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Sternenfohlen 02 - Der Einhornprinz

Sternenfohlen 02 - Der Einhornprinz

Titel: Sternenfohlen 02 - Der Einhornprinz
Autoren: Linda Chapman
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doch morgen nicht fliegen, oder?“, zischte Wolke, weil sie nicht wollte, dass Saphira etwas mitbekam.
    „Oh doch, genau das wird er. Er hat es gerade mit uns ausgemacht. Stimmt doch, Mondstrahl?“, sagte Azur.
    „Hm … also“, stammelte Mondstrahl.
    „Aber wir wollten doch Saphiras Geburtstagsüberraschung vorbereiten“, flüsterte Wolke eindringlich.

    „Wenn er mit uns fliegen kann, interessiertihn dieser Kinderkram bestimmt nicht“, sagte Tiberius verächtlich.
    „Komm, Mondstrahl. Wir gehen“, sagte Azur.
    Azur und Tiberius flogen in die Lüfte. Mondstrahl zögerte.
    „Du darfst unsere Probe morgen nicht verpassen. Ihr Geburtstag ist schon so bald“, drängte Wolke.
    „Es ist doch nur eine Probe“, sagte Mondstrahl.
    „Aber es ist wichtig!“ Wolke stampfte mit dem Vorderhuf auf. „Zuerst hast du Geheimnisse vor uns, und jetzt interessierst du dich nicht mehr für Saphiras Geburtstagsparty. Ich weiß nicht, ob du überhaupt noch unser Freund sein willst!“
    „Das weiß ich auch nicht, wenn du so denkst!“, sagte Mondstrahl aufgebracht und flog davon.
    „Mondstrahl!“, rief Wolke.
    Aber er beachtete sie nicht und flog Azur und Tiberius hinterher.
    Langsam trabte Wolke zu den anderen zurück.
    „Was war denn das?“, fragte Saphira überrascht.
    „Ach, wir hatten nur eine kleine Auseinandersetzung“, murmelte Wolke. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass er einfach so abgezischt war.
    ‚Ich hätte nicht gleich so böse werden sollen. Aber er hätte auch nicht sagen dürfen, dass die Probe nicht wichtig sei. Und außerdem hätte er uns nichts verheimlichen dürfen‘, dachte Wolke.
    Sie sah hinüber zur Flugheide, wo sich Mondstrahl mit Tiberius und Azur am Himmel tummelte.
    Sturmwind rieb seine Nase an ihr. „Machdir keine Sorgen. Wir gehen jetzt an den Strand. Und Mondstrahl sehen wir später.“
    Aber Mondstrahl war bis zur Schlafenszeit mit Azur und Tiberius zusammen. Alle Einhornschüler schliefen in Ställen hoch oben in den Wolken. Die Erstklässler bewohnten das unterste Wölkchen, die Zweitklässler waren direkt über ihnen, und so ging es weiter bis zu den Sechstklässlern, die im obersten Wölkchen zu Hause waren. Jeder Stall war in einzelne Boxen aufgeteilt. In den Wänden gab es Fenster, und der Boden des Wölkchens war weich wie eine Hüpfburg. Wolke liebte ihren Stall. Normalerweise war sie dort glücklich und entspannt. Aber an diesem Abend nicht. Sie musste dauernd an ihren Streit mit Mondstrahl denken.
    Endlich kam Mondstrahl in den Stall. „Lange nicht gesehen“, sagte Sturmwind.
    „Ich hatte zu tun“, murmelte Mondstrahl.
    „Ja, du wolltest mit deinen neuen besten Freunden zusammen sein. Aber du weißt schon, dass sie dich nur mögen, weil du ein Prinz bist, Mondstrahl“, sagte Wolke.
    „Das stimmt nicht!“, erwiderte Mondstrahl.

    „Doch. Denn sonst hätten sie sich schon mit dir angefreundet, bevor sie wussten, dass du ein Prinz bist.“
    „Ich höre dir gar nicht zu. Sie haben gesagt, dass sie meine Freunde sind. Undich schlafe jetzt.“ Mondstrahl legte sich auf sein Bett und schloss die Augen.
    „Ist mir doch egal“, schnaubte Wolke und legte sich nieder.
    „Gute Nacht. Schlaft gut“, sagte Sturmwind.
    „Gute Nacht“, erwiderte Saphira.
    Weder Wolke noch Mondstrahl sagten einen Ton.

6

    Als Wolke am Morgen aufstand, war sie wegen des Streits am Vortag sehr bedrückt. Sie wollte sich unbedingt mit Mondstrahl versöhnen. Doch als sie in seine Box sah, bemerkte sie, dass er bereits aufgestanden und verschwunden war. Durchs Fenster entdeckte sie ihn, wie er gerade zur Flugheide trabte.
    ‚Dann spreche ich eben später mit ihm‘, dachte sie.
    Aber Mondstrahl ging ihr und den anderen alten Freunden aus dem Weg. Den ganzen Tag wie auch an den nächsten Tagen war er nur mit Azur und Tiberius zu sehen. Und bald ließ er sich überhaupt nicht mehr blicken.
    Er speiste mit den älteren Einhörnern und traf sich zwischen den Unterrichtsstunden mit ihnen. Hatten sie mal keine Zeit, dann lief er zur Flugheide und übte dort alleine für das Wettfliegen. Zu den Proben für Saphiras Geburtstag kam er nicht mehr, und auch abends kam er erst sehr spät in den Stall und legte sich ohne ein Wort schlafen.
    „Ich vermisse ihn wirklich“, sagte Saphira zu Wolke, als sie am Samstag gemeinsam am Strand entlangtrabten. Neben ihnen funkelten die Klippen aus Rosenquarz in der Sonne. Saphira hatte eine geheime Höhle in den Klippen entdeckt, die sie Wolke zeigen
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