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Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Titel: Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen
Autoren: Anonymous
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Oberschenkel legte.
    »Ich muss es irgendwie hinbekommen. Danach brechen wir direkt auf. Nach Transalpha. Ich habe einen todsicheren Tipp erhalten. Dort erfahre ich noch mehr, aber eins weiß ich schon jetzt: Das, was dort auf uns wartet, wird uns zweifellos stink reich machen.«
    Ar’ellana verzog keine Miene. Naja, der Witz kann nicht bei jedem funktionieren , dachte Harry. Savanna hatte jedenfalls gelacht. Wo sie sich inzwischen wohl herumtrieb? Er war gespannt, wie sie darauf reagieren würde, dass er bereits ein neues Mannschaftsmitglied angeheuert hatte. Und was für eines …
    Wahrscheinlich würde sie ihm Vorwürfe machen, dass er nicht sein Gehirn zum Denken benutzt hätte, sondern andere Körperteile, die dazu ihrer Meinung nach völlig ungeeignet waren. Ein Grund mehr, noch einen anderen Erfolg aufzuweisen. Das Beste wäre zweifellos, den benötigten Luftfilter quasi im Gepäck zu haben.
    »Ar’ellana«, sagte er deshalb, »du kennst dich doch auf der Station aus. Was müsste ein Mann tun, der dringend Geld benötigt, und der …« Seine Finger führten in einer geradezu perfekten Pantomime vor, wie er in atemberaubender Geschwindigkeit einen Stapel Karten mischte und anschließend Würfel auf ein Spielbrett schleuderte. »Der ein ganz passabler Spieler ist, wenn es darauf ankommt?«
    Sie grinste, und es sah überraschend verschlagen aus. Offenbar steckte mehr in ihr als das perfekte, erotische Weib. »Ich würde ihm sagen, dass er zuerst herausfinden muss, wie viel Geld er genau benötigt.« Sie wandte sich um, ging zur Tür der Kammer. »Und danach würde ich meinen neuen Kapitän zur härtesten Spielrunde dies- und jenseits des Wurmlochs bringen. Viel Glück, Harry Chang. Du wirst es brauchen.«
     
    *
     
    »Dassissnichchdeinernscht.«
    Aus dem Genuschel des Technikers glaubte Harry einen Ausruf des Unglaubens herauszuhören. »Was wird es mich kosten?«, fragte er den Leiter des Mini-Wartungs- und Reparaturtrupps der Raumstation – sprich: den Chef des Nuschlers.
    »Nicht ganz billig«, versicherte dieser ebenso trocken wie nüchtern, während im Hintergrund der Techniker, der bis zur Hüfte in der aufgeklappten Maschine verschwunden war, dröhnend zu lachen begann. Es hallte aus den Lüftungsschlitzen.
    »Und was heißt das konkret?«, wollte Harry wissen.
    Der Leiter, ein vielleicht fünfzigjähriger Glatzkopf, dessen Gesicht kein einziges Härchen zierte (selbst Augenbrauen gab es nicht, was einen geradezu unheimlichen Eindruck hinterließ), zückte einen kleinen Würfel, dessen obere Flächen mit einer Menge von Tasten bedeckt waren.
    Ein Taschenrechner , erkannte Harry.
    Glatzkopf tippte wie wild, murmelte dabei Buchstaben- und Zahlenfolgen wie AX-13 und Sieben von Neun – und ließ den Würfel schließlich wieder verschwinden. »Billiger wird’s, wenn Sie sich für ihre ganze Mannschaft Atemmasken und ordentliche Sauerstoff-Vorräte anschaffen.«
    Der Techniker kroch aus der Maschine und zeigte ein breites Pferdegrinsen. »Guttgesaggtscheffe!«
    Das Arschkriecher , das ihm auf der Zunge lang, schluckte Harry wieder hinunter. »Das mag ja durchaus sein«, sagte er diplomatisch und verdrängte die Wut, die langsam vom Bauch zur Zunge vordringen wollte. »Aber ich will das Problem nicht übertünchen, sondern beseitigen.«
    »War ja auch nicht ernst gemeint«, versicherte Glatzkopf. »Nun mal nicht gleich so beleidigt. Also für diese Anlage braucht es mindestens einen AX-13, besser ein neueres Modell. Einen Fünfzehner hätte ich noch da.«
    »Wie viel?«, fragte Harry drängend.
    »Wenn Sie sich so einen Schrott kaufen, glaube ich kaum, dass Sie auch nur die Hälfte besitzen.«
    Zweimal nichts wäre auch nicht viel , dachte Harry. »Das lassen Sie nur meine Sorge sein. Ich habe da so einiges in petto.« Er warf Ar’ellana einen Blick zu, die gerade am Ende des Korridors vorüberging – sie schaffte ihre wenigen Habseligkeiten an Bord der MERCHANT. Ihr kleines Quartier in Lor Els Auge hatte sie bereits gekündigt; das Letzte, wozu sie es genutzt hatte, war, ihrem Gast eine Dusche zu gönnen. Und sich selbst. Als sie zu Harry geschlüpft war, hatte sie ihm versichert, dass er ihr diesmal keinen neuen Gefallen schuldig sei. So hatte sich die Dusche durchaus so lange hingezogen, dass Harry hinterher Mühe hatte, seinen vorher vereinbarten Termin mit der Wartungscrew noch einzuhalten.
    Er fragte sich, wie es wohl werden würde mit Ar’ellana an Bord. Und mit Savanna. Natürlich hatte es ihm
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