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Sternenfohlen 08 - Sturmwinds Geheimnis

Sternenfohlen 08 - Sturmwinds Geheimnis

Titel: Sternenfohlen 08 - Sturmwinds Geheimnis
Autoren: Linda Chapman
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her!“
    Rosafarbene Felsen glitzerten in der Sonne.
    Damaris kam mit der Schülergruppe, die im Wäldchen gesucht hatte, zu ihnen herübergetrabt. Mit einem Lächeln lobte sie: „Gut gemacht! Und jetzt seht nach, was in der Einhornschule gerade passiert! Das ist eine gute Übung für euch.“
    Die Einhörner, die in der Luft Ausschau gehalten hatten, landeten mit wehenden Schweifen und blitzenden Hörnern am Strand. Alle versammelten sich um den Rosenquarz. Wolke versuchte sich zu konzentrieren, so wie es ihnen Damaris beigebracht hatte. Sie sah den Kristall fest an. Allmählich entstand ein unscharfes Bild der Mondscheinwiese. Wolke musste lächeln. Einige Viertklässler spielten unter den Bäumen Fangen. Lustig, dass der Schulbetrieb dort ganz normal weiterging, während sie hier auf Klassenfahrt waren.
    „Seht nur!“, rief Stella plötzlich neben Wolke. „Irgendetwas stimmt nicht mit einem der Schwäne auf dem See!“
    Wolke spähte über das glitzernde Wasser. Dort kreiste ein goldener Schwan um sich selbst und wirkte äußerst unglücklich. Außerdem hing er irgendwie schief nach einer Seite.
    „Ich gehe besser mal nachsehen“, meinte Damaris besorgt.
    Sie watete ins Wasser und bemühte sich, den Schwan nicht zu erschrecken.

    Der Vogel aber beachtete sie überhaupt nicht und schwamm weiter im Kreis herum.
    „Was ist nur los mit ihm?“, fragte Wolke.
    Damaris wandte sich zu ihnen um. Ihre Augen funkelten zornig.
    „Jemand hat ihm goldene Federn ausgerissen!“, rief sie.

7

    Wolke schnappte nach Luft. Wer würde so etwas Entsetzliches tun und einem Schwan seine goldenen Federn ausreißen?
    „Das ist ja furchtbar!“, ereiferte sich Saphira mit Tränen in den Augen. „Der arme Schwan!“
    Damaris war jetzt direkt bei dem Schwan. Er sah sie vertrauensvoll an, als sie sich zu ihm niederbeugte und mit ihrem Horn sanft seinen Hals berührte. Wolke beobachtete gebannt, wie magische Funken flogen.
    „Wer hat dir das angetan?“, fragte Damaris und trat einen Schritt zurück.
    Wolke erkannte, dass Damaris denSchwan mit einem Zauber belegt hatte, sodass er mit ihnen reden konnte. Wirklich erstaunlich!
    Der Schwan öffnete seinen Schnabel und begann zu sprechen: „Zwei Einhörner haben meine Federn gestohlen“, berichtete er mit melodiöser Stimme, die wie ein Glöckchen klang.
    Stella wieherte schockiert und Mondstrahl war das Entsetzen anzusehen. Wolke spürte, wie ihr Tränen in die Augen schossen. Wie konnte ein Einhorn nur so etwas Böses tun? Sie blickte zu Sturmwind hinüber. Er sah so traurig aus, dass sein Kopf beinahe bis zum Wasser hinunter hing.
    Damaris trabte aus dem Wasser und schüttelte sich, um trocken zu werden. „Ich muss das sofort dem Trihorn melden“, meinte sie entschlossen. „Hiermit ist derUnterricht zu Ende. Ihr könnt den Rest des Nachmittags zum Schwimmen gehen.“
    Wolke erstarrte. Sie wollte auf gar keinen Fall schwimmen! Aber sie wollte auch nicht die Einzige sein, die nicht ins Wasser ging. Erwartungsvoll schaute sie sich um. Bestimmt gab es auch noch andere, die so wasserscheu waren wie sie. Aber sie sah nur wiehernde Einhörner, die verspielt im Wasser plantschten.
    „Kommt schon!“, rief Mondstrahl. Er stand bereits bis zum Bauch im klaren Wasser. „Laufen wir um die Wette!“
    Saphira und Stella galoppierten kichernd ins Wasser und schlugen übermütig mit den Hinterbeinen aus. Wolke sah sich hilfesuchend nach Sturmwind um. Vielleicht konnte sie ihn überreden, etwas anderes mit ihr zu unternehmen. Aber sie konnte ihn nirgendwo entdecken.

    „Auf was wartest du denn, Wolke?“, rief ihr Saphira zu. Ihre Mähne war vor Nässe ganz dunkel. „Komm doch!“
    Es gab kein Entkommen. Wolke ging langsam zum Ufer des Sees. Eine Minute lang blieb sie so stehen und ließ sich die Hufe vom Wasser umspülen. Dann wagte sie sich noch ein bisschen weiter vor. Es war ein schreckliches Gefühl. Und der Gedanke, noch nässer zu werden, war absolut unerträglich. Sie wich zurück.
    „Alles in Ordnung?“, wieherte Saphira.
    „Ja, ja“, log Wolke bedrückt. „Mir … äh … mir … ist nur gerade eingefallen, dass ich einer Erstklässlerin versprochen habe, mit ihr einen Sternenzauber zu üben.“
    Saphira sah sie überrascht an. „Mit wem denn?“, fragte sie.
    „Die kennst du nicht“, erwiderte Wolke hastig. „Aber nachdem ich jetzt Zeit habe,sollte ich sie besser mal suchen. Bis später.“
    Sie wandte sich um und galoppierte davon. Dabei hatte sie gemischte Gefühle:
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