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Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Titel: Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
Autoren: Anonymous
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sorgfältig streifte er die Asche der Zigarre an seinem Aschenbecher ab und legte sie hin. »Ich habe nicht mit dir gerechnet. Wie bist du um diese Uhrzeit an Bord gekommen?«
    »Der wachhabende Offizier ließ sich bestechen«, meinte sie mit einem frechen Blitzen in den dunklen Augen. Als sich seine Stirn runzelte, lachte sie leise. »Nein, er kannte mich. Seinem Grinsen nach zu urteilen hat sich auf dem Schiff langsam herumgesprochen, dass zwischen uns etwas läuft.«
    »Und ich dachte, du seist schon wieder mit diesem kleinen Fettwanst unterwegs, um wieder Ärger in diesem Teil der Galaxie zu stiften.«
    Savanna Diongas volle Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. »Bist du noch immer eifersüchtig auf Harry oder war das die Retourkutsche, weil ich behauptet habe, einen deiner Leute bestochen zu haben?«
    »Ersteres.« Vince streckte den Arm aus und zog Savanna mit einer einzigen Bewegung an sich. »Aber ich weiß auch, dass es keinen Zweck hätte, dich hier behalten zu wollen.«
    Sie grinste. »Gib es zu, das ist es, was du an mir liebst. Der Ärger, den ich dir mache.«
    Vince musste lachen. »Soso. Du bist die unverschämteste, eigensinnigste und aufrührerischste Person, die ich je kennengelernt habe.« Er beugte sich herab und drückte genießerisch seine Lippen auf ihre. Es war wunderbar, sie wieder in den Armen zu halten und zu spüren, wie leidenschaftlich sie diesen Kuss erwiderte.
    Als sie sich nach einer ganzen Weile wieder voneinander lösten, schob Savanna ihn ein wenig von sich weg. »Ich bin allerdings wirklich nur gekommen, um mich von dir zu verabschieden«, sagte sie und strich ihm mit einem Finger über die Wange. »Harry hat mit der Hilfe von Star Trade Inc. ein neues Schiff auftreiben und kaufen können. Stell dir vor, es ist ein Sharaan-Schiff!«
    »Ein Sharaan-Schiff! Wenn die Methanatmer es verkaufen, dann ist es sicher eher ein verrosteter Schrotthaufen als ein Raumschiff.« Taglieris Stimme klang verächtlich.
    Savannas Augen verengten sich. »Es muss im Grunde nur die Luft ausgetauscht und die entsprechenden Anlagen gereinigt und umgestellt werden. Dann ist es wie neu!«
    »Die Sharaan atmen nie reines Methan, sondern ein Gasgemisch wie wir Menschen auch. Und dieses Gemisch riecht fürchterlich. Du kriegst es nie ganz aus Raumschiffen raus, wenn sie erst einmal drin gesessen haben.« Er kicherte boshaft. »Ihr werdet noch euren Spaß dabei kriegen, wenn ihr das Schiff wirklich benutzen wollt. Es wird ewig dauern, bis ihr euch an den Geruch gewöhnt habt! Aber vielleicht ist es genau das richtige für einen Harry Chang.«
    Savanna stieß ihn weg. »Wenn du über Harry lästern willst, Vince, dann gehe ich auf der Stelle! Er ist mein Freund und ich werde seine Erste Offizierin bleiben!«
    Vince seufzte. »Schon gut, ich halte Frieden, ich will mich nicht streiten. Ich bin froh, dass ich freigesprochen wurde und dass du hier bist. Verzeih mir!« Er wickelte eine vorwitzige Locke ihres dicken, schwarzen Haars um seinen Zeigefinger.
    Sie ließ es geschehen und kam wieder näher. »À propos. Ich wollte dir außerdem zu deinem Prozessausgang gratulieren. Ich habe gestern Vormittag gehört, dass du dich selbst verteidigst, also hatte ich zwar keine Zweifel daran, aber es freut mich dennoch, dass du von allen Anklagepunkten zweifelsfrei freigesprochen wurdest.«
    »Ja, mich freut es auch. Auch wenn ich nicht so recht weiß, wie das zustande gekommen ist …«
    »Vince! Du bist nicht bei der Sache.«
    Seine Finger wanderten von ihrer Wange zu ihrem Dekolleté und noch tiefer. »Bei welcher Sache bin ich nicht bei der Sache?«
    Savanna musste lachen und küsste ihn. Schon bald wurde ihr Kuss intensiver und ihrer beider Hände neugieriger und fordernder. Als erneut die Tonfolge erklang, die einen Besucher vor dem Quartier des Admirals meldete, löste sich Vince nur sehr unwillig von Savanna. Sie runzelte die Stirn. »Wer kann das sein?«
    »Ja, wer kann das sein, vor dem Quartier des Admirals auf einem Schiff mit über 500 Mann Besatzung«, erwiderte er mit Spott und schob sie von sich. Er überlegte kurz, ob er seine Uniformjacke schließen sollte, doch dann ließ er es. Nein, wer auch immer es um diese Uhrzeit ist, er soll sehen, dass er mich stört. Ich habe mir das nach den vergangenen Wochen verdient.
    Taglieri betätigte den Schalter auf dem Touchscreen, der den Schottmechanismus kontrollierte. Er sog scharf die Luft ein, als sich das Schott öffnete und enthüllte, wessen
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