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Sternenfaust - 191 - Nukleus

Sternenfaust - 191 - Nukleus

Titel: Sternenfaust - 191 - Nukleus
Autoren: Thomas Höhl & Sascha Vennemann
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weil wir die Konsequenzen der richtigen Entscheidung fürchteten«, fügte Savanna hinzu.
    Dana holte tief Luft. »Und jetzt?«, fragte sie schließlich.
    »Jetzt machen wir weiter«, sagte Savanna. »Und wir werden versuchen, uns das Leben gegenseitig leichter, nicht schwerer zu machen.«
    »Und wenn der Senat erneut etwas beschließt, das ich nicht hinnehmen kann?«
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, Dana«, sagte Savanna und wurde wieder ernst. »Nehmen Sie unsere heutige Entscheidung nicht als Freibrief. Erneut würden Sie in der Tat nicht damit durchkommen, einen Befehl des Senats zu missachten. Allerdings werde ich im Senat klären lassen, inwieweit unsere Entscheidungen einem Vetorecht unterliegen. Schließlich durfte auch der Hohe Rat nicht schalten und walten, wie er wollte. Er war an die Verfassung der Solaren Welten gebunden.«
    »Es liegt noch einiges an Arbeit vor Ihnen«, sagte Dana.
    »Sie wollten noch die Hintergründe der anderen beiden Entscheidungen hören«, sagte Savanna.
    »Weshalb man bereit war, die letzten zwei Ersatz-HD-Zapfer zu opfern.«
    »Nun, es blieb uns kaum etwas anderes übrig«, sagte Savanna. »Aber diese Entscheidung wurde tatsächlich einstimmig getroffen. Nicht einmal der Alienhasser Kreiß konnte sich die Blöße geben, den Tod einer Zivilisation wegen Ersatz-Zapfern hinzunehmen.«
    »Bleibt, warum ich wieder in den Dienst integriert wurde«, sagte Dana nickend.
    »Weil es das Beste für dieses Schiff ist«, sagte Savanna. »Sie waren die Kommandantin beider Crews. Ihre Lücke könnte niemand ausfüllen.«
    »Das ist für Commodore Taglieri sicher eine Enttäuschung«, platzte es aus Dana heraus. Sie bereute im gleichen Moment, was sie gesagt hatte.
    »Sie unterschätzen Vince«, widersprach Savanna, klang aber gutmütig. »In Wahrheit hat vor allem er sich dafür eingesetzt, dass wir Sie wieder in den Dienst stellen.«
    Dana konnte kaum glauben, was sie da hörte. Am Morgen noch hatte sie gehofft, Taglieri werde nicht in den Senat gewählt. Inzwischen glaubte sie, dass der ganze Konflikt mit dem Senat gar nicht entstanden wäre, hätte sich Commodore Taglieri an der Abstimmung beteiligt.
    »Ich möchte nicht, dass Sie mich als Gegner sehen«, sagte Savanna. »Sehen Sie mich als jemanden, der bereit ist, die Last mitzutragen.«
    »Ich sagte es schon mehrfach«, widersprach Dana unterkühlt, »es geht und ging mir nie darum, eine Last abzugeben.«
    »Vielleicht ist genau das ein Fehler«, ließ sich Savanna nicht von dem Gedanken abbringen. »Denn irgendetwas belastet Sie.«
    »Sie sollten sich bei den Christophorern bewerben«, wich Dana aus.
    »Die stellen gerade niemanden ein«, lächelte Savanna. »Aber ich habe genug Menschenkenntnis. Und ich weiß, was es bedeutet, wenn jemand eine Vermutung dadurch umgeht, indem er das Thema wechselt, ihr aber nicht widerspricht.«
    Dana holte tief Luft.
    Dann schluckte sie.
    Erneut atmete sie tief ein, schenkte sich ein wenig Hypnohol nach und nahm einen so großen Schluck, dass es in ihrer Kehle schmerzte, bis ihr ein wenig schwarz vor den Augen wurde.
    Dann stellte sie das Glas ab.
    War nun der Moment gekommen?
    War dies der Augenblick, an dem sie das laut aussprach, was sie seit Monaten belastete?
    Dana spürte einen schweren Druck auf dem Magen. Sie hatte die irrationale Furcht, ihre Angst könnte sich allein dadurch manifestieren, indem sie den Grund dafür laut aussprach.
    Zugleich war ihr Bedürfnis, sich jemandem mitzuteilen, übermächtig. Oder es war der Hypnohol, der ihre Zunge lockerte.
    »Sind Sie wirklich bereit, die Last mit mir zu tragen, Savanna?«, fragte Dana schließlich.
    »Ich bin bereit«, erwiderte Savanna ernst und aufrichtig.
    »Es gibt einen Gedanken, der mich seit langer Zeit verfolgt«, begann Dana.
    Als sie erneut stockte, sah sich Savanna veranlasst, Dana mit einem »ja, und?«, zum Weitersprechen aufzufordern.
    »Was, wenn wir am Ende alle zwölf Akoluthoren finden«, sagte Dana. »Was, wenn wir damit irgendwie Zugang zu diesem Geistwesen bekommen, das sich GRAFSCHAFT nennt. Und was, wenn diese GRAFSCHAFT unseren Wunsch erfüllt und die Große Leere rückgängig macht?«
    »Dann haben wir doch unser Ziel erreicht«, sagte Savanna vorsichtig. Sie verstand überhaupt nicht, worauf Dana hinauswollte.
    »Nichts haben wir dann erreicht«, widersprach Dana barsch. »Gar nichts.« Dana spürte, dass sich in ihren Augen Tränen bildeten.
    »Dana, ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden!«, sagte Savanna. Dana
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