Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)

Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)

Titel: Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Kommunikationsfenster mit einem lang gezogenen Bestätigungston schloss, besah sich Gregorovitch sein eigenes selbstgefälliges Grinsen, das sich im Fensterglas spiegelte. Sollte der großartige Meister William ruhig kommen, sollte er sich seinen ehemaligen Schützling ruhig ansehen und erst an ihm und dann an sich selbst verzweifeln!
    Jeder hatte eine Schwachstelle. Die meisten Menschen – und auch die meisten Außerirdischen – waren, an einem bestimmten Punkt angekommen, käuflich. Und wer es nicht war, der mochte ein dunkles Geheimnis haben oder eine Leidenschaft, für die er eher sterben würde, als sie zu verraten oder aufgedeckt zu sehen. Izanagi Naradas Schwachpunkt war sein außerordentliches Talent.
    Im telepathischen Institut der Brüderschule hatte man in Dutzenden von Tests seine überragende Empfänglichkeit und seine Einfühlsamkeit festgestellt. Aber keiner war auf die Idee gekommen, die Forschung auch in die andere Richtung vorwärts zu treiben. Sicher, das Lesen von Gedanken war eine nicht zu verachtende Fähigkeit. Zum Beispiel bei Handelsabkommen, Bündnisverträgen und ähnlichem. Es mochte hilfreich sein zu erkennen, wenn sein Gegenüber kurz davor stand, sich vor Angst in die Hose zu machen oder aber die Strahlerwaffe zu ziehen. Aber wirkliches Machtpotenzial steckte ganz eindeutig in dessen Zwillingsfähigkeit – der Suggestion.
    Wie leicht war Izanagi doch beeinflussbar gewesen. Wie leicht zu hypnotisieren, zu manipulieren und am Ende zu befehligen. Wenn nur alle Menschen so bequem zu kontrollieren und zu steuern wären, Far Horizon wäre längst Herrscher über ganze Welten!
    Was für eine Vision! Ein Heer an Soldaten, das ohne nachzudenken, ohne Gewissensbisse oder innere moralische Konflikte den Feind – mochte er auch noch so wehrlos sein – niedertrampeln und abschlachten würde.
    Der Nachteil bei dieser Taktik war die fehlende Improvisationsfähigkeit der Einzelnen, sollten sich unvorhergesehene Schwierigkeiten ergeben. Der Hauptgrund, warum immer noch Menschen und nicht allein Maschinen an der Front kämpften.
    Aber ein Heer an Feinden, das mit einem Schlag vor Angst zusammenbrach, panisch flüchtete oder sich einfach vor der suggerierten Übermacht ergab, das war genau das, was sich die Militärs wünschten und für was sie bereit waren eine ordentliche Summe an Credits auf den Tisch zu legen.
    Der Signalton des anfragenden Videorufs riss den Konzernleiter aus seinen weitschweifigen Gedanken. Er warf einen letzten Blick über die Anlagen hinweg Richtung Olympus Mons. »Ich erwarte Euch, Meister William«, raunte er gegen die Scheibe. Dann drehte er sich um, ließ sich in seinen Sessel fallen und berührte das Sensorfeld des Touchscreens.
    »Huber, ich hoffe, mein Anruf hat Sie nicht aus irgendeinem wichtigen Experiment gerissen?« Gregorovitch lächelte dem Chefbiologen und Leiter der Forschungsgruppe für Telepathie durch die im Monitor integrierte Kamera entgegen.
    »Nein, Sir. Natürlich nicht, Sir.« Huber zupfte sichtlich nervös an seinem eingeklappten Kittelkragen herum.
    »Ich wollte mich nach dem Status unseres besonderen Hündchens erkundigen. Haben wir ihn zu hundert Prozent unter Kontrolle?«
    »Hündchen?«, der hagere Wissenschaftler legte sichtlich irritiert seine Stirn in Falten. »Sir, die Hunde für die aktuelle Testreihe des TC telecontrol Projektes sind alle sowohl medizinisch als auch psychologisch überprüft worden. Der Wesenstest war einer der primären Auswahlkriterien dabei, um die Probanden nicht durch den Einsatz von Maulkörben zu verschrecken.«
    Jetzt war es an Walter Gregorovitch die Stirn zu runzeln. »Von was sprechen Sie, um Himmels willen? Ich will wissen, wie es um Izanagis Zustand bestellt ist, Huber, also faseln Sie hier nicht von irgendwelchen Kläffern.«
    »Aber Sie fragten doch nach den …« Als Gregorovitch ihm wütend entgegen funkelte, brach Huber ab und strich sich ein paar Mal hektisch durch das strähnige Haar. »Natürlich Sir, Sie meinten Izanagi. Ich verstehe.«
    »Meister William persönlich hat sich auf den weiten Weg zu uns gemacht und ist sicher nicht hier, um eine Laborbesichtigung und einen netten Plausch unter Konkurrenten zu erbitten. Und da wir ihm schlecht verbieten können, seinen ehemaligen Schützling zu besuchen und mit ihm zu sprechen, sollten wir sicher sein, dass Izanagi bei einem Zusammentreffen nicht plötzlich in seinen neuen Ansichten schwankt.«
    »Ich verstehe, Sir«, wiederholte der Leiter. »Sie müssen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher