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Sternenfaust - 191 - Nukleus

Sternenfaust - 191 - Nukleus

Titel: Sternenfaust - 191 - Nukleus
Autoren: Thomas Höhl & Sascha Vennemann
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Taglieri könnte erneut das Kommando des Schiffs übernehmen, gar nicht weiter ausmalen wollte. »Aber wie gesagt, dieses Gespräch ist natürlich als absolut vertraulich zu behandeln!«
    »Ich habe Ihnen mein Innerstes ausgeschüttet. Ich habe Ihnen Intimes aus meinem Liebesleben erzählt. Ich denke, Ma’am, der Zeitpunkt, gegenseitige Verschwiegenheit einzufordern, ist längst überschritten.«
    Dana nickte. »Meine Wahl fiel auf Shesha’a«, sagte sie schließlich unverblümt. Sie spürte den Drang, ihre Entscheidung zu erklären, also fügte sie hinzu: »Nicht nur, weil sie meine Adoptivschwester ist. Der Senat entscheidet künftig nicht allein über das Schicksal der Menschen. Er entscheidet über das Schicksal der gesamten Milchstraße. Der Galaxie, die durch die Schuld oder zumindest durch die Mitschuld der Menschheit untergegangen ist. Ich denke daher, es sollte auch jemand von einer anderen Welt im Rat vertreten sein.«
    Brooks lächelte. »Und ich werde mich voraussichtlich in etwas verwandeln, das nicht mehr menschlich ist«, sagte er. »Aus diesem Grund habe ich ebenfalls Shesha’a gewählt.«
    In diesem Moment hätte Dana ihren Offizier am liebsten wie einen Sohn in den Arm genommen. Stattdessen nickte sie nur und sagte: »Melden Sie sich morgen bei Captain Mulcahy. Sie beide können dann einen gemäßigten Dienstplan ausarbeiten.«
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    im HD-Raum
    4. August 2273, 13.00 Uhr
     
    Jake Austen konnte sich nicht erinnern, eine harte Nacht gehabt zu haben. Er hatte sich mit koffeinhaltigen Syntho-Drinks vor dem Zubettgehen zurückgehalten, weil deren aufputschende Substanzen nicht unbedingt förderlich für einen gesunden Schlaf waren und ihm außerdem ab und zu Sodbrennen bereiteten. Dr. Tregarde hatte ihm für den Fall der Fälle zwar ein paar Kapseln mitgegeben, welche die Magensäure neutralisierten, aber die hatte er gestern nicht gebraucht.
    Wo aber kamen dieses seltsame Gefühl der Mattigkeit und dieses Pochen hinter seinen Schläfen her? Er hätte es verstanden, wenn er stundenlang wach gelegen und nur kurz geschlafen hätte. Aber er hatte seine Augen geschlossen und »gepennt wie ein Stein«, wie sein Kumpel George Yefimov seinen eigenen Schlaf immer beschrieb. Kein Wunder, schließlich war der Job als Kommandant der Space Marines an Bord der STERNENFAUST sicher ein Stück anstrengender, als sich einfach nur Tag für Tag hinter die Ortungskonsole zu klemmen.
    Jake schloss die Augen und ließ seinen Kopf kreisen. Er hörte die Sehnen in seinem Hals knirschen und drückte den Rücken durch. Nichts. Es brachte keine Linderung. Die Kopfschmerzen schienen von Sekunde zu Sekunde schlimmer zu werden.
    Vielleicht sollte er etwas anderes probieren? Er holte tief Luft – nicht zu geräuschvoll, schließlich sollte keiner hier auf der Brücke bemerken, dass er nicht ganz auf der Höhe war – und versuchte die Schmerzen wegzuatmen. Diese Übung war Teil eines Star-Corpsinternen Gesundheitsprogramms für Offiziere.
    Als es die Milchstraße noch gegeben hatte, war die Datei regelmäßig aktualisiert und in gut halbjährlichem Abstand allen betroffenen Star-Corps-Angehörigen zugeschickt worden. Tipps wie »Mantidensekret auf offene Wunden kann die Hautheilung beschleunigen« und so weiter inklusive. Jake fragte sich, wer wohl seine Credits damit verdiente, solche Sachen zusammenzutragen.
    Er atmete ein paar Mal bewusst ein und aus, fühlte, wie die Luft ihn durchströmte und sein Puls sich ein paar Schläge pro Minute reduzierte.
    Gut!
    Weniger Herzschläge, weniger Pochen.
    Noch einmal richtete er sich in seinem Konsolensessel auf, straffte seine Uniform und widmete sich dann den Anzeigen der Ortung. Die Auswertungen der Sensoren für die schiffsinternen Systeme hatten sich nicht verändert. Minimale Schwankungen in den Energieniveaus beim HD-Antrieb, aber das war normal. Der Wandler lieferte die erforderliche Energie nicht immer konstant, sondern wies geringe Leistungsschwankungen auf. Das schien Teil des Funktionsprinzips zu sein, denn ausgleichende Aggregate waren im Bauplan des HD-Antriebs, der auf Aufzeichnungen der »Toten Götter« beruhte, gleich mit enthalten gewesen.
    Wieder einmal dachte Jake darüber nach, wie wenig sie über das Funktionsprinzip des HD-Antriebs und des für die Energiegewinnung notwendigen Wandlers wussten.
    Der Wandler bezog seine Energie vom HD-Zapfer, einem weiteren Zusatzaggregat, das die Energie direkt aus dem HD-Raum zapfte. Aber wie
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