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Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Titel: Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern
Autoren: Christian Schwarz
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ziehen tatsächlich gerade um«, stellte Mutawesi, der den Bordscanner bediente, fest. »Die Stoßrichtung ist eindeutig. Sie verlassen die Städte, die sich nicht mehr in der Zwielichtzone befinden, und begeben sich in die, die gerade davon überschattet werden.«
    »Wo soll ich hinfliegen, Ma’am?«, fragte der Pilot.
    »Fliegen Sie geradeaus. Wir werden die nötige Navigation noch bekommen. Nicht wahr, Taro?«
    Der Karolaner nickte. Noch bevor sein Sprachtraining so weit gewesen war, dass er sich auch ohne Übersetzungsassistenten verständigen konnte, hatte er begonnen, sich vor allem menschliche Gesten einzuprägen und zu imitieren. »Der Höchste Stein hat versprochen, dass er uns einen Führer schickt.«
    Tatsächlich erschien in diesem Moment ein Nuvan im Shuttle.
    Er war offenbar ein Eponenreiter, doch für einen Menschen sah es so aus, als »materialisierte« er übergangslos auf einem der leeren Sitze.
    Während zwei der Marines zum Nadler griffen, begann Taro zu lächeln, als er den über zwei Meter großen Nuvan mit den dunkelroten Augen erspähte. Er begrüßte ihn in einer fremd klingenden Lautsprache.
    »Das ist Fh-5Re, mein Bruder, der Anführer der Ankrilen der Naveni. Er wird uns nicht nur zum Leuchtenden Steinkreis 4 in Steinheim-4 führen, dem Herrscherpalast, sondern direkt zum Höchsten Stein selbst.«
    Dana schaute Taro kurz an. Sie hatte ihn gebeten, den Naveni zunächst nichts über Ti-6Res Schicksal zu erzählen, da sie nichts von den Verhältnissen hier wussten.
    Der Ankrile, der wie sein toter Bruder ein rostrotes, weit wallendes Kleid trug, hatte einen kleinen Personalcomputer an einer Art Schnur um den Nacken hängen. Er begrüßte alle Anwesenden respektvoll. Dann trat er vor die Dodekoren { * } hin und bat, die Akoluthoren berühren zu dürfen. Er drückte sich jeden einzelnen kurz gegen die rechte Brustseite.
    Dann schaltete er seinen Computer ein, den Taro als »P-Tablett« bezeichnete, und tippte darauf herum. Fremdartige Bilder und Symbole erschienen auf dem schwach leuchtenden Bildschirm.
    »Fh-5Re hat nun die Genehmigung für unsere Landung bekommen«, erläuterte Taro.
    Kurz darauf steuerte das Shuttle auf Steinheim-4 zu.
    Dana vermutete, dass es sich bei Steinheim-1 bis Steinheim-211 um die Hauptstädte der Naveni handelte.
    Steinheim-4 gruppierte sich um ein weites Tal, das von hohen, schroffen Felsen umgeben war. Die Häuser der Naveni waren hier nicht nur in die Felsen hinein gebaut, sie erstreckten sich fast über die gesamte Talfläche. Kreuz und quer, ohne für das Menschenauge sichtbare Ordnung, standen sie im rötlichen Zwielicht – allesamt nach und lang gestreckt, um den Stürmen möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
    Tief über dem Talkessel hingen sieben Monde in allen möglichen Phasen am Himmel. Drei schienen sich übereinander zu schieben. Links ging der Himmel in einen blutroten Streifen über, in dem die von einem trüb leuchtenden Halo umringte Sonne Neveron wie eine blutige Kokarde schwamm. Auf der entgegengesetzten Seite aber vermischte sich das Zwielicht mit eisiger Finsternis.
    Das Shuttle landete auf einem freien Platz im Talkessel.
    Die Menschen verursachten einen beträchtlichen Naveni-Auflauf, auch wenn die rotäugigen Sicherheitskräfte den Platz weiträumig absperrten.
    Fh-5Re, der Nuvan-Ankrile, führte die Fremden zu einer steilen Felswand, aus der auf gut einem Kilometer Breite terrassenförmig mächtige Hauskomplexe herausgeschlagen waren.
    Treppen und Leitern verbanden die einzelnen Ebenen. Ansonsten bemerkte Dana keine Besonderheiten. Der Leuchtende Steinkreis 4 wies sich ausschließlich durch seine Größe als Herrscherhaus aus.
    Sechzehn weitere Ankrilen schlossen sich ihnen an.
    Gleich darauf musste sich Dana eingestehen, dass sie bezüglich des fehlenden Prunks zu voreilig gewesen war. Sie kamen zu einem mächtigen, fünfeckigen Tor, vor dem ein gutes Dutzend Wachen standen. Der Rahmen war ungefähr einen halben Meter dick und über fünf Meter hoch und vier breit. Er funkelte in allen Farben des Regenbogens.
    »Das gibt es doch nicht«, sagte Robert Mutawesi, der einen kleinen Handscanner bediente.
    »Was gibt es nicht, Commander?«
    »Ma’am, das ist atemberaubend. Der komplette Rahmen hier ist ein einziger riesiger Diamant. Mit einer Dichte von 6,23 Gramm pro Kubikzentimeter. Unsere irdischen Diamanten haben üblicherweise so um die 3,15 Gramm. Und der Reinheitsgrad: Hundert Prozent! Nicht der allergeringste Einschluss in
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