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Sternenfaust - 145 - Rückkehr zu den Basiru-Aluun (1 of 2)

Sternenfaust - 145 - Rückkehr zu den Basiru-Aluun (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 145 - Rückkehr zu den Basiru-Aluun (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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… Es ist ganz einfach, diesen Gerüchten jegliche Grundlage zu entziehen. Erklärt Euch bereit, Euch im Heiligen Tempel vor den obersten Priestern medizinisch untersuchen zu lassen. Wenn dabei herauskommt …«
    »Du willst, dass ich mich öffentlich untersuchen lasse?« Die Stimme Seran-Pakors war gefährlich leise. Er wollte sein Blut nicht weiter in Hitze bringen und gab sich der berechnenden Ruhe hin, die ihn ebenso vehement durchflutete, wie zuvor die Wut. »Du möchtest, dass ich mich wie ein Kun-Dan(Ein Kun-Dan ist ein Enteigneter, der am Rande der kridanischen Gesellschaft lebt, da er seine Ehre verloren hat) vor anderen erniedrige?«
    »Es war nur eine Idee, Euer Heiligkeit.« Das hohe Piepsen des Beraters klang schrill. »Ich dachte nur …«
    Seran-Pakor machte eine drohende Geste mit einer Handkralle. »Wenn du weiterhin in dieser Art denkst, werde ich deinen Kopf unterhalb des Schnabels abschlagen lassen.« Er sah zufrieden, wie sich der Schnabel des Beraters zuckend öffnete.
    »Vergesst meinen Vorschlag, Eure Heiligkeit.«
    »Das habe ich schon. Sieh zu, dass du das Kopfgeld auf Satren-Nor und Kassil-Nur erhöhst. Irgendein Kridan aus meinem Reich muss doch in der Lage sein, sie zu finden und ihnen die vorlauten Schnäbel zu stopfen.«
    »Sehr wohl, Euer Heiligkeit.« Mit mehreren Fußkratzern und Ehrenbekundungen stolperte der riesenhafte Kridan rückwärts aus dem Thronsaal. Er schien froh zu sein, den Raum verlassen zu können.
    Seran-Pakor überlegte, ob er ihn nicht doch köpfen lassen sollte. Das würde Spaß machen, und es war der Situation angemessen. Ein Raisa ließ sich niemals öffentlich untersuchen, nur weil das Volk es forderte. Das kridanische Volk hatte keine Forderungen zu stellen. Es unterstand ihm, dem Licht im Sand, dem Vertreter Gottes auf Kridania.
    »Sie sind leichtgläubig und manipulierbar. Keiner von ihnen wird mir gerecht.« Er hörte das raue Krächzen aus seinem Schnabel, doch es schien nicht von ihm zu kommen. Irgendwer sprach durch ihn. »Aber sie sind nicht wichtig. Sie sind nur Figuren im Spiel des Sandkaapus. Nein. Ich will die Schnabellosen tot sehen. Ihre Milchgeberinnen sollen abgeschlachtet, ihre Bälger ausgeblutet werden.«
    Er dachte an den Krieg, der nicht voranging, seitdem er Sun-Tarin und die Verräter gnadenlos bestraft hatte. Es herrschte Verwunderung im Volk. Wenn nicht gar Widerwillen. So frenetisch sie ihm zugejubelt hatten, so zurückhaltend waren sie derzeit. Dazu kam, dass viele Schiffe der kridanischen Flotte durch den mysteriösen Angriff weißer Quallen vernichtet worden waren. Es dauerte, neue Schiffe zu bauen. Die militärischen Berater verlangten von ihm, zu warten. Ihnen widerstrebte, dass er die gesamten Restbestände der Schiffe der neuen Vulture Nova-Klasse zur Erde entsenden wollte.
    »Sie verstehen nicht, wie sehr die Zeit drängt. Unser aller Vernichtung ist nahe. Wir müssen zuschlagen. Ich brauche endlich einen neuen Mar-Tanjaj. Den einen Mar-Tanjaj. Er soll die Brut der Dämonen vernichten und das heilige Tarishgar errichten.«
    »Die Brut der Dämonen?«, fragte eine ruhige Stimme. Seran-Pakor kannte sie nur zu gut. Sie gehörte seinem ehemaligen Ausbilder und Freund, Sun-Tarin.
    »Was machst du hier?«, fuhr er den Kridan neben seinem Thron an. Abfällig starrte er auf das schwarze Büßergewand, das der Kridan trug. »Warum hast du dich schon wieder in meinen Thronsaal geschlichen? Du hast nicht das Recht, hier zu sein.«
    Sun-Tarin griff nach einer Frucht, nahm sie, und hackte hinein. Er schluckte langsam und genüsslich.
    »Dein Berater ahnt die Wahrheit. Sie alle ahnen die Wahrheit. Sie können nichts tun. Aber du kannst es. Du kannst den Parasiten in dir bekämpfen.«
    »Ich trage keinen Parasiten in mir!«, brauste Seran-Pakor auf. Er sprang vom Thron hoch und hob drohend die Klaue. »Ich bin unfehlbar! Ich bin das Licht im Sand!« In seinem Körper kochte neue Hitze hoch, die ihn zu verbrennen drohte.
    »Du bist ein Verbrecher«, stellte Sun-Tarin nüchtern fest. »Ein Mörder. Du hast Saha-Fera getötet, das Orakel. Obwohl du behauptet hast, sie zu lieben.«
    Seran-Pakor sank auf den Thron zurück. »Ich liebe sie noch immer. Noch immer. Meine Saha-Fera.«
    Sun-Tarin sah ihn mitleidig von der Seite an. »Tötest du alle, die du liebst? Machst du nun mit deinem Volk weiter, nachdem dir die nötigen Freunde für die Hinrichtungen ausgegangen sind?«
    »Du wolltest mich umbringen!«
    »Ich wollte tun, was getan werden muss.
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