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Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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plötzlicher Wetterumschwung oder die Folgen eines solchen ein von langer Hand geplantes Rettungsmanöver im letzten Augenblick zunichtegemacht – sei es, weil die zur Evakuierung nach TASO-26267-B bestellten Schiffe nicht hatten landen oder starten können, oder weil die Helfer und die Alendei selbst im Strudel der Geschehnisse die Orientierung verloren.
    Und den Mut.
    Nein, Turanors Krisenteam kämpfte gegen die Zeit und die Welten, die zu verlassen sein Ziel geworden war. Und manchmal kam es Izanagi vor, als hätte stets noch mindestens einer dieser unerbittlichen Gegner einen weiteren Trumpf im Ärmel. Einen Stolperstein auf dem Weg der Alendei.
    Leilaniis sogenannte Planetenthese machte die Situation zudem nicht einfacher. Die Theorie, nach der die Alendei eine nahezu symbiotische Verbindung zu ihrer Heimat besäßen, die sie erst zu dem mache, was sie seien, existierte bereits seit Generationen, war bisher aber stets kaum mehr als ein Stück Küchenphilosophie gewesen. Ein Gedankenspiel, so abstrakt und theoretisch, wie den Menschen der Erde vor Beginn des Raumfahrtzeitalters die Idee außerirdischen Lebens erschienen sein musste. Doch seit die Alendei ihren beiden Planeten Lebewohl sagen mussten, hatte dieses Spiel einen zutiefst ernsten Unterton bekommen. Aus Abstraktem war nackte Angst geworden.
    Die Alendei gingen. Weil ihnen keine andere Wahl blieb.
    Aber viele von ihnen glaubten – insgeheim oder ganz offen –, dass auch in der Fremde nur noch der Tod auf sie wartete. Dass ein Alendei nur auf Helemaii’nu wirklich Alendei sein konnte.
    Genau wie du, nicht wahr? , dachte Izanagi, wandte sich von den Displays ab und warf Turanor einen fragenden Blick zu. Du würdest es vielleicht nie formulieren und lässt es aktuell ohnehin nicht an dich ran, doch tief drin spürst auch du die Angst, dass unsere Mühen den Tod deines Volkes nur weiter aufschieben, aber nicht verhindern.
    Es war ihm egal, ob Turanor oder ein anderer Alendei den Gedanken empfing oder nicht. Selbst wenn, würde niemand der hier Anwesenden jetzt darauf eingehen. Dafür hielt sie das Geschehen viel zu sehr beschäftigt. Ständig brachen irgendwo Dämme, rutschten Berge in Täler und begruben ganze Siedlungen unter sich, oder entkamen zur Landung ansetzende Sichelschiffe nur um Haaresbreite scheinbar aus dem Nichts entstehenden Sturmwirbeln.
    Dennoch drehte Turanor den Kopf, sah über die Schulter und Izanagi an. Irrte er sich, oder hatte der Anführer der Alendei eben genickt – kaum merklich und zweifelsfrei für niemand anderen als ihn bestimmt, aber dennoch … Oder?
    Wenige Minuten später hatte sich das Zentrum geleert. Talambraa war mit einigen ihrer Kollegen hinausgeeilt, um wichtige Daten aus einem Lager zu erretten, das dem Sturm anheimzufallen drohte. Einzig Turanor stand noch an den Konsolen, den Blick auf die Darstellungen der Zerstörung gerichtet. Auf die Narben, die das Geschehen in seine Heimat schlug.
    »Du hältst es für einen Fehler, richtig?«, fragte der Mann von der Erde leise. Er wusste nicht, woher er den Mut nahm, seinen Verdacht zu äußern. Immerhin hatte ihm Turanor – außerhalb seiner Einbildung – keinerlei Anlass gegeben, an seiner so vehement vertretenen Überzeugung zu zweifeln. Doch Izanagi kannte den Alendei schon eine ganze Weile und glaubte, ihn allmählich zu verstehen. »Du fürchtest auch, dass die Alendei nicht ohne Helemaii’nu existieren können. Nicht so, wie sie sind.«
    Für einen kurzen Moment schien es, als reagiere der Anführer der menschenähnlichen Spezies gar nicht, wenngleich Izanagi wusste, dass er seinen Einwand vernommen haben musste – sei es akustisch oder mental.
    »Aber … Aber das stimmt nicht«, widersprach Izanagi. Er breitete die Arme aus, deutete auf die Schautafeln und Holos. »Zumindest muss es das nicht. Instinkt ist mitunter ein verlässlicherer Ratgeber als es jede Statistik und jede Hochrechnung je wird sein können. Wenn dir dein Bauchgefühl einen anderen Weg empfiehlt, darfst du es nicht ignorieren.«
    Auch, wenn dieser Weg bereits eine Kerbe in unsere Gemeinschaft geschlagen hat, die sich nie mehr schließen wird? , gab Turanor zurück. Auch, wenn dieser Weg weitere Opfer fordern wird, sobald wir ihn einschlagen? Kann ich mein Volk, das mit dem Rücken zur Wand steht, etwa bitten, sich umzudrehen?
    Izanagi begriff, wie sehr es in seinem Begleiter brodeln musste. Divergierende Ansichten wetteiferten in der Brust des Alendei um die Vorherrschaft, und so
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