Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfohlen 02 - Der Einhornprinz

Sternenfohlen 02 - Der Einhornprinz

Titel: Sternenfohlen 02 - Der Einhornprinz
Autoren: Linda Chapman
Vom Netzwerk:
wollte.
    „Mir fehlt er auch“, gestand Wolke. „Ich wünschte, er wäre immer noch mit uns zusammen.“
    „Ich glaube, das wünscht er sich tief in seinem Herzen auch. Aber er hat Schuldgefühle, weil er uns nicht erzählt hat, dass er der Prinz ist“, meinte Saphira.
    „Aber deswegen kann er doch immer noch unser Freund sein“, protestierte Wolke. „Und warum gibt er sich auf einmal so viel mit Azur und Tiberius ab? Sie kommandieren ihn doch bloß herum. Gestern ließen sie sich von ihm etwas aus den Ställen bringen. Ich weiß nicht, warum er alles tut, was sie ihm sagen!“
    „Na ja, immerhin sind es Fünftklässler“, betonte Saphira. „Wahrscheinlich hält er sich für cool, wenn er mit ihnen zusammen ist.“ Sie wandte sich zu den Klippen. „Sieh nur, dort ist die Höhle!“
    Wolke quetschte sich hinter Saphira durch einen Felsspalt in die Höhle. Sie bot ungefähr fünf Einhörnern Platz. Große Felsen hingen wie Eiszapfen von der Decke, und die Wände leuchteten sanft im Zwielicht. Wolke schnaubte. „Hier ist es wunderschön!“
    „Ich finde es auch ganz toll! Es gibt sogar Tunnel, die wie Geheimgänge in den Fels führen“, erzählte Saphira.
    Eine ganze Weile vergnügten sie sich damit, alles zu erkunden. Durch Zauberkraft brachten sie ihre Hörner zum Leuchten, so dass sie in dem dunklen Gang sehen konnten.
    Gerade als sie wieder zum Strand zurückkehren wollten, hörten sie bekannte Stimmen beim Höhleneingang.
    Wolke blieb stehen. „Das sind Azur und Tiberius“, wisperte sie, als sie Mondstrahls Namen hörte.
    „Mondstrahl ist so ein Baby“, sagte Azur vor der Höhle.

    „Finde ich auch. Aber nachdem er der Prinz ist, lohnt es sich vielleicht, Zeit mit ihm zu verbringen, auch wenn er nur ein Erstklässler ist.“ Tiberius lachte. „Er ist manchmalwirklich dumm. Seine Mutter hat ihm eine neue Decke geschickt, damit er es in der Nacht schön warm hat. Und diese Decke hat er mir sofort gegeben, als ich ihn darum gebeten habe.“
    „Und mir hat er seinen vergoldeten Mähnenkamm überlassen, weil ich meinen angeblich verloren habe“, sagte Azur. „Heute Abend werde ich behaupten, ich hätte meine Fellbürste verloren. Vielleicht gibt er mir ja dann seine mit dem Rubin im Griff.“
    Wolke fühlte heißen Zorn in sich aufsteigen. „Sie sind so gemein“, flüsterte sie.
    Saphira nickte besorgt.
    „Wir sollten ihn dazu bringen, dass er uns für die Ferien in seinen Palast einlädt. Das wäre richtig cool“, meinte Azur.
    „Ja, gute Idee!“, stimmte Tiberius zu. „Wir wollen ihn gleich heute Abend fragen.“
    „Und wenn er uns nicht einlädt, dann drohen wir damit, dass wir dann nicht mehr seine Freunde sind“, beschloss Azur.
    Tiberius kicherte. „Dann muss er uns einladen. Komm, jetzt laufen wir zur Flugheide!“
    Man hörte das Geräusch von Hufen auf dem Sand, die sich entfernten.
    Wolke drehte sich zu Saphira um. „Hast du gehört, was sie gesagt haben? Sie behandeln Mondstrahl so abscheulich!“
    „Ja, sie geben sich wirklich nur mit ihm ab, weil er der Prinz ist“, bestätigte Saphira.
    „Wir müssen es ihm sagen!“, rief Wolke.
    Sie eilten aus der Höhle und fanden Mondstrahl an dem Bach, der durch die Mondscheinwiese floss.
    Als sie auf ihn zu galoppierten, wollte er davonlaufen. „Warte, Mondstrahl!“, rief Wolke. „Wir müssen mit dir reden.“
    „Es geht um Azur und Tiberius“, erklärte Saphira. „Sie sind keine echten Freunde.“
    „Ihnen geht es nur um deine Geschenke. Außerdem wollen sie in deinen Palast eingeladen werden“, platzte Wolke heraus.
    „Wir haben sie vorhin belauscht. Sie sprachen darüber, wie sie dich dazu bringen können, ihnen deine Sachen zu schenken. Und sie sagten, dass sie nur deshalb mit dir befreundet sein wollen, weil du der Prinz bist.“
    Mondstrahl sah sie an. „Das glaube ich nicht.“
    „Aber es stimmt!“, rief Wolke.
    Mondstrahl schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube, ihr seid eifersüchtig, weil sie mit mir zusammen sein wollen. Ich werde mir nicht weiter anhören, wie ihr meine neuen Freunde schlechtmacht.“ Er galoppierte davon.
    „Mondstrahl!“, rief ihm Saphira nach, aber er kam nicht zurück. „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte sie Wolke.
    „Ich weiß es nicht.“ Wolke wollte gar nicht daran denken, wie gemein Azur und Tiberius ihn behandelten. Sie mussten Mondstrahl dazu bringen, ihnen zu glauben. Aber wie?

7

    Der nächste Tag war ein Sonntag. Sobald Wolke in der Früh erwachte, steckte sie ihren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher