Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd
Autoren: Linnea Sinclair
Vom Netzwerk:
ermutigend. Allerdings frage ich mich, ob wir …«
    »Nav! S’viek noyet. « Eine heisere, tiefe männliche Stimme unterbrach sie.
    Trilby beobachtete, wie sich der Kopf des Mannes langsam hin- und herbewegte. Seine Atmung war deutlich kräftiger geworden. Er murmelte noch irgendwas, diesmal ganz leise. Auf dem Heilkissen, das seine Brust bedeckte, blinkte eine Reihe Lämpchen erst grün, dann gelb, dann wieder grün.
    »Er hat Albträume.«
    »Vielleicht eine Reaktion auf die Betäubungsmittel. Die Werte zeigen nichts Bedrohliches an.«
    »Vielleicht nicht für ihn, Dez. Aber ich erkenne Zafharisch, wenn ich es höre. Es hat nie gut geklungen und wird auch niemals gut klingen. Auch wenn ich nicht die geringste Ahnung habe, was er gerade gesagt hat.«
    Eine weitere Bestätigung für die real existierende konklavische Gleichgültigkeit gegenüber den Bedürfnissen der eigenen Bevölkerung. Das dringend benötigte Übersetzungsprogramm »Zafharisch – Standard«, ohne das es fast unmöglich war, sich auf den weiten Flugbahnen im Grenzgebiet zu bewegen, ließ seit über zwei Jahren auf sich warten.
    »Ich muss gestehen, auch ich habe nicht viel Zafharisch vorrätig. Doch ich glaube, nav heißt nein.«
    »Und vad heißt ja, und dharjas taf, viek musst du sagen, wenn du ein kaltes Bier haben willst. Falls er kein Standard spricht, sehe ich den Vorrat meines Kneipenvokabulars bereits bei der Frage nach seinem Namen zur Neige gehen. Oder nach seinem Rang. Oder wieso zum Teufel er hier in einem ’Sko-Fighter gestrandet ist.«
    Trilby warf einen Blick auf die ramponierte schwarze Uniform, die sie in dem kleinen Zeugspind hinter dem Untersuchungstisch verwahrte. Sie hatte sie hin- und hergewendet auf der Suche nach irgendeinem Hinweis auf seine Identität. Die eher unwahrscheinliche Möglichkeit, eine Belohnung könnte auf seinen Kopf ausgesetzt sein, war ihr plötzlich in den Sinn gekommen. Und je höher der Rang, desto höher die Belohnung. Immer vorausgesetzt, das Imperium wollte ihn überhaupt wiederhaben.
    Es war jedenfalls verdächtig, dass jegliche Hinweise auf seine Identität fehlten.
    In den folgenden Stunden spielten Trilby und Dezi verschiedene Theorien um die Frage durch, wie ein zafharischer Pirat an einen ’Sko-Tark gekommen sein mochte.
    Denn das war gar nicht so einfach.
    Diese zwei Lager hassten sich gegenseitig mindestens so sehr, wie die konklavischen Handelsgesellschaften sie beide verabscheuten. Wenn nicht noch schlimmer. Seit Ende des Krieges gab es jedoch immer wieder Gerüchte über einen Machtwechsel. Man munkelte von Persönlichkeiten an der Spitze des zafharischen Imperiums, die willens waren, sich mit gewissen hochgestellten Persönlichkeiten der Ycsko an einen Tisch zu setzen.
    Im Großen und Ganzen schenkte man solchen Gerüchten keine große Beachtung. Die Beteiligten waren schlicht und einfach inkompatibel. Die Ycsko gestalteten ihren Regierungs- und Verwaltungsapparat genauso wahnwitzig wie ihre Überfälle. Die paramilitärische Both Niyil bekriegte sich mit dem Lager der religiösen Dakrahl, die hatten es wiederum auf alle sechs Beffa-Handelskartelle abgesehen. Hochgestellte Häupter wurden etwa so regelmäßig gekrönt, wie Trilby ihren Flugplan zusammenstellte.
    Die Zafharier waren zwar deutlich besser organisiert, aber nicht weniger gefährlich. Eine gradlinige, patriarchale Gesellschaft. Das Haus Vanurin herrschte seit über achthundert Jahren. Der jetzige Kaiser Kasmov regierte bereits einunddreißig Jahre. Sein ältester Sohn und seine Tochter bekleideten hohe Positionen im Council of Lords.
    Vanurisches Blut regierte auch in der zafharischen Luftflotte. Der Oberbefehlshaber Lord Admiral Neville Vanushavor war Kasmovs direkter Cousin. Zwei seiner Söhne dienten im Rang von befehlshabenden Captains. Noch mächtiger als Vanushavors Söhne war allerdings Kapitän Tivahr, genannt der Commodore. Laut Gerüchteküche war er ein brillanter, aber arroganter, kaltblütiger Mann, der keinerlei Furcht kannte. Und kein Erbarmen.
    Eine Zusammenarbeit zwischen ’Sko und Zafhariern schien unmöglich. Allerdings verband sie ein gemeinsames Ziel. Beide eigneten sich gern konklavische Waren an und strebten, wie man so hörte, nach der endgültigen Vorherrschaft über den gesamten konklavischen Luftraum.
    Nichts davon klang ermutigend für unabhängige kleine Raumspeditionen wie die von Trilby Elliot. Politische Intrigen, Grenzkonflikte und die ewigen Spionage-Spielchen zwischen ’Sko und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher