Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte

Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte

Titel: Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte
Autoren: Andreas Suchanek
Vom Netzwerk:
Strahlung in unserem System«, fuhr der Präsident fort, »brach die Regenerationsphase jedoch abrupt über uns herein.«
    »Es tut mir leid, das zu hören.« Dana beugte sich ein wenig in ihrem Sitz nach vorne, worauf die Lehne sich anpasste. »Gab es Opfer? Können wir helfen?«
    Der bloße Gedanke, dass die Bewohner der Erde abrupt in einen Tiefschlaf fielen, beschwor Bilder des Grauens hervor. Abgestürzte Gleiter, entgleiste Magnetschwebebahnen, Kollisionen und andere Horrorszenarien. Das hatte sich kurz vor der Großen Leere ereignet, als die Wanagi von einer Sekunde auf die andere Milliarden von Menschen buchstäblich das Leben entzogen hatten.
    »Ich danke für Ihre Anteilnahme.« Im Gesicht des Präsidenten liefen Wellen über die borkige Haut, was Dana mittlerweile als Gefühlsäußerung interpretierte. Der Translator übersetzte natürlich nur die Sprache, doch Dana hatte keinerlei Anhaltspunkte, wie sie die entsprechende Mimik in ihrem Gegenüber deuten konnte. »Aber wir sind auf ein solches Ereignis vorbereitet. Es gab keinerlei Verluste.«
    »Das ist beeindruckend«, sagte Dana. »Sie wissen mittlerweile, warum wir hier sind. Es tut mir ausgesprochen leid, dass wir nicht dazu in der Lage waren, den Vertreter Ihres Volkes zu retten. Womöglich können Sie jedoch etwas für den Symbionten tun?«
    Die feingliedrige Gestalt von Präsidenten Siras wirkte einer ätherischen Sphäre entstiege. Außer einer goldenen Kette um seinen Hals – es war, wie Dana erfahren hatte, sein Amtszeichen – trug er keinerlei Kleidung. Keiner der Laril war bekleidet. Geschlechtsspezifische Unterscheidungsmerkmale konnte Dana nicht erkennen. »Ich darf meinen Dank für Ihre Versuche, Riat zu retten, zum Ausdruck bringen. Unsere besten Heiler kümmern sich bereits um den Companion.«
    »Erlauben Sie mir die Frage«, mischte sich Doktor Tregarde ein, »tragen alle Laril einen solchen Companion mit sich?«
    »In der Tat, das tun sie. Mit dem Übergang von der Spiel- zur Wissensstufe erhält jeder Laril einen Begleiter für die Dauer seiner Existenz.«
    »Und wie muss ich mir einen solchen Companion vorstellen? Als Stimme in meinem Kopf? Als schweigendes Wissen, das zur Verfügung steht?«
    »Ein Companion ist ein vollständiges Lebewesen. Wir teilen uns einen Körper, können uns unterhalten, teilen Wissen und Gefühle.«
    »Und wie …«
    »Ich bin sicher, es wird später noch genug Zeit für einen intensiven Austausch wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Fakten geben«, unterbrach Dana, wofür sie ein grimmiges Brummen von Ash erntete. »Für den Moment ist jedoch etwas anderes für uns von Bedeutung. Der verstorbene Laril trug, wie wir feststellen konnten, ein Amulett mit sich. Er hatte es nicht mehr bei sich, als wir ihn fanden. Wissen Sie, was damit geschehen ist?«
    Die Wellen im Gesicht des Laril kräuselten sich und wurden zu dünnen, pulsierenden pustelartigen Ausstülpungen. »Sie sprechen von dem Akoluthorum. Ein Ähnliches wie Sie es tragen.« Er deutete auf die Ausbuchtung unter Danas Uniform.
    »Sie wissen von den Akoluthoren?«
    »Das tun wir. Die Macht der Akoluthoren ist – ebenso wie ihr Daseinszweck – auch uns bekannt. Seit Jahrhunderten versucht mein Volk, die Akoluthoren zu schützen und vor dem Zugriff der Tenebrikoner zu bewahren.« Der Oberkörper des Präsidenten beugte sich nach vorne. »Aus genau diesem Grund erschufen wir einst die Heros-Eponen.«
    Für einen Augenblick blieb Dana die Luft weg. Als sie an die Straßen und Gebäude – und vor allem die bionischen Verkehrsmittel – zurückdachte, ergab die Aussage einen Sinn. »Die Heimatwelt der Heros-Eponen, ihr Ursprung, ist diese Welt?«
    »In der Tat«, bestätigte der Präsident. »Wir züchten die Heros-Eponen in jahrelanger, mühevoller Arbeit. In Schwärmen tauchen sie hinaus in die Dunkelheit und suchen sich ihre auserwählten Reiter. So wollten es die Ankrilen.«
    »Soweit wir wissen«, warf Ash ein, »verwenden die Skianer Eponen, um die Tenebrikoner zu konstruieren. Das führt mich zu der Frage, was zuerst da war. Das Ei oder das Huhn?«
    Dana warf Ash einen leicht spöttischen Blick zu, und natürlich war Ash im gleichen Augenblick, als er die Worte gesagt hatte, klar, dass der Fremde mit dieser Redewendung wohl kaum etwas anfangen konnte.
    »Die Tenebrikoner sind im Grunde etwas sehr ähnliches«, erklärte der Präsident. »Es sind umgeformte Eponen, die in der Lage sind, das All zu bereisen. Doch die Skianer verwenden hierfür
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher