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Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte

Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte

Titel: Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte
Autoren: Andreas Suchanek
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Max Brooks.
    »Du kannst doch danach das Akoluthorum wieder anlegen«, sagte Joelle Sobritzky.
    Max Brooks schüttelte leicht den Kopf. Man konnte ihm ansehen, dass er all das nicht wollte.
    »Sind Sie die Begleiterin von Max Brooks?«, fragte Hirkat. Die Lieutenant nickte. »Ich kann Ihnen anbieten, dass wir eine sich selbst reproduzierende Liquidschicht in ihre zweite Hautschicht injizieren. Dadurch könnten Sie Ihrem Partner nahe sein.«
    Ash blickte überrascht zu dem Chefarzt der Laril. Auf die Idee, das Problem zu lösen, indem Lieutenant Sobritzky leicht verändert wurde, war er noch nicht gekommen.
    »Nein!«, rief Max Brooks. »Das will ich nicht. Es reicht, wenn einer von uns mutiert ist.«
    »In Ordnung«, unterbrach ihn die Französin.
    »Was?«
    »Lieutenant, Sie sollten sich das in Ruhe überlegen«, warf Ash ein. »Und Sie sollten es mit Commodore Frost besprechen.«
    »Das werde ich nicht tun, Doktor«, stellte Sobritzky klar. »Es ist meine Entscheidung, wie ich mein zukünftiges Leben ausrichten will, denken Sie nicht auch? Wir opfern schon genug dem Wohl der Sache!«
    »Dann bitte ich Sie, auf der Liege Platz zu nehmen«, sagte Hirkat.
    »Joelle, weißt du wirklich, was du tust?«
    »Ich werde mich ja nicht in ein Spinnenmonster verwandeln, Max«, sagte die junge Offizierin.
    Ash verkniff sich einen weiteren Einwand. Er konnte die junge Frau verstehen. Sie gehörte zu den wenigen, die nicht allein waren. Und was taten Menschen nicht alles, um der Einsamkeit zu entgehen.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    20. Januar 2274
    9.45 Uhr
     
    »Herein.«
    Mit einem Zischen teilte sich das Schott und Bruder William betrat das Quartier von Susan Jamil. »Guten Tag, Lieutenant.«
    »Bruder William«, grüßte die Kommunikationsoffizierin. »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie hier auftauchen.«
    »Dann ist Ihre Frage damit beantwortet. Darf ich mich setzen?«
    Auf ein Nicken von Jamil nahm er auf der einzigen Sitzgelegenheit des karg eingerichteten Raumes Platz.
    »Der Senat hat Sie von jeder Schuld rehabilitiert«, begann William.
    Susan nickte. »Aber Doktor Tregarde ist noch nicht bereit, mir eine Diensttauglichkeit zu bescheinigen.«
    »Das kann Sie doch unmöglich überraschen«, sagte Bruder William, wobei er sich um einen möglichst sanftmütigen Ton bemühte.
    »Natürlich«, seufzte Susan. »Aber ich fühle mich wie ein Versager.«
    »Ich habe manchmal das Gefühl, dass Sie sich zu sehr unter Druck setzen.«
    »Sind Sie deswegen gekommen?«, fragte Susan. »Um mich psychologisch zu therapieren?«
    »Dafür bin ich gewiss nicht ausgebildet«, wehrte Bruder William ab. »Dennoch wollte ich mich nach Ihnen erkundigen. Ich freue mich, zu sehen, dass es Ihnen offensichtlich bereits besser geht.«
    »Jedenfalls scheint das Mittel, das mir Doktor Tregarde verabreicht, gut zu wirken«, sagte Susan Jamil. »Zumindest vermindert es die physischen Symptome des NeuroZyt 17-71b.«
    »Das ist erfreulich. Doch ein Mittel allein reicht oft nicht.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Menschen, die krank sind, benötigen mehr als nur eine Medizin. Sie benötigen auch jemanden, mit dem Sie über ihren Zustand reden können. Ärzte wie Doktor Tregarde vergessen das gerne.«
    »Und Sie denken, Sie sind die Person, mit der ich darüber sprechen sollte.«
    »Mit mir oder mit jemand anderem. Nicht darüber zu reden hat Sie letztlich in diese Situation gebracht.«
    »Es ist mir unangenehm, darüber zu sprechen. Ein Teil von mir ist froh, keinen Dienst zu haben. Dann muss ich meinen Kollegen nicht in die Augen sehen.«
    »Sie schämen sich«, sagte William und nickte. »Es gibt viele Dinge, für die man sich schämen kann oder sogar schämen sollte. Ich fürchte, hiergegen gibt es kein Heilmittel. Man kann nur eines tun: Nicht noch weitere Dinge hinzufügen, deretwegen man sich auch noch schämen muss.«
    »Wegen mir wurde ein Wundermittel geopfert, das Captain Mulcahy von seinem Chip hätte befreien können.«
    »Das ist keine Schande«, konterte William. »Eine Schande wäre es, dieses Geschenk auch noch wegzuwerfen.«
    »Ich habe viel verloren.«
    William runzelte die Stirn. »Was genau meinen Sie?«
    »Das Akoluthorum!« Jamils Finger glitten an ihre Brust. »Ich vermisse es so sehr.«
    »Sie spüren noch immer das Verlangen danach?«
    Jamil nickte. »Das Bedürfnis nach der verdammten Droge ist verschwunden. Aber das Verlangen nach dem Akoluthorum ist noch immer in mir. Nicht so stark wie zuvor, doch ich spüre die
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