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Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Titel: Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!
Autoren: Gerry Haynaly
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hatte Rewen in seinen Drink bekommen, dass er so etwas sagte? Das war ja tiefer als das Niveau von Dora Cathill!
    Sie überlegte fieberhaft, welche Optionen sie hatte. Sie konnte ein Dementi herausgeben, am besten bei GBN , denn deren wirtschaftliches Renommee zählte mehr als Rewens Wega-TV . In einem Exklusivinterview mit Anwar al Bedi könnte sie bestimmt Rewens Fantastereien ausräumen.
    Ein kurzer Druck auf die Sensortaste ließ Rewen verschwinden.
    »Auf Wega Stranger warten, wie wir alle wissen, unkalkulierbare Risiken«, dozierte der braun gebrannte Moderator gerade. Auch du, Brutus? »Deshalb bleibt für mich nur ein Schluss: Tonio Gordon fährt Terraforming Enterprises gegen die Wand!«
    Sie hätte schreien können. Wenn Tonio das erfuhr, würde er noch mehr schäumen als zu Mittag – und seine Drohung wahr machen. Gegen al Bedi war Rewen ja direkt harmlos. Bei dieser Argumentationsweise konnte sie sich ihren Widerruf sparen, er würde sie höchstens auslachen.
    Margaret schaltete wieder zu Wega-TV zurück, denn sie konnte den verschwörerischen Blick von al Bedi nicht ertragen.
    In diesem Moment leuchtete ihr Armband-Kom auf.
    Tonio.
    Nein, für heute hatte sie genug. Sie versuchte, das Blinken zu ignorieren, aber die beiden ineinander verschlungenen »G« des Gucci-Logos auf dem Armband starrten sie wie zwei Augen an.
    Schließlich signalisierte ein Piepton, dass Tonio ihr eine Audionachricht geschickt hatte. War dies bereits die Kündigung, die er ihr angedroht hatte? Dass er sie durch eine x-beliebige PR-Agentur ersetzte?
    Wie ein hypnotisiertes Kaninchen stierte sie auf das Armband, unschlüssig, ob sie die Nachricht abhören sollte. Sicherheitshalber holte sie sich ein Glas weganischen Grappa von Francoloni – echten Grappa, nicht dieses künstliche Hypnohol-Zeug, dessen Wirkung man mit einer Tablette abschalten konnte. Einen tiefen Schluck später drückte sie auf die virtuelle Abspieltaste.
    »Sie wissen, was Sie zu tun haben«, brüllte es ihr entgegen, »Sie Karikatur einer Pressesprecherin!«
    Margaret hielt den Atem an und schlug die Hände vors Gesicht. Gar nichts wusste sie. Sie hätte sich nicht provozieren lassen dürfen, dann wären Rewen und al Bedi nicht über sie hergefallen.
    Hätte, sollte – diese Überlegungen waren müßig. Was sie brauchte, war ein Ausweg aus diesem Dilemma.
    »… dabei hatte die Pressekonferenz so schön angefangen«, sagte Rewen nun ohne Split-Screen vor einer Luftaufnahme, die den Baufortschritt des neuen Stadtteils zeigte. Er grinste dabei wie Rumpelstilzchen.
    »Josef Schüss…«, begann er, als sein Grinsen plötzlich stoppte.
    Rewen stockte.
    »Ich meine, Entschuldigung, Josef Schüssler …« Rewen blickte irritiert umher. Man konnte glauben, es würde sich hinter der Kamera ein Drama abspielen.
    Am unteren Rand des Bildschirms erschien in weiß auf rot die Schrift »Breaking News«, dann blendeten sie Rewen aus.
    Irgendjemand musste es gut mit Margaret meinen. Es war etwas vorgefallen, das wichtiger war als die Erniedrigung durch ihren Ex-Mann.
    Schwer atmete sie aus und nahm einen weiteren Schluck des strohgelben Tresterbrandes.
     
    *
     
    Der Bildschirm wurde kurz schwarz, dann erschien wieder der Nachrichtensprecher von vorhin. Sein Gesicht wirkte wie versteinert, für einen Moment unschlüssig, was er sagen sollte. Etwas Fürchterliches musste geschehen sein. Von der Seite wurde ihm ein Pad gereicht, das er kurz überflog. Er straffte den Oberkörper und blickte mit ernster Miene in die Kamera.
    »Die Wega wird angegriffen«, sagte er rau.
    Margaret fiel das Glas aus der Hand. Mit einem dumpfen Klang plumpste es auf den Boden, verspritzte den letzten Schluck der Flüssigkeit und rollte unter den Tisch.
    »Noch wissen wir nicht, wer die Aggressoren sind, aber wir werden Sie informieren, sobald …«
    Seine weiteren Worte gingen im Sirenengeheul des Alarms unter, in das sich Donnergrollen vom Raumhafen Gestraacht mischte.
    Zwei Schatten glitten über das nächtliche New Hope hinweg, denen heftiges Abwehrfeuer aus dem Star Corps Headquarter und einem Geschützturm am Meer entgegenschlug. Ihre Laserstrahlen und Feuerbälle durchbrachen wie Blitze die Nacht, die von der Staubscheibe um die Wega in ein dunkel glühendes Rot getaucht war. Trotzdem feuerten die beiden Angreifer immer wieder ihre Geschütze auf den Boden ab.
    Und sie trafen.
    Das Star Corps Headquarter verging in einer so gewaltigen Explosion, dass die Erschütterungen wie ein Erdbeben
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