Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)
Autoren: Thomas Höhl
Vom Netzwerk:
eingerichtet, dass uns eine Kette von Ereignissen die Rückkehr ermöglicht.«
    »Und was, wenn wir uns noch immer weigern?«, wollte Missie wissen. »Wenn wir uns weigern, der Spielball einer kosmischen Macht zu sein, die uns nach Belieben wie Schachfiguren auf einem Spielbrett herumschiebt?«
    »Dann wären wir endgültig gescheitert«, sagte Daniel.
    »Daher hattest du mich gefragt, was wäre, wenn nun das Ende käme«, überlegte Dana laut. »Du wolltest wissen, was ich dann bereuen würde.«
    »Und du hast geantwortet, dass du nichts bereuen würdest. Nur, dass es dir nicht gelungen war, die Große Leere aufzuhalten.«
    »Der Tod klopft ohnehin an die Haustür«, sagte William. »Wir sind alle nicht mehr die Jüngsten. Es gibt wohl Schlimmeres, als nach einem erfüllten Leben sein Dasein einem so hohen Zweck zu opfern.«
    »Dann ist es also beschlossene Sache?«, wollte Dana wissen. »Wir kehren in die Andromedagalaxie zurück, auch wenn uns klar sein muss, dass wir dort das Dodekum bilden werden? Dass wir dort unser Existenz beenden?«
    Dana blickte ausnahmslos in lächelnde, nickende Gesichter.
    »Dann werde ich die Msssarrr verständigen, dass sie die ›Galaktische Brücke‹ aktivieren«, erklärte Robert.
    Dana hörte in diesem Moment ein zufriedenes Sirren von Shesha’as Schuppen.
    Das Ende war nahe. Und Dana war bereit dafür.
     
    *
     
    Der Flug über die Galaktische Brücke ähnelte dem Flug durch den Fixstrom.
    Er dauerte fast zwei Stunden, bis sie ihr Ziel erreichten. Stunden, in denen die elf Dodekoren beisammensaßen und Geschichten aus der Vergangenheit austauschten.
    Es war aber auch die Zeit, der Toten zu gedenken. Susan erinnerte sich noch an Richard Leslie, den ersten Kommandanten der STERNENFAUST, mit dem Dana nur einmal kurz über Funk gesprochen hatte. Dana war damals noch Fähnrich auf der NEW IDAHO gewesen und hatte Leslie stellvertretend für Admiral Müller wegen der erfolgreichen Mission bei Tau Ceti gratuliert. { * }
    Zugleich gedachten sie gemeinsam Stephan van Deyk, der in zwei Zeitlinien auf der STERNENFAUST gestorben war. »Beide Male ein sinnloser Tod«, hatte Dana gesagt, worauf William erwidert hatte, dass es so etwas wie einen »sinnvollen Tod« ohnehin nicht gab. Dieser sei eine Erfindung von denen, die Kriegsgeschichten romantisierten. Dana gab zu, dass William wahrscheinlich recht hatte, vielleicht war rückblickend betrachtet selbst der größte sogenannte Heldentod vollkommen sinnlos und unnötig.
    »Und das Dodekum?«, wollte Susan wissen. »Fällt das Dodekum unter die Kategorie ›sinnvoller Tod‹?«
    »Wir werden es bald herausfinden«, hatte Dana geantwortet.
    In den vergangenen Jahren hatte es viele Tote zu beklagen gegeben. Viel zu viele. Robert erinnerte an Catherine Black, die auf der STERNENFAUST ermordet worden war, kurz nachdem sie den qualvollen Tod ihres Freundes hatte mit ansehen müssen. { ** } Dana erinnerte sich, dass Lieutenant Black stets lustlos, fast träge gewirkt hatte, während sie als Fähnrich angeblich voller Tatendrang gewesen war. Rückblickend hatte Dana den Eindruck, Catherine Black habe an einer Depression gelitten. Jetzt würde sie wohl nie erfahren, ob Catherine Black einst etwas zugestoßen war, das diese Depression ausgelöst hatte.
    Dann war da noch Dr. Simone Gardikov gewesen, die Schiffsärztin, die am Ende den Morax zum Opfer gefallen war.
    Dana dachte insgeheim an Tonio Gordon. Auch wenn Tonio und sie sich lange vor seinem Tod auseinandergelebt hatten, war ihr sein Tod natürlich sehr nahe gegangen.
    An Emma Kalani und David Alyawarry konnten sich außer Dana nur Joelle, Max und Jake erinnern, denn die anderen Dodekoren entstammten der anderen Zeitlinie. Es war noch immer verwirrend: Jeder im Raum hatte unterschiedliche Erinnerungen an unterschiedliche Ereignisse. Es zeigte, dass die Shisheni zweifellos recht hatten. Das Chaos, das hinter den verschiedenen Zeitlinien und ihren unterschiedlichen Welten lauerte, war unüberschaubar und musste zwangsläufig den Untergang bedeuten.
    »Wir erreichen das Ende der Galaktischen Brücke«, sagte Robert schließlich, nachdem er einen Blick auf sein Pad geworfen hatte.
    »Dann begebe ich mich besser in die Kommandozentrale«, meinte Jake und erhob sich.
    Als die anderen ebenfalls aufstanden, sagte Dana: »Ich komme gleich nach.« Dabei warf sie Daniel einen vielsagenden Blick zu.
    Daniel verstand. Dana wollte mit ihm allein sprechen.
     
    *
     
    »Warum hast du es mir nicht schon früher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher