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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher
Autoren: Andreas Suchanek
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räusperte sich. »Und da war ein Bild. Eine tote Hand, die nach gleißendem Licht gegriffen hat.«
    »Lieutenant Briggs, Sie übernehmen die Navigation«, befahl Dana. »Lieutenant Sobritzky, dieses Mal werden Sie nur beobachtend anwesend sein. Das Risiko, dass Sie im Einsatz zusammenbrechen, ist zu groß.«
    »Was ist mit Ihnen, Commodore?«, sprach Captain Mulcahy das Offensichtliche an. »Die Impulse scheinen sich beständig zu verstärken. Mittlerweile fühlen sogar Sie beide als Amulettträger die Gefahr und empfangen Bilder. Das war bisher nur bei den Telepathen an Bord der Fall.«
    »Im Notfall werden Sie kurzfristig das Kommando übernehmen und Commodore Taglieri auf die Brücke rufen«, entgegnete Dana.
    »Wäre es nicht sinnvoll, den Commodore gleich zu verständigen?«
    Dana schluckte schwer. Laut Flottenvorschriften hätte sie das tatsächlich tun müssen. In einer Gefahrensituation musste der Kommandant eine stabile Gesundheit aufweisen. War dies nicht der Fall, musste er das Kommando abgeben. Commodore Taglieri war ihr Stellvertreter und als solcher hätte er das Kommando erhalten müssen. Was er zweifellos ganz nach Vorschrift tun würde.
    »Wir müssen das nicht überstürzen«, entschied sich Dana.
    Captain Mulcahy ließ sich mit einem »Aye, Ma’am« in seinem Sessel zurücksinken.
    An der Navigation hatte zwischenzeitlich Lieutenant Briggs die Steuerkonsole übernommen.
    »Lieutenant Jamil, irgendeine Nachricht von der Oberfläche?«, wandte sich Dana an Susan Jamil.
    Dunkle Ränder zeichneten sich unter deren Augen ab. Ihre Stimme zitterte leicht, als sie antwortete: »Negativ, Ma’am. Ich konnte bisher kein Signal orten. Das System hat auch keinen Kontakt zu einem Receiver herstellen können.«
    »Das sieht nicht gut aus«, kommentierte Captain Mulcahy leise von der Seite.
    »Brücke, hier Maschinenraum«, erklang die Stimme von Lieutenant Simon E. Jefferson aus den Lautsprechern des Internen Komm-System. »Ma’am, der Algorithmus ist fertiggestellt. Wir konnten ein paar Low-Level Tests durchführen, aber letztendlich muss er sich im Einsatz beweisen.«
    »Ich verstehe. Danke, Lieutenant.«
    »Wir haben zudem festgestellt, dass die Übertragungsfrequenz zwar im Bergstrom-Spektrum angesiedelt ist, jedoch phasenweise variiert. Es dauerte immer einige Minuten, bis wir das korrekte Frequenzband einstellen konnten und das Datenpaket abzusenden vermochten.«
    »Bitte weisen Sie Lieutenant Jamil entsprechend ein. Es wird ihre Aufgabe sein, das Datenpaket zu übertragen.«
    Lieutenant Jamil nickte, dann entnahm sie ihrer Konsole ein Headset. Kurz darauf begann sie, leise mit Lieutenant Jefferson zu sprechen.
    »Wie geht es dem Meroon?«, erkundigte sich Captain Mulcahy.
    »Doktor Tregarde und ich haben ihm die Funktionsweise des Bio-Implantats erklärt.«
    »Seine Reaktion?«
    »Er war einverstanden. In der militärischen Hierarchie seines Schiffs bekleidete er den Rang eines Captains.« Dana holte sich die textuellen Angaben zu dem neu entwickelten Algorithmus auf das Display ihrer Kommandokonsole. »Er sieht die Wesen, die sind und doch nicht sind, nun in einem ganz anderen Licht. Ohne das Aggressionshormon denkt er wieder rein logisch.«
    »Ma’am«, meldete sich Susan Jamil zu Wort. »Ich wäre bereit. Alle Parameter sind eingegeben.«
    Dana nickte zufrieden. »Ruder, bringen Sie uns zurück ins Perl-System.«
     
    *
     
    Der Angriff erfolgte so schnell, dass Lieutenant Susan Jamil sich nur einen groben Überblick hatte verschaffen können, als die ersten Erschütterungen das Schiff durchschüttelten.
    »Meldung!«, erklang die Stimme von Commodore Frost.
    »Das sind Raumminen!« Commander Austen tippte hektisch auf seine Konsole ein. »Mehrere Hüllenbrüche auf den Decks zwei und drei, Versiegelung wird eingeleitet.«
    »Die haben dazugelernt«, erklärte Captain Mulcahy ohne jede Ironie in der Stimme.
    Die Ortung des Funksystems zeigte durch blau umrandete Symbole die Empfänger, die sich in erreichbarer Nähe befanden. Es gab mobile Einheiten, die sich großflächig im System verteilt hatten. Receiver-Stationen bildeten Funkketten.
    Erneut erbebte das Schiff.
    »Die haben sogar verdammt viel dazugelernt«, kommentierte Commander Austen.
    Susan versuchte, die Stimmen auszublenden, die Statusmeldungen riefen.
    Es fiel ihr schwer. Schwerer als sonst.
    Der abrupte Aufbruch von der STERNENFAUST II, der es ihr unmöglich gemacht hatte, das, was sie benötigte, einzupacken.
    Mit aller Macht
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