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Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Titel: Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei
Autoren: Anonymous
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schließlich.
    »Ich?«, rief Mary belustigt. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    Der Captain erwiderte nichts.
    »Was ist nun also mit Sandrine Rochefort?«
    »Nichts ist mit ihr«, entgegnete Captain Mulcahy streng. Seine Brust hob und senkte sich heftig, und er biss offenbar seine Zähne so fest zusammen, dass die Wangenmuskulatur zitterte. »Und ich frage mich noch immer, wie Sie auf ihren Namen kommen.«
    »Sie waren mit ihr befreundet. Zur gleichen Zeit, als Sie angeblich Ritter wurden. Mit anderen Worten: Vielleicht weiß sie ja etwas!«
    »Sie weiß nichts«, widersprach Captain Mulcahy.
    »Das behaupten Sie«, sagte Mary und lehnte sich zurück. »Wenn Sie eng mit ihr befreundet waren, hat sie vielleicht etwas mitbekommen. Und ich muss jeder möglichen Spur nachgehen. Es sei denn, Sie wollen mir noch etwas erzählen.«
    Der Captain schien einige Zeit zu überlegen, dann meinte er: »Es gibt nichts zu erzählen. Richter Farlow war der einzige Ritter, mit dem ich je Kontakt hatte. Ich weiß weder, wo er ist, noch wer die anderen Ritter sind, geschweige denn, wo die sich aufhalten. An die Mitgliedschaft war keine Bedingung geknüpft.«
    »Keine Bedingung«, wiederholte Mary und tat so, als gebe sie diese Worte in ihr e-Pad ein. »Sehr schade. Dann werde ich wohl doch mit Sandrine Rochefort sprechen müssen.«
    »Sie weiß nichts«, platzte es aus Captain Mulcahy heraus. »Ich habe nie mit ihr über die Ritter gesprochen. Wenn Sie mit ihr reden, reißen Sie nur alte Wunden auf.«
    »Alte Wunden?«, fragte Mary betont verwundert. Sie konnte sich nicht helfen, aber in diesem Moment tat ihr der junge Mann fast leid. Sie wusste genau, was ihn quälte.
    »Die Trennung war nicht schön«, sagte der Captain, und seine Stimme klang ein wenig heiser.
    »Nun«, sagte Mary gedehnt, »das sind Trennungen selten.«
    »Es wäre mir am liebsten, wenn sie nicht an mich erinnert würde.«
    »Ich lasse es mir durch den Kopf gehen«, antwortete Mary. »Und vielleicht fällt Ihnen ja doch noch etwas ein.«
    Der Captain widersprach nicht, was Mary beeindruckte. Jeder andere hätte wahrscheinlich zu betteln begonnen.
    »Dieses Gespräch«, sagte Mary, »bleibt unter uns. Kein Wort davon dringt nach außen. Auch nicht zu Commodore Frost, verstanden?«
    Der Captain zögerte, nickte aber schließlich.
    »Sie können fürs Erste gehen, Captain Mulcahy!«
     
    *
     
    Erde, New York, Wakefield-Building, Penthouse-Wohnung des Ratspräsidenten, 15. September 2272, 22.23 Uhr
     
    Die Laune des 62-jährigen Ratspräsidenten Vincent F. Taglieri war bereits kurz nach dem Aufstehen nicht besonders gut gewesen. Und seitdem hatte sie sich minütlich verschlechtert.
    Niemals hätte er sich träumen lassen, wie eingeengt und reglementiert das Leben eines Ratspräsidenten war. Was hatte er sich damals nur dabei gedacht, als er sich von Jasper Mitchell in diese ganze Politiksoße hatte hineinziehen lassen?
    Neben all den Terminen war er nun auch noch von Sicherheitsleuten umgeben. Damit sich so ein »Vorfall« wie der auf Namban nicht wiederholt, hieß es.
    Damals spürte ich wenigstens, dass ich lebendig bin.
    Und Savanna! Er durfte gar nicht daran denken. Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit, bis ihr dieses spießige Leben vollends zum Hals heraushing und sie ihn verließ.
    Natürlich fehlte es nicht an Luxus. Das Wakefield-Building war das modernste Gebäude von ganz New York. Auf dem Hauptturm – 900 Meter über der Stadt – befand sich ihre vierhundert Quadratmeter große Penthouse-Wohnung, umrahmt von einer Terrasse, die neben einem Gleiter-Landeplatz sogar einen eigenen Swimmingpool aufwies.
    Einen Swimmingpool, den ich noch kein einziges Mal benutzt habe.
    Vom großen Panoramafenster seines Arbeitszimmers aus konnte Vince den Central Park und dahinter die vergoldete Freiheitsstatue sehen. Ganz entfernt waren die Umrisse des eigentlichen Regierungsgebäudes auszumachen, der sogenannten »Grünen Gurke«, die auf einer künstlichen Insel in der Upper Bay errichtet worden war.
    Natürlich gab es für die Solaren Welten nach wie vor nur ein Thema: Makato Zan – oder auch Sol X – und seine Bewohner, die Wanagi. Jene Nachfahren der »Toten Götter«, die sich einst vor den Orphanen in einer multidimensionalen Verschiebung versteckt hatten.
    Sol X befand sich auf einer nahezu identischen Umlaufbahn wie die Erde. Zwischen ihr und Sol X lag die Sonne, sodass man Sol X nie von der Erde aus am Himmel würde sehen können.
    Vince traute den
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