Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
überwältigen.«
    Taglieri schnaufte wütend. »Darf ich vielleicht erfahren, wie die Cover-Story lautet?«
    »Eine Terrororganisation hat mit einem Psychopharmaka einen Teil der Crew willenlos gemacht. Es gibt schon seit Jahrzehnten entsprechende Suggestionsdrogen.«
    »Das ist lächerlich«, erwiderte Taglieri. »Jeder, der ein bisschen Ahnung von der komplizierten Steuerung eines Raumschiffs hat, wird Sie schallend auslachen, wenn Sie ihm eine solche Story vorsetzen. Wer eine der bekannten Suggestionsdrogen genommen hat, kann kaum mehr klar genug denken, um ein ziviles Shuttle zu steuern, ganz sicher konnte er aber kein Wandlerschiff wie die STERNENFAUST bedienen.«
    »Und hier kommt der Teil, an dem die Cover-Story beginnt. Bei dieser Droge war es anders.«
    »Lachhaft«, erwiderte Taglieri.
    »Es werden dauernd neue Mittel entwickelt.«
    »Und das Eingreifen von Bruder Izanagi und den Experten von Far Horizon ? Es gibt Leute auf der SONNENWIND, die davon wussten.«
    »Die beiden sollten die Lage sondieren, damit ein Gegenmittel entwickelt werden konnte«, antwortete Mitchell schlagfertig.
    »Also keine Telepathie, keine Tele-Suggestion, keine Hypnose …«
    »Das müsste doch ganz in Ihrem Sinn sein. Sie haben sich doch ohnehin stets gegen diese esoterischen Themen gesträubt.« Jasper Mitchell grinste verschmitzt, doch dann wurde er ernst.
    »Falls das noch nicht klar sein sollte: Es ist ein Befehl, diese Version offiziell zu vertreten«, sagte er schließlich. »Jeder Verstoß gegen diese Geheimhaltungspflicht ist Hochverrat.«
    »Um wen zu schützen?«, wollte Vincent Taglieri wissen. »Die Bevölkerung, oder Sie und Gregorovitch?«
    Darauf gab Jasper Mitchell keine Antwort. Aber er lief rot an, ob vor Scham oder Zorn war nicht zu erkennen. »Sie können jetzt gehen, Admiral Taglieri!«
     
    *
     
    Erde, unterirdischer Hochsicherheitstrakt, New York
     
    Nickie Berger saß in ihrer schwach beleuchteten Zelle.
    Sie alle hatten Angst vor ihr. Nickie lächelte. Sie hatten Angst, dass sie ihnen ihren Willen aufzwang. Und sie konnte es noch immer. Es würde Monate dauern, bis die Wirkung des CC-4401 nachließ, und dann waren da immer noch ihre natürlichen Fähigkeiten …
    Ein elektronischer Summton ertönte. Es wurde ein Nummern-Code in das Sicherheitsschloss eingegeben. Der Wachmann öffnete die Tür.
    »Hallo«, sagte Nickie Berger lächelnd. Der Wächter antwortete nicht. Er hatte die Anweisung, nicht mit ihr zu sprechen. Hören konnte er sie auch nicht. Er trug in seinen Ohren schallisolierende Stöpsel. Sicher war sicher. Nicht, dass die Gefangene ihn plötzlich »überzeugte«, es sei an der Zeit, sie gehen zu lassen.
    »Bekomme ich etwa Besuch?«, wollte Nickie Berger wissen. Da sah sie den Gast, der neben dem Wärter stand. Es war ein Junge. Er sah aus, als wäre er gerade mal 14 Jahre alt. Er hatte silberblonde Haare, eine makellos reine Haut und blassgrüne Augen. Er war bildschön, doch in seinen Augen lag eine abstoßend kalte Arroganz.
    Nickie Berger begann sofort schallend zu lachen.
    »Das darf nicht wahr sein!«, rief sie. »Das ist wirklich zu komisch.«
    Der Junge schien nicht auf sie zu achten und trat, ohne zu warten in ihre Zelle.
    »Du bist wirklich niedlich, Kleiner!«, meinte sie. »Ein Traumjunge, der Stolz aller Eltern. Warte mal … Mit den neuesten Möglichkeiten für Wachstumsbeschleunigung … Wie alt bist du wohl in Wahrheit? Lass mich raten. Höchsten sieben oder acht Erdenjahre. Vielleicht sogar noch weniger. Aber natürlich mit der geistigen Reife eines Erwachsenen und dem Wissensschatz … eines Greises?«
    Der Junge antwortete nicht. Er starrte sie nur konzentriert an. Er trug das, was zurzeit auf der Erde bei der Jugend modern war. Eine leicht glitzernde, giftgrüne Synthetikhose, die knapp über den Fußknöcheln aufhörte, ein weißes Trägershirt mit rundem Ausschnitt und eine dünne, gelbe Jacke mit langen Ärmeln und feinen Karo-Linien.
    »Willst du mir nicht wenigstens deinen Namen sagen?«, wollte Nickie wissen.
    Der Junge schwieg.
    »Für wen arbeiteten Sie?«, sagte er plötzlich. Er schien vollkommen konzentriert.
    Erneut lachte Nickie Berger auf. »Ach, Mitchell und Gregorovitch, ihr seid schon zwei drollige Clowns.« Sie genoss das.
    »Für wen arbeiteten Sie?«, wiederholte der Junge die Frage und starrte sie an. Seine Augen schienen zu funkeln.
    »Jungchen, dich hat man wirklich bis oben hin mit CC-4401 vollgepumpt«, rief Nickie. »Mitchell schreckt wirklich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher