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Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Titel: Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
Autoren: Anonymous
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Welten zuwiderhandeln?«
    Zeuge: »Das war mir bewusst. Aber hier ging es um Menschenleben und es lag für mich auf der Hand, dass dem Hohen Rat und seinem Vorsitzenden nicht alle erforderlichen Daten vorlagen. Es war klar, dass ein oder mehrere Personen auf der STARLIGHT gegen ihren Willen festgehalten wurden und mit hoher Wahrscheinlichkeit in Lebensgefahr schwebten.«
    V. T.: »Das rechtfertigte in Ihren Augen eine Verfolgung der STARLIGHT?«
    Zeuge: »Ich wiederhole gern Ihre Worte, Admiral, die – meiner persönlichen Ansicht nach – alle Gesetze und Vorschriften außer Kraft setzen: Was ist ein Befehl schon wert, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen?«
    V. T.: »… das habe ich gesagt?«
    Zeuge: »Das haben Sie in der Tat, und das verdient höchsten Respekt, Sir.«
    V. T.: »Ich danke Ihnen, Commander al Khaled.«
    Vorsitzende: »Sie sind aus dem Zeugenstand entlassen, Commander.«
     
    *
     
    Admiral Vince Taglieri saß in seinem Quartier auf der STERNENFAUST und starrte aus seinem großen Fenster auf den Planeten herab.
    Auf der Hemisphäre, auf die er heruntersah, herrschte Nacht. Nur an der rechten Kimm des Planeten schimmerte grünlich der noch ferne Morgen. Der große Nordkontinent, in den viele Fjorde hineinragten, war noch dunkel. Die Städte auf Karalon hatten sich hauptsächlich auf dem Südkontinent angesiedelt, auf dem das Klima wesentlich angenehmer war, und so waren nur vereinzelt winzige Spinnennetze aus Licht hier im Weltraum zu erkennen.
    Doch Vince Taglieri starrte auf den Planeten herunter, ohne ihn wirklich zu sehen. Er dachte über den Ausgang seiner Militärverhandlung nach. Sie hatte mit einem Ergebnis geendet, mit dem er nicht wirklich gerechnet hatte.
    Wie konnte es dazu kommen? Ich wünschte, Savanna wäre jetzt hier. Ich hätte den Spott, den sie meist für mich bereit hält, jetzt wirklich nötig, um die Dinge auf Abstand zu bringen.
    Er dachte an die Zeugenaussagen zurück, die seine Stabsoffiziere für ihn gemacht hatten. Alle außer David Alyawarry selbst, den man aufgrund seiner persönlichen Verwicklung in die Sache nicht aufgerufen hatte, hatten zu seinen Gunsten gesprochen. Es war immer sein Ziel gewesen, ein Raumschiff so korrekt zu führen, dass die Mannschaft und er gut auskamen, die Admiralität zufrieden war und alle stolz auf ihre Arbeit sein konnten.
    Selbst Shamar al Khaled und Dana Frost, von denen er von Anfang an geglaubt hatte, sie stünden nicht auf seiner Seite und arbeiteten gegen ihn, hatten laut und deutlich ihre Solidarität ihm gegenüber zum Ausdruck gebracht und Vince musste zugeben, dass er sich noch nie so geschmeichelt gefühlt hatte.
    Du solltest es begreifen, Vince. Du hast Glück, unverschämtes Glück , dachte Taglieri und zog kurz an einer Zigarre, die er sich extra für diesen Anlass in einem Spezialgeschäft in New Wellington besorgt hatte. Raucherzeugnisse aus frischem unbehandeltem Tabak waren in den Solaren Welten zu einer Rarität geworden. Nur noch wenige Menschen zogen den Genuss den Gefahren einer körperlichen Vergiftung vor, zumal der Geruch die meisten störte. Doch Vince genoss den Duft einer guten Zigarre dann und wann. Es hatte etwas Behäbiges und Altmodisches, aber auch Gewagtes, das er mochte. Er atmete den dichten Rauch tief ein, ließ ihn langsam wieder entweichen und folgte mit seinem Blick den kleinen Rauchverwirbelungen, die vor ihm aufstiegen.
    Du bist freigesprochen. Nicht aus Mangel an Beweisen oder weil die Sachlage nicht zu klären war. Du konntest die Richtigkeit deiner Annahmen schlüssig und stichhaltig beweisen.
    Du hast auch weiterhin das Kommando über die STERNENFAUST. Und du hast die Mannschaft mehr denn je hinter dir.
    In diesem Moment erklang leise eine Tonfolge durch die Musik im Hintergrund. Taglieri drehte sich nicht um. Man hat auf diesem Schiff wirklich nie seine Ruhe. Demnächst nehme ich mir ein Hotel auf der Planetenoberfläche. Im Süden von New Wellington soll es ein paar schöne direkt an einem der Sandstrände geben. »Herein!«, knurrte er ungnädig über die Störung.
    »Schon wieder dieser Rauch. Kein Wunder, dass du bissiger klingst als du solltest, mein Lieber.«
    Vince sprang wie elektrisiert auf und wirbelte herum. »Savanna!« Da stand sie wirklich, leibhaftig! Und er hatte geglaubt, dass sie sich mit diesem kleinen, fetten Kerl bereits wieder in die Tiefen des Alls aufgemacht hatte, immer auf der Suche nach einem neuen Schatz, der sich zu Crediten umfunktionieren ließ. Hastig, aber
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