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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher
Autoren: Andreas Suchanek
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richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Display der Funkkonsole. Ihr aller Überleben hing davon ab, dass sie ihren Job gut machte.
    Susans Hände waren klitschnass, als sie die Standardfrequenz durch eine Berührung des entsprechenden Symbols veränderte. Die Scans hatten mittlerweile die Frequenz der Msssarrr ermittelt, die im unteren Bereich des Bergstrom-Raums angesiedelt war. Vermutlich hatte sie nur wenige Minuten, bis die Einstellung wechselte.
    Mit fliegenden Fingern aktivierte Susan den Start des Handshake-Protokolls, um eine Verbindung zu einem Receiver zu etablieren. War der Algorithmus erst einmal dort eingespeist, würde er sich durch implementierte Agenten seinen Weg zur zentralen KI suchen.
    Dank Lieutenant Commander Jefferson verfügte Susan über rudimentäre Daten. Sie leitete die Sitzungs-Identifizierung ein, die von der Gegenstelle beantwortet wurde. Die Autorisierung wurde dank aller vorhandenen Zertifikate akzeptiert. Dank des bisher noch funktionstüchtigen Bio-Implantats ging alles glatt.
    Während Susan die verwendete Kompressionsmethode abrief und als Parameter übergab, machte sie das Datenpaket bereit, um es als versteckten Anhang zum Datenstrom auf den Weg zu bringen. Das System leitete die Etablierung der verwendeten Chiffren ein. Es folgte die Berechnung der Schlüssel.
    »Lieutenant Jamil«, erklang die mühsam beherrschte Stimme von Commodore Frost. »Ich wiederhole: Erstatten Sie Meldung!«
    »Die Verbindung wird gerade etabliert«, erklärte Susan schnell. »Das Datenpaket kann in wenigen Augenblicken gesendet werden.« Sie hatte sich so sehr konzentriert, dass sie wirklich alles um sich herum ausgeblendet hatte.
    Erst als ein rotes Symbol heftig zu blinken begann, bemerkte Susan, dass etwas nicht stimmte.
    »Handshake fehlgeschlagen«, leuchtete es auf. Gefolgt von »Zertifikat verweigert« und »Zugang verweigert«.
    Erschrocken keuchte Susan auf und rief mit wenigen Berührungen die Protokolldatei auf.
    Grundgütiger, nein!
    Sie hatte sich verschrieben.
    Entsetzt blickte Susan auf die Zahlenreihe, die sie fehlerhaft eingegeben hatte. Ein Flüchtigkeitsfehler. Ihre Hände begannen zu zittern.
    »Der letzte Torpedo hat einen Primärschaltkreis vernichtet«, meldete Commander Austen. »Sekundärschaltkreise versagen. HD-Antrieb nicht mehr einsatzbereit. Reparaturteams sind verständigt.«
    Susan schluckte. Der angesprochene Sender hatte sich soeben deaktiviert, die Frequenz automatisch gewechselt. Es würde mehrere Minuten dauern, bis Lieutenant Commander Jefferson die neuen Daten aus dem Bio-Implantat extrahiert und dechiffriert hatte.
    »Lieutenant«, wandte sich Commodore Frost an Susan. »Ist das Datenpaket auf dem Weg?«
    »Negativ, Ma’am. Das übertragene Zertifikat wurde vermutlich durch Interferenzen verfälscht. Ich werde einen zweiten Versuch starten müssen.«
    Commodore Frost schloss entsetzt die Augen. »Commander Wynford«, sagte sie dann. »Es liegt bei Ihnen.«
    Susan warf einen Blick auf den Hauptmonitor. Die STERNENFAUST hielt sich tapfer, doch die Feinde kreisten sie immer weiter ein. Hinzu kamen Raumminen, die von der Ortung nicht korrekt erfasst werden konnten.
    Mein Fehler wird Leben kosten , erkannte Susan mit furchtbarer Klarheit.
    Erneut erbebte die STERNENFAUST unter dem Einschlag eines Torpedos.
     
    *
     
    Perl V, 25. April 2273, 9.50 Uhr
     
    Mit gerunzelter Stirn beugte sich der Herrscher über Lieutenant Commander Brooks, der keuchend am Boden lag. Entgegen der Behauptung von Jersel war der Kommunikationsoffizier der STERNENFAUST noch immer am Leben.
    »Was haben Sie ihm angetan?« Robert musste an sich halten, nicht direkt auf den verdammten Zombie loszustürmen.
    »Es ist verwunderlich«, sagte der Herrscher. Seine dünnen Finger griffen nach einer weiteren – dieses Mal jedoch leeren – Spritze. In einer fließenden Bewegung rammte er sie in die rechte Armvene von Max Brooks und entnahm diesem so eine Ampulle Blut. »Wir werden sehen, was hier vor sich geht.«
    »Ich bitte Sie, hören Sie auf.« Robert hob beschwörend seine Hände. »Auch ich hatte vor gar nicht allzu langer Zeit einen unbändigen Hass auf Wesen wie die Meroon. Ich wurde einst von ihnen gefangen genommen und habe Furchtbares erlebt. Es hat mich viele Jahre gekostet, diesen Hass zu überwinden. Einen Hass, der mich innerlich zerfressen hat. Ich litt an Angstzuständen, Schlaflosigkeit und Panikattacken. Aber es ist mir gelungen. Und ich habe erkannt, dass auch die
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