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Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Titel: Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!
Autoren: Gerry Haynaly
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den Köpfen der Menschen umhüllten.
    An den Sockeln der Zylinder leuchteten immer mehr fremdartige Symbole auf. Aus einem Ring am oberen Ende fauchte Wasserdampf ein.
    Nein, das war kein Wasserdampf. Das war Stickstoff oder eine ähnliche Flüssigkeit, die dort verdunstete, denn die Innenseiten der Zylinder beschlugen mit Eiskristallen.
    Tonios Haut wurde noch weißer, als sie ohnehin schon war.
    Margarets Augen wurden feucht. Nach allem, was sie bisher über die Rücksichtslosigkeit der Feinde wusste, konnte dies nichts Gutes bedeuten.
    Wütend rüttelte sie an der Öffnung, aber auch sie war fest verschlossen.
    Sie blickte sich nach einem geeigneten Werkzeug um, etwas, das sie als Wurfgeschoss verwenden konnte. Ein Metallwürfel in der Größe eines Fußballes war alles, was sie fand. Sie konnte ihn kaum hochheben, doch schließlich gelang es ihr.
    Mehr als ein sattes Plopp war jedoch nicht zu hören, als sie den Würfel mit voller Wucht gegen die Glastür schmetterte. Nicht einmal ein Kratzer war auf der Scheibe zu sehen. Sie versuchte ihr Glück noch ein zweites Mal, aber das Glas schien ihre Absicht zu erahnen, denn das Bild des Raumes dahinter verzerrte sich, als ob das Glas sich an der Einschlagstelle verdicken würde, um den Stoß besser abfangen zu können. Dementsprechend leiser fiel auch das Plopp aus.
    In der Kammer dagegen lief die Automatik weiter. Dünne Stifte begannen um die Glaszylinder zu rotieren. Ihre Spitzen glühten auf, schienen größer zu werden und entluden sich in einem orangefarbenen Strahlengewitter, das sich durch die Eisschicht brach.
    Margaret hielt den Atem an, als die Laserstrahlen Tonios Füße erfassten.
    Und dann ging alles ganz schnell. Wie die Wirbelzone eines Tornados fegten die Stifte ihre Bahn entlang, schwebten höher und lösten erst Tonios Beine auf und dann seinen Torso.
    Jetzt wusste Margaret auch, welcher Geruch ihr vorhin in die Nase gestiegen war. Ein Druck aus dem Magen ließ sie würgen.
    Mit einem heftigen Würgereiz bahnte sich ein Strahl aus Essensresten und Magensäure seinen Weg ins Freie.
    Bleich und zitternd bekam Margaret gerade noch mit, wie Tonios Augen und Schädeldecke von den Lasern erfasst und aufgelöst wurden.
    Auch die anderen Glaszylinder waren leer – kein Angelo, keine Yün Xü, nichts. Die Fremden hatten sie einfach zerstrahlt. Schwer atmend lehnte sich Margaret an die Wand und schloss die Augen.
    Wie sollte sie in diesem Irrsinn Rewen und die anderen finden und befreien? Mit einem Mal kam sie sich klein und hilflos vor.
    Mit dem Handrücken wischte sie sich den Mund ab. Jetzt verwünschte sie sich, dass sie keinen Kelly-Bag wie die Blonde hatte, sondern nur eine Gürteltasche, in der außer der ID-Karte mit integriertem Kreditstick nur noch die Fernbedienung für das Nano-Make-up Platz fand. Andererseits hätte sie die Handtasche in dieser Situation doch nur behindert. Für ein Taschentuch … Margaret schüttelte kraftlos den Kopf.
    Ein Surren rechts von ihr ließ sie hochschrecken. In dem Schock über Tonio und die anderen hatte sie gar nicht bemerkt, dass der Gang mit einem scharfen Knick nach rechts weiterging.
    Vorsichtig spähte sie um die Ecke. Margaret machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    Der Raum ähnelte dem vorigen, und doch war etwas anders. In seiner Mitte standen bis zur hinteren Wand sieben Reihen von Glasröhren, deren Inneres mit einer grünen Flüssigkeit gefüllt war, aber nur eine einzige – jene vorne in der Mitte – leuchtete, als sei sie in Betrieb. Gasblasen stiegen in der Flüssigkeit nach oben. Den unteren Teil des Zylinders füllte eine überdimensionale metallene Scheibe an einer Teleskopantenne aus, die dem ganzen Gebilde das Aussehen einer riesigen Pumpe gab.
    Wieder leuchteten am Sockel Symbole auf. Die Scheibe hob sich in die Höhe – und aus ihrem unteren Ende ragten zwei Füße heraus. Immer weiter, immer schneller, fuhr die Scheibe Richtung Decke. Im Gegenzug entstanden an ihrer Stelle Beine, männliche Geschlechtsteile, ein Becken.
    Was geschah hier? Der Durchmesser der Teleskopaufhängung war viel zu dünn, um einen Menschen hindurchzuzwängen. Das Gerät wirkte wie ein 3D-Modelling-Laser. Nur dass er keine Skulptur erschuf, sondern offenbar einen lebenden Menschen.
    Immer höher schraubte sich die Scheibe in die Höhe. Was auch immer dies für ein Gerät war, der Körper war eindeutig menschlich, kein Kridan, kein J’ebeem, kein anderes Alien, sondern ein Mensch – ein großer Mann, der auch
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