinfahrt hinunterfuhr. Was sollte sie jetzt bloß tun?
    Darauf gab es nur eine Antwort! Sobald die Scheinwerfer nicht mehr zu sehen waren, schlüpfte Laura in ihre Stiefel, schnappte sich ihre Jacke und stürmte zur Koppel.
    „Sternenschweif!
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