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Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)
Autoren: Anonymous
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haben.
    »Objekt erfasst, alle Waffen scharf«, meldete der Lieutenant Commander von seinem Posten im hinteren Bereich der Kommandozentrale aus.
    Auf dem Monitor glühte der Gasplanet weiterhin in voller Pracht. Noch …
    »In Ordnung, Jake«, sagte Nickie. »Legen wir los. Feuern Sie auf mein Zeich…«
    »Captain Berger!«, unterbrach Joelle Sobritzky ihren Schussbefehl. »Unidentifiziertes Schiff auf zwei Uhr. Koordinaten …«
    Nickie hörte kaum hin, als die Frau im Pilotensitz die Positionsdaten herunterbetete. Ihre Gedanken rasten. Ein Schiff? So weit draußen? Das konnte kein Zufall sein. »Womit haben wir es zu tun, Joelle?«
    »Der Ortung nach mit einem zivilen Kreuzer, Ma’am. Ein kleines Schiff, vermutlich in privater Hand.«
    Vielleicht aber auch nicht …
    Nickies eben noch müder Verstand arbeitete mit einem Mal auf Hochtouren. Die Selbstzweifel, die sie in der jüngsten Vergangenheit geplagt hatten, krochen allmählich wieder in ihren Geist. Ein grauenvolles Gefühl.
    »Ich bringe die Koordinaten auf den Schirm«, sagte Austen.
    Nickie stimmte dankbar zu. Sie mochte Männer, die Initiative zeigten. Schade nur, dass sie momentan nicht »anderweitig« darauf eingehen konnte.
    Binnen eines einzigen Augenblicks änderte sich die Darstellung auf dem Frontschirm. Der Gasriese, den zu zerstören sie eben noch im Begriff gewesen waren, wurde zu einem kleinen Fenster am unteren rechten Rand zusammengeschoben und machte dem Bild eines schlanken, schnittigen Raumschiffs Platz, das dem Baustil nach eindeutig einer irdischen Werft entstammte. Es wirkte trotz seines eher unbeeindruckenden Aussehens äußerst modern.
    Werde ich paranoid , dachte Nickie, oder warum kommt mir das winzige Ding so bedrohlich vor?
    »Lebenszeichen?«
    »Negativ, Ma’am.« Austen, der einstige Kolonist von Wega IV, seufzte frustriert. »Zumindest kann ich das nicht genau sagen. Die Außenhülle des Kreuzers macht es unseren Sensoren unmöglich, sie zu durchdringen.«
    »Womit wohl klar wäre, dass wir es bei unserem ungebetenen Besucher wohl nicht mit einem Privatmann zu tun haben. Eine derartige Ausstattung traue ich eher …« Ja, wem traute sie es zu? Dem Star Corps? Unwahrscheinlich. Wenn Jasper Mitchell und seine Truppe hier aufkreuzen würden, dann sicher nicht mit so einem Winzling von Kreuzer.
    Was blieb dann? Far Horizon? Eine dritte Partei, die sie noch gar nicht in Betracht gezogen hatte? Andererseits – hatte nicht zuletzt dieser wahnsinnige Robert Puissance bewiesen, dass man private Raumfahrer nicht unterschätzen durfte?
    Sekündlich kam der Fremde näher, wurde der Kreuzer vor ihren Augen größer.
    Nein , dachte Nickie Berger plötzlich. Das ist kein zweiter Puissance, kein harmloser Aussteiger. Ich … spüre es geradezu. Der da ist wegen uns hier, und wegen nichts anderem!
    »Wollen doch mal sehen, was du für einer bist …«, murmelte die selbst ernannte Kommandantin und hob die linke Hand, um ihrer Brückencrew zu signalisieren, dass sie abwarten sollte. »Warten Sie noch mit den Torpedos, Lieutenant Commander Austen. Vielleicht brauchen wir einen oder zwei davon für unsere Gäste …«
     
    *
     
    Prototyp NX-1747, irgendwo in Transalpha
     
    Da war es wieder, dieses leise, hochfrequente Brummen.
    Vor wenigen Sekunden war die Lüftung auf der Brücke wieder angelaufen, und damit hatte das Geräusch der Umwälzpumpe, die irgendwo im Schiff verbaut war, wieder eingesetzt. Es war das einzige Geräusch in der Stille. Und es brachte Izanagi fast an den Rand des Wahnsinns.
    Die Brücke des Schiffs lag im Dunkeln. Nur an den oberen Enden der seitlichen Wände verströmten dezent unter der halbtransparenten Verkleidung angebrachte Leuchten einen Hauch von Helligkeit. Es war gerade genug, um die Konturen der einzelnen Stationen erkennen zu können, sowie die Umrisse der wenigen Männer und Frauen, die an ihnen arbeiteten.
    Flink flogen Hände über Konsolen, wurden Informationen auf den gelblich leuchtenden Displays erkannt und in Handlungen umgesetzt. Tonlos. Niemand sprach ein Wort, niemand machte einen Laut. Alle Anwesenden wussten genau, was sie taten; da war es schlicht unnötig, Worte zu verlieren. In einer derart von vollkommener Effizienz geprägten Atmosphäre galt es vermutlich sogar als unprofessionell, sich zu räuspern oder unterdrückt zu niesen.
    Dabei ist die Luft trotz dieser Pumpe – Izanagi kam es vor, als nehme das Geräusch der Lüftung, wenn er sich darauf konzentrierte, noch mehr an Lautstärke zu
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