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Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Titel: Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge
Autoren: Anonymous
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quatschten und quatschten, damit sie ihre Angst nicht übermannte.
    Angenommen, die Kridan arbeiteten mit Geiseln. Um Forderungen zu stellen, benötigten sie einen Raum, von dem aus sie Kontakt zur Außenwelt aufnehmen konnten: die Kommunikationszentrale. Hier glich eine Raumstation jedem x-beliebigen Raumschiff.
    Savanna musste einen Zugang zur Hauptkommunikation finden. Dann würde sie mehr erfahren.
    »Ich bin jedenfalls froh, dass sie uns nicht …«, sagte das Mädchen, als es plötzlich ein zischendes Geräusch gab.
    »Nein, oh nein!«, schrie der Junge.
    »Wer sich versteckt, wird getötet!«, dröhnte die Megafonstimme, und Savanna durchfuhr es eiskalt. Sie prallte erschrocken zurück und krachte mit dem Hinterkopf gegen eine Armatur, was ein dumpfes Geräusch machte und erbärmlich schmerzte. Ihr Herz setzte aus, sie hörte auf zu atmen. Hatte man sie gehört?
    Erneut zischte es, und die Stimme des Jungen verstummte. Es rumpelte, die Bodengitter summten. Savanna schloss die Augen, denn sie konnte sich vorstellen, was geschehen war. Warum lassen sie nicht wenigstens die beiden Kinder in Ruhe? , dachte sie verzweifelt.
    Keine Handbreit von ihr entfernt waren zwei junge Menschen getötet worden. Junge Menschen, die ihr Leben noch vor sich hatten. Savanna spürte, dass ein Schrei ihre Kehle hochstieg, dass unbändiger Zorn sie überwältigte.
    Tun Sie es für meine Lydia!
    In letzter Sekunde riss sie sich zusammen, keuchte und verschluckte ihre Wut. Stattdessen rannen ihr Tränen des Zornes über die Wangen.
     
    *
     
    Die Temperatur veränderte sich. Und der Geruch. Die Röhre war breit genug, sodass Savanna auf allen Vieren vorwärts konnte, aber nun wurde es immer heißer. Sie schwitzte sowieso, jetzt wurde es langsam unerträglich. Sie ließ sich auf den Bauch gleiten und keuchte. Was, wenn sie in einem Heizgenerator landete?
    Sie durfte nicht aufgeben. Obwohl sie nicht wusste, was sie als Nächstes tun würde, kroch sie weiter. Sie hoffte auf ihre Intuition und auf ein wenig Glück.
    Wer sich versteckt, wird getötet! , hallte die Stimme des Kridan in ihr wider. Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass die Kridan das wahr machen würden. Sie durfte sich nicht erwischen lassen. Es wäre ihr sicherer Tod.
    Als sie nach vorne tastete, erschrak sie. Der Boden vor ihr fühlte sich warm und weich an. So, als würde der Kunststoff sich auflösen, geschmeidiger sein. Würde die Röhre ihr Gewicht tragen?
    Savanna biss die Zähne zusammen und kroch mit langsamen Bewegungen weiter. Zwischendurch hielt sie an und lauschte. Alles war ruhig, viel zu ruhig für so eine große Raumstation. Hatten die Kridan die Menschen zusammengetrieben und eingesperrt? Oder hatten sie die meisten getötet? Und warum töteten sie nicht jene, die sie zusammengetrieben hatten?
    Fragen über Fragen. Wenn sie nicht bald Antworten fand, würde sie verrückt werden. Die Dunkelheit zermürbte sie, und für einen Moment verlor sie die Orientierung. Einfach nur liegen bleiben und abwarten, sagte sie sich. Einen Tag oder zwei Tage hier liegen bleiben. Vielleicht hatte sich die Situation dann beruhigt und sie konnte den Weg wieder zurück kriechen, den sie gekommen war.
    Meditieren und abwarten. Wie es schien, war sie in der Röhre vorerst sicher.
    Der Sterbende in der Toilette hatte die Klappe geschlossen und die Schrauben eingedreht. Vermutlich nicht bis zum Anschlag, aber dennoch so, dass niemand merkte, dass sie durch die Luke geflohen war. Sie war es ihm und ihren Freunden schuldig, weiterzukriechen. Sie würde, sie durfte nicht aufgeben.
    Es gab nur eine Lösung: Sie musste weiter vorwärts.
    Sie machte weite und ruhige Bewegungen. Der Kunststoff blieb stabil und kühlte nach zwei, drei Metern ab. Sie schnaufte und lehnte sich an. Als sie hinter sich tastete, fand sie eine Öffnung, durch die Kabelbäume liefen. Vermutlich Tausende Glasfasern, die gebündelt irgendwohin führten. Savanna erkannte dies an der weichen Ummantelung, die bei solchen Kabeln üblich war.
    Und weiter. Es ging nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um das von Harry und Toler. Falls die beiden überhaupt noch lebten.
    Sie überlegte fieberhaft, wie sie das Star Corps informieren sollte. Vielleicht schaffte sie es ja, die STERNENFAUST direkt anzufunken. Sie musste dafür eine HD-Verbindung herstellen, doch das ging nur über die MERCHANT, und die befand sich sicher bald außer Reichweite. Und was, wenn die Kridan den Funkverkehr abhörten? Sie drehte sich im Kreis
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