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Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Titel: Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!
Autoren: Gerry Haynaly
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erkannte. Aus dem Sichtschatten des mittleren Schiffs, einem riesigen Kasten, der bisher nicht in die Raumschlacht eingegriffen hatte, tauchte ein dreihundert Meter durchmessendes Objekt auf. Die kraterübersäte und im Licht der Sonne braune Oberfläche ließ keinen Zweifel an der Natur des Objekts aufkommen: Sie hatten einen Asteroiden auf Kollisionskurs mit dem Weltraumbahnhof gebracht!
    Die Geschütztürme der Station warfen dem Himmelskörper alles an Energie entgegen, was sie konnten.
    »Nicht!«, schrie Margaret erstickt auf. Aber selbst wenn die Männer an den Geschützen dort oben sie hätten hören können, wäre es vergebens gewesen. Dafür hätte sie dreißig Minuten in die Vergangenheit rufen müssen.
    Der Asteroid zerplatzte wie eine weganische Springfrucht, und genau wie bei seinem biologischen Pendant schossen die abgesprengten Teile wie Samenkapseln in alle Richtungen. Der Großteil der hausgroßen Steinbrocken hielt jedoch weiter auf die Station zu, deren Schicksal auch das Sperrfeuer nicht mehr aufhalten konnte. Wie die Schrotladung aus dem Gewehr eines Giganten durchlöcherten die Bruchstücke zuerst die wenigen gestarteten Schiffe, dann rissen sie die Streben mit den angedockten Kreuzern in Stücke, durchbohrten den Mittelteil der Station, und schließlich traf ein Felsblock den Hauptreaktor.
    Margaret schloss die Augen, und als sie sie wieder öffnete, war die zerfetzte Weltraumstation vom Bildschirm verschwunden. Stattdessen zeigte er das Studio mit Kelvin Moyela, der sich mit der Hand durch die schwarzen Locken fuhr.
    »Was können Sie unseren Bürgern sagen?«, fragte ein Reporter den dunkelhäutigen Systemgouverneur von Wega V.
    »Bitte behalten Sie Ruhe«, sagte Moyela. »Wir tun im Moment alles, um uns mit den Angreifern zu verständigen.«
    »Wie kann ich das verstehen? Gibt es bereits einen Kontakt?«
    »Nein, leider nicht. Wir können nur mutmaßen, wer die Feinde sind und was sie hier wollen.«
    »Ja?«
    »Nach den Schirmen und Waffen gehen wir davon aus, dass es Dronte sind«, sagte Moyela.
    »Entschuldigen Sie, Gouverneur, ich dachte, die wären vom DV-1-Virus zurückgedrängt worden?«
    »Das glaubten wir bisher alle«, sagte Moyela mit dem politikertypischen Ich-bin-euer-Freund-Blick. »Wir müssen uns getäuscht haben.«
    »Danke, Systemgouverneur und alles Gute für die nächsten Stunden!«
    »Ich …« Übergangslos verschwand Moyela vom Bildschirm.
    Conrad hielt kurz den Kopf schief.
    »Die Regie teilt mir soeben mit«, sagte er, »dass die Überlichtverbindung zu Wega V unterbrochen wurde. Aber ich höre, dass wir erneut ins Habitat Bergen schalten.«
    Undeutliche Rufe und Gemurmel kamen aus den Lautsprechern.
    »Die kommen auf uns zu«, hörte Margaret aus dem Stimmengewirr heraus.
    Dora Cathills Kamera schwenkte nach oben, wo die Bögen der hellblauen Stahlträger in die undurchsichtige Deckenkonstruktion übergingen. Wackelig, mit dem Zoom auf höchster Stufe, riss die Reporterin die Angreifer aus der Schwärze des Alls. Der äußere Ring der Halbkugelformation scherte aus und steuerte unbehelligt auf das Habitat zu.
    Auch in diesem Bereich des Wega-Systems gab es inzwischen keine Star Corps-Schiffe mehr.
    Margaret zählte zehn Raumschiffe, die schnell größer wurden. Abwehrfeuer schlug ihnen nicht entgegen, denn Bergen war ein ziviles Habitat und keine Dependance des Star Corps. Rund zehntausend Menschen wohnten dort, in dieser vier Kilometer großen Weltraumstadt, die wie ein überdimensionaler metallener Würfel stationär über New Hope im Weltall schwebte.
    In jedem Moment würden die Schiffe zu feuern beginnen. Doch sie taten es nicht.
    Zuerst sah es noch so aus, als ob die Kugelraumer an Bergen vorbeifliegen würden, dass ihr Ziel ganz woanders lag, vielleicht in New Hope oder Capetown. Doch mit jedem Kilometer, den sie näherkamen, schwand auch diese Hoffnung.
    Es gab keinen Zweifel, die Schiffe hielten direkt auf die Weltraumstadt zu.
    Langsam konnte sie halbkugeligen Aufbauten auf den Auslegern der Schiffe erkennen, Luken, die hell erleuchtet waren, und verästelte Antennen, die wohl der Erzeugung des Schutzschirms dienten.
    Was tat sie hier? Margaret ertappte sich dabei, dass sie dem Geschehen auf dem Schirm wie einer Discovery 23Dokumentation folgte, dabei waren im Weltraum des Wega-Systems bereits Tausende Menschen gestorben. Und weitere zehntausend würden in Kürze folgen.
    Schreie ertönten, die von den Personen rund um Dora Cathill stammten. Das äußerst
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