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Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Titel: Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III
Autoren: Anonymous
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Mikrofon ständig bei ihm war. Er genoss es, in der endlosen Weite allein zu sein. Steve Benford, sein Kollege, alberte gerade mit Roger Nicholson herum, während sie beide auf die Startfreigabe warteten.
    Ich bin neugierig, wie das Wurmloch aussehen wird , dachte Bhaskara und sah auf den stecknadelkopfgroßen türkisfarbenen Stern, der sich etwa 70 Grad über ihm auf zwei Uhr befand – Wurmloch Alpha, das rund zehn Lichtjahre von Hegel entfernt war.
    Aber was hat Winterstein uns noch erklärt? Er meinte, das, durch das wir da fliegen sollen, sei gar kein Wurmloch. Jeder könne sich darin mit nur wenig Übung orientieren. Immerhin, das beruhigte ihn.
    Bhaskara hatte sich gestern Abend im ›Fuzzy’s‹ vorsorglich Neela Hiller aus dem Kreis ihrer Freundinnen geschnappt und ausgefragt, wie es im HD-Raum aussah. Immerhin war sie eine der wenigen, die sich wenigstens ansatzweise darin orientieren konnten.
    Gut hatte das nicht gerade geklungen, was Neela erzählt hatte (wobei Tenzing auch nicht ausschließen wollte, dass sie ein wenig malerisch zu ihren Gunsten übertrieben hatte), und für einen Moment hatte Bhaskara echtes Muffensausen bekommen. Doch das hatte er nicht einmal Benford gegenüber zugegeben.
    Denn auf das, was ihm Neela Hiller erzählt hatte, hatte er keine Lust. Doch das hier würde einfach nur ein Röhrenflug werden, der nichts mit dem HD-Raum zu tun hatte. Er konnte es kaum erwarten.
    Seine Sorgen schienen sich langsam aufzulösen. Bhaskara befand sich wieder in seinem Element: dem All! In einem Jäger. Und diesmal war er sogar alleine unterwegs.
    Zur Sicherheit hatten der Admiral und der Wing-Commander angeordnet, dass Benford und Bhaskara diesmal allein fliegen sollten. Ein ungewöhnliches Vorgehen, aber sowohl John Santos als auch Vince Taglieri hatten es für richtig befunden – in Anbetracht der zahlreichen Unfälle, die in letzter Zeit im HD-Raum stattgefunden hatten –, weniger Piloten aufs Spiel zu setzen. Benford hatte das mit einem sarkastischen Kommentar quittiert, aber Bhaskara war das nur recht gewesen. Einmal einen Jäger ganz allein steuern, und dann noch bei einem Experiment durch ein völlig neuartiges kosmisches Phänomen, das war etwas nach seinem Geschmack. Und er wusste, dass es Benford, der gewöhnlich sein Co-Pilot war, insgeheim genauso sah.
    Bhaskara kontrollierte erneut seine Anzeigen. Unten, neben dem Geschwindigkeitsmesser, hatte sich ein kleines Lichtbild aufgebaut, das die Fixstromgeneratoren anzeigte. Daneben lief ein Countdown herunter.
    Bald war es so weit, und Bhaskara ging im Geiste ein letztes Mal die Checkliste seines Jägers durch. »Hey, Tenzing«, hörte er auf einmal Benford. »Wie fühlt man sich dabei, bald in die Geschichtsbücher einzugehen?«
    Überrascht sah Tenzing hoch auf das Bild, das schräg über ihm auf den transparenten Stahl des Cockpits projiziert wurde. Und wirklich, Steve Benfords Gesicht grinste über beide Ohren.
    »Super«, antwortete er und klopfte mit einem behandschuhten Finger gegen den Gravitationsmesser. Die Anzeige reagierte kurz, pendelte sich aber sofort wieder auf den Normalwert ein.
    »Roger und Paolo empfangen schon einige Daten aus dem Kontrollzentrum auf Hegel«, meinte Steve. »Sie meinen, die Ortung auf der Brücke hat gerade durchgegeben, dass die Menge an Tscherenkow-Strahlung jetzt schon jedes bekannte Maß sprengt.«
    Bhaskara zog die Brauen hoch. »Schade! Kein erster Funkspruch aus dem Fixstrom, der durch alle Nachrichten geht. Frei nach Armstrong: ein kleiner Tunnel für die Jäger, aber ein großes Rohr für die Menschheit!«
    »Vielleicht ist es ganz gut so, dass die Funkverbindung nicht lange halten wird«, meinte Benford grinsend. »Bei solchen Sprüchen würde sich heute wohl niemand gerne an den Namen Armstrong erinnern.«
    »Sierra Tango Foxtrott Two Two One und Two Two Three, Sie haben jetzt generelle Startfreigabe. Die Wandler sind geladen und werden ihre Energie in T minus zwanzig Sekunden abgeben. Bleiben Sie auf Position und starten Sie bei T plus dreißig Sekunden.«
    »Verstanden Flight Control«, erwiderte Bhaskara und zählte heimlich den Countdown mit herunter.
    Fünf.
    Vier.
    Wie sich das wohl anfühlte, in eine Raumverzerrung einzutreten? Bhaskara spürte einen angenehmen Knoten im Bauch vor Aufregung und musste lächeln. Es würde eine Zeit kommen, da war das, was er jetzt tat, so normal wie ein Flug im Planetenorbit.
    Zwei.
    Eins.
    Vor Bhaskara und Benford schien der ewig stille und ewig dunkle
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