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Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)

Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)

Titel: Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)
Autoren: Anonymous
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entstandenen Futtertrichter nur mehr mit aufgerissenen Mäulern hinauf stoßen.
    »Durchhalten, Captain!«, schrie Yefimov. Er und Alyawarry kämpften sich durch den rieselnden Sand hinauf auf den Hügel, doch es war zu spät. Dana spürte, wie sich der Schlund um ihre Füße zusammenzog, wie der Wurm sie tiefer zog und dann urplötzlich mitten in der Bewegung erstarrte.
    Der schrille Ton aus seiner Kehle verwandelte sich in etwas Krächzendes, Röchelndes. Immer wieder mischte sich ein Sirren unter den Tumult. Und dann sah Dana die Geschosse.
    Kleine fingerlange metallene Pfeile, die sich zwischen die Schuppen der Würmer bohrten und ihnen kaum schlimmer als ein Mückenstich vorkommen mussten. Dennoch gefror ein Riesenmonstrum nach dem andern in seiner Bewegung. Die sechs großen Würmer, die sich immer noch weiter aus dem Boden schoben, zuckten, kreisten für einige Momente wie in Trance auf der Stelle und sackten schließlich leblos in sich zusammen.
    Dana spürte wie die Rachenmuskeln, die sich um ihre Füße gelegt hatten, erschlafften und sie wieder freigaben, als der Wurm zur Seite kippte. Sie rollte sich ab, rutschte an Yefimov und Alyawarry vorbei nach unten und kam kurz vor dem Admiral zum stehen. Doch Vincent Taglieri hatte keinen Blick für sie übrig. Wie gebannt stand er da und sah an der Felsformation hinauf.
    Die Morgensonne ließ die harten Kanten des zackigen Grads im Gegenlicht aufglühen. Ein unwirklich schönes Naturschauspiel, während am Fuß des Gebirgszugs Menschen um ihr Leben bangten und sich der Gestank toter Würmer ausbreite. Aber was den Admiral und nun auch Dana wie auch den Rest der Mannschaft so ungläubig blinzeln ließ, war nicht das Lichterspiel – sondern die menschenähnlichen Silhouetten, die sich so unwirklich zwischen den Felsspitzen abzeichneten.
     
    *
     
    Fährschiff, Richtung Mars
     
    »Ankunft auf dem Mars, Raumhafen Mars Town, Ebene zwei, Plattform Teta in T minus 60 Minuten. Zugewiesener Landeport Teta-7«, meldete die monoton-weibliche Computerstimme des kleinen Fährschiffes.
    Meister William saß in seiner Kabine. Ein vier auf vier Meter großer Raum, mit ausfahrbarem Bett, einem ergonomisch für das bequeme Reisen angepasster Sessel, einem Schreibtisch mit integriertem Bildschirmmodul und genug Stauvorrichtung für das übliche Gepäck. Mehr Komfort als er bei vielen anderen Unternehmungen erlebt hatte und doch konnte er die Reise nicht recht genießen. Es gab zu viele offene Fragen, die ihm keine Ruhe ließen.
    Nachdenklich ließ der Christophorer-Mönch die Finger über die Tischkante gleiten und beugte sich in seinem Sessel vor, um über den eingelassenen Touchscreen die Schiffsfrontsicht auf den dazugehörigen 3-D-Bildschirm zu rufen. Einen Augenblick später baute sich der gewohnte bläulich-transparente Widescreen-Hintergrund mit den Menüs auf, gefolgt von einer zweiten wenige Millimeter davor gesetzten Ebene, auf der das Flugziel angezeigt wurde.
    Der Mars. Er stand für so vieles. Nach dem Mond war er der zweite Planet gewesen, den die Menschheit mit ihren im einundzwanzigsten Jahrhundert noch so beschränkten Mitteln erkundet und vereinnahmt hatte. Als Roter Planet war er bereits weit vor dem ersten Terraformingprogramm in die Geschichte eingegangen, hatte prominente Auftritte in Romanen und Filmen gehabt – zumeist mit dem Beigeschmack des Geheimnisvollen, Fremdartigen und Dunklen.
    Doch Meister William beschäftigte nur eins: Er wollte Izanagi finden. Er musste herausfinden, warum sein Assistent ohne ein Wort gegangen war. Warum er die Brüdergemeinde auf Sirius III, in der er sich doch so gut aufgehoben zu fühlen schien, verlassen hatte. Warum er seine Arbeit im telepathischen Institut einfach aufgegeben hatte und hierher gekommen war.
    William wusste, Izanagi hatte schon immer seinen eigenen Kopf durchgesetzt, hatte sich erst für ein Studium und dann erst für die Christophorer entschieden, obwohl man ihn dazu eingeladen hatte, dem Orden beizutreten, als er noch auf der Highschool gewesen war. Mit seiner stacheligen Haarfrisur war er von Beginn an als Sonderling aufgefallen und hatte dieses Image vielleicht auch bewusst gepflegt. Er war mit seinen 29 Jahren verhältnismäßig jung, brauchte vielleicht diese Bestätigung von außen, wollte vielleicht noch nicht konform gehen mit der Welt, sich seinen inneren Rebell bewahren.
    Andererseits hatte Meister William in den vielen Jahren, die er dem Orden angehörte, selten einen wissbegierigeren und
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