Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Titel: Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
haben Angreifer meist kein Interesse.« Stefoor zog wütend die Augenbrauen zusammen. Was hieß da Zivilisten wie uns? Er wollte kein verdammter Zivilist sein. Er war ein Kämpfer! »Wahrscheinlich sind es Piraten«, fuhr Eysel fort. »Wollen Erze und das Aama, vielleicht noch ein paar Schiffe.«
    »Die ruhmreiche Flotte des Reiches von Ebeem wird sie zu Konda-Mus verarbeiten!«, giftete Stefoor.
    »Recht so, Junge! Schon aus Prinzip hat es die Flotte Ebeems bislang noch allen Piraten gezeigt.«
    Aus den Augenwinkeln konnte Stefoor sehen, dass das aufmunternde Lächeln von Eysel sofort wieder verschwunden war, und dass er einen verstohlenen Blick zum Himmel warf.
    Dort waren nun ganz deutlich die weißen Umrisse von mehreren Halbmonden zu sehen. Und man sah nun auch immer mehr weiße Punkte, die alle auf den Raumhafen zusteuerten.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST, Solsystem, Asteroiden-Hauptgürtel, Vesta, 15. September 2272, 21.03 Uhr
     
    »Setzen Sie sich, Captain«, sagte Mary Forrester.
    Captain Mulcahy nickte nur und nahm Platz, während seine graublauen Augen auf ihr ruhten. Obwohl er nicht lächelte, wirkte sein Gesicht friedlich und ausgeglichen.
    Bei ihm musst du besonders aufpassen , dachte Mary. Dank seines bioneuralen Chips kann er sich später an jedes Wort, jede Geste und jedes Zögern erinnern.
    »Sie können sich denken, weshalb Sie hier sind?«, begann Mary bewusst scharf das Gespräch. Captain Mulcahy verzog keine Miene. Die Gerüchte, dass er Nerven aus Stahl hat, scheinen wahr zu sein. »Ich habe eine Frage gestellt«, setzte Mary nach, als Captain Mulcahy nichts antwortete.
    »Soll ich raten?«, fragte er mit ruhiger Stimme.
    »Ja, Captain Mulcahy. Raten Sie!«
    »Sie sind hier, um die Vorfälle vom 18. April zu besprechen.«
    »Richtig geraten«, erwiderte Mary mit eisigem Lächeln. »Die Vorfälle!«
    »Fragen Sie!«
    »Sie sind also ein sogenannter Ritter der GRAFSCHAFT.«
    »Der Titel wurde mir bislang nicht offiziell entzogen.«
    »Und verliehen wurde er …?«
    »Von einem Mann namens Richter Farlow.«
    »Der Ihnen sagte, Sie sollen Meister William töten.«
    »Korrekt.«
    »Was Sie getan haben.«
    »Was ich bedauerlicherweise getan habe.«
    »Weil Ihnen das dieser Richter Farlow befohlen hat?«
    »Nicht deshalb. Ich beschloss zunächst, Meister William von Bord zu schaffen. Leider blieb dafür keine Zeit mehr. Aliens aus einem anderen Kontinuum nutzten die Mentalverbindung zu ihm, um die STERNENFAUST zu infiltrieren. Ihm Schmerz zu bereiten, war eine Möglichkeit, die Aliens zu vertreiben. Bedauerlicherweise hat Meister William Beaufort dies nicht überlebt.«
    Mary nickte und lächelte. Er war geschickt mit Worten. Es war ihm gelungen, diese abstruse Geschichte so zu schildern, dass man fast glauben konnte, sie ergebe Sinn.
    »Captain Mulcahy«, begann Mary nachdenklich. Erneut tat sie so, als studiere sie ihr e-Pad. Eine einfache Verhörtaktik, um dem Befragten den Eindruck zu vermitteln, man blicke auf eine ganze Fülle von Beweismaterial. »Kommen wir erneut auf die Ritter zu sprechen. Sie wurden rekrutiert. Vor ungefähr zehn Jahren.«
    »Das ist korrekt.«
    »Womit hat man sie geködert?«
    Nun stutzte der Captain. Hab ich dich , dachte Mary und unterdrückte ein Grinsen.
    »Geködert?«, fragte er.
    »Man bietet Ihnen an, Mitglied einer Organisation zu werden. Doch was sprang dabei für Sie raus? Geld? Ruhm? Was waren die Versprechungen?«
    »Es gab keine Versprechungen.«
    Mary zog übertrieben überrascht die Augenbrauen hoch. »Das ist aber wenig, finden Sie nicht?«
    »Richter Farlow kümmerte sich um mich nach meinem Prozess. Er unterstützte mich. Und er bot mir die Mitgliedschaft an. Seinetwegen habe ich akzeptiert.«
    »Soso«, erwiderte Mary und studierte lange ihr e-Pad. »Eine gewisse Sandrine Rochefort hat nichts damit zu tun?«
    Captain Mulcahy richtete sich auf. »Was soll denn Sandrine Rochefort damit zu tun haben?«
    Mary tat bewusst unschuldig. »Wahrscheinlich nichts«, sagte sie und hob die Schultern. »Schließlich haben Sie Sandrine Rochefort mit keiner Silbe in Ihrem Bericht erwähnt.« Die schönen Augen des Captains funkelten zornig. »Und Ihr Bericht war ja absolut vollständig, nicht wahr?«
    Der Captain sagte nichts, sondern musterte sie mit zusammengekniffenen Augen.
    »Ich scheine wohl einen Nerv getroffen zu haben.« Mary lächelte.
    Nun erkannte sie, wie in Codys Augen das Misstrauen wuchs. »Sind Sie … eine Ritterin?«, fragte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher