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Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung
Autoren: Anonymous
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nicht springen?«
    »Ich habe es versucht, doch es geht im Augenblick nicht. Vermutlich der Schock …«
    »Kann ich zu dir hineinspringen?«
    »Nein! Ich selbst kann mich kaum bewegen, so eng ist es.«
    »Ich werde dich befreien!«
    »Sei vorsichtig!«
    »Ich bin ganz behutsam, sei unbesorgt. Ich hole dich da raus!«
    Turanor blickte hoch, um einen Ansatzpunkt zu finden. Das quer liegende Bruchstück eines Kelaari-Pfeilers lag relativ frei auf der Wand aus Schutt, die ihn von Kangaara trennte. Er streckte die Arme nach oben und begann behutsam, das Pfeilerstück zur Seite zu drücken. Mehr und mehr verlor es seinen stützenden Untergrund, wurde schließlich kopflastig und fiel zu Boden, während Turanor einen geschickten Sprung rückwärts machte. Sofort rieselte Schutt nach, aber in so geringer Menge, dass Turanor nun damit beginnen konnte, die Trümmerwand von oben nach unten abzubauen.
    Wieder heulte ein Sichelraumer im Tiefflug über Turanor hinweg und verdrängte dermaßen schnell die Luft, dass der Boden erzitterte.
    Turanor arbeitete wie verrückt und blickte gleichzeitig immer wieder nach oben, da er fürchtete, dass sich die verkeilten schweren Bruchstücke lösen könnten. Seine Hände waren bereits blutig und immer wieder musste er husten. Seine Augen waren knochentrocken und brannten, doch er freute sich darüber, bereits ein kleines Loch in die Schuttwand gegraben zu haben. Er zog ein zerquetschtes Rohr und einen zusammengestauchten Fensterrahmen aus dem Schuttwall.
    »Turanor!«
    Eine wärmende Freude ergriff sein Herz: Eine helle Stirn und eine ebenso helle Nasenspitze wurden sichtbar. Kangaara musste auf ihren Zehenspitzen stehen. Dann erschienen ihre zarten bleichen Hände und begannen, ihn in seiner Arbeit von innen zu unterstützen.
    »Weiter, Turanor! Wir haben es gleich geschafft!«
    Zwei mächtige Explosionen folgten im Sekundenabstand. Unwillkürlich riss Turanor seinen Kopf herum und sah, wie sich die Feuerwalzen in die Höhe fraßen. Doch er machte sich gleich wieder daran, Kangaara aus ihrem Gefängnis zu befreien.
    Ihr hübscher Kopf mit den glatten, langen Haaren wurde jetzt sichtbar, und für einen Moment versenkte Turanor seine Augen in die seiner Geliebten. Das Schwarz ihrer Haare war verschwunden – bedeckt von weißgrauem Staub.
    Endlich hatten sie die Öffnung so weit verbreitert und nach unten verlängert, dass sich Kangaara hochziehen konnte. Turanor griff sie bei den Oberarmen und zog sie durch das Loch. Behutsam setzte er seine Freundin ab.
    »Bist du verletzt, Kangaara?«
    »Nicht der Rede wert, Turanor. Ich danke dir, mein Lieber. Du hast mir das Leben gerettet.«
    »Aber nein …«
    »Wir müssen hier weg, Turanor! Ich kenne ein Versteck nördlich von Inyaatar. Komm, Geliebter, du musst den Sprung für uns beide übernehmen.«
    Sie fasste Turanor bei der Hand, und er spürte, wie sie sich mit ihm verband.
    Nur Kangaara hatte er in der Zeit seines Exils gestattet, einen Mentalkreis mit ihm zu bilden. Und jetzt übermittelte sie ihm das Bild eines Ortes, den sie als Fluchtpunkt ausgewählt hatte.
    Er bereitete sich darauf vor zu entmaterialisieren. Dafür würde er mehr Kraft als üblich aufbringen müssen, wenn er Kangaara mit auf den Sprung nehmen wollte.
    Ein furchtbarer Donnerschlag ertönte in der Ferne und schickte seine Schockwelle durch das Erdreich. In diesem Augenblick entmaterialisierte Turanor mit seiner Geliebten und sprang mit ihr fort – fort aus der sterbenden Stadt Inyaatar.
     
    *
     
    Transalpha IV – Hauptquartier des Star Corps in Transalpha
    15. Juli 2272
     
    »Hundertzwanzig Lichtjahre südlich von Karalon? Dabei handelt es sich doch um das Einflussgebiet der Alendei, oder?« Admiralin Alexis Bidlo berührte ihre hochgesteckte Zopffrisur, um zu überprüfen, ob sie richtig saß – eine Handlung, die sie beinahe unwillkürlich ausführte und ihr kaum noch bewusst war.
    »Völlig richtig, Admiral«, erwiderte Commander Richard Slaer. Er stand vor dem Schreibtisch der Admiralin und hatte ihr soeben ein Datenpad hinübergeschoben.
    »Setzen Sie sich doch, Commander. Ich werde mir die Daten nachher ansehen. Da Sie schon einmal hier sind, können Sie mir auch gleich die wichtigsten Informationen mitteilen.«
    »Sehr wohl, Admiral.« Commander Slaer ließ sich im Besuchersessel vor dem Schreibtisch nieder. Er räusperte sich kurz und begann: »Die dank der neuen Sonden verbesserte HD-Raumüberwachung zeigt uns eine vermehrte Flugaktivität im
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