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Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Titel: Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer
Autoren: Anonymous
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Vince Taglieri ebenso viel Lust wie sie darauf hatte, den Weltraum zu erforschen. Vielleicht sollte ich mein Verhältnis zu ihm noch einmal überdenken …
    David lag auf einer Medoliege und schlief. Er war unversehrt, aber noch nicht erwacht.
    Tregarde schüttelte den Kopf und wies auf den Patienten. »Haben Sie eine Ahnung, was das alles bedeutet? Der Mann stapelt Papiere auf seinem Teppich und zündet ein Feuer an. Er zieht sich aus und setzt sich im Schneidersitz davor. Er versetzt sich in Trance wie ein Eingeborener am Lagerfeuer …« Tregarde stockte. Er legte den Kopf schräg und wartete auf eine Antwort. »Hmm, ich kann mich irren, aber … Mir fällt da etwas ein …«
    »Ich verstehe nicht, Ash«, gab Dana zurück.
    Hinter ihr räusperte sich Taglieri. »Bitte werden Sie konkret, Doktor!«
    Auf dem Bildschirm neben David wurde soeben eine virtuelle Rundreise durch die Anatomie des Patienten gemacht. Dreidimensionale Bilder zeigten Strukturen, die für Dana ebenso fremd waren wie für Tregarde der Antrieb der STERNENFAUST.
    Tregarde legte die Handflächen zusammen. »Zuerst habe ich ein Nanoscreening gemacht. Der 3D-Ultrasound Guide zeigt keine Besonderheiten. Auch das Trackingsystem ist unauffällig. Ihr Zweiter ist körperlich völlig gesund!« Tregarde lächelte. »Und doch geschieht mit ihm etwas seltsames. Das konnte ich selbstverständlich nicht ignorieren. Bei einer Elektroenzephalografie erregten die Relaxierung der Alpha- und Betawellen meine Aufmerksamkeit. REM – verstehen Sie? Was ich herausfand, ist ein Zustand, der bei Menschen zwar möglich, aber sehr selten ist. Commander Alaywarry befindet sich in einem sogenannten Halbhirnschlaf. In diesem Zustand schläft nur eine der Gehirnhälften, während die andere noch wach ist. So etwas finden wir normalerweise bei Delfinen, die das benötigen, um im Schlaf nicht zu ertrinken.« Er räusperte sich. »Ich habe mal den Zentralcomputer gefüttert und bin tatsächlich auf etwas gestoßen. Es hat etwas mit Davids Aborigine-Abstammung zu tun …«
    Taglieri fragte mit tiefer Bassstimme: »Hat das alles etwas mit dieser Christophorer-Telepathie zu tun? Haben wir jetzt noch einen dieser Leute an Bord?«
    Der Doktor zog die Brauen zusammen. »Nein. Keine Sorge, Admiral.«
    Der Admiral fügte hinzu: »Alyawarry wurde an der Brüderschule unter anderem von Meister Beaufort erzogen. Ich meine, da ist diese Annahme wohl nicht allzu weit hergeholt, oder?« Er schnaufte. »Machen Sie es nicht so spannend.«
    Doktor Tregarde runzelte missbilligend die Stirn. »Commander Alyawarry befindet sich auf einem Traumpfad!«
    »Und ich befinde mich in einer Irrenanstalt«, knurrte Taglieri.
    Tregarde kräuselte seine Lippen zu einem Lächeln. »Verzeihen Sie, dass ich voraussetzte, die Kultur der alten Aborigines sei allgemein bekannt, Sir.« Der Mediziner blickte über seine Nasenspitze. »Ich könnte alles abkürzen und mir eigentlich alle fachlichen Erklärungen sparen. Alyawarrys Zustand hat nichts mit der Telepathie der Christophorer zu tun. Er ist, wie gesagt, in einem Halbhirnschlaf.«
    »Können Sie uns mehr darüber sagen?« fragte Dana. Ihr Gespür sagte ihr, dass Ashkono eine Theorie hatte, was hier vor sich ging.
    Tregarde neigte seinen Kopf und sagte sehr leise, fast flüsternd: »Ich glaube, Alyawarry will uns etwas mitteilen. Seitdem er auf der Medostation ist, hat er mehrfach das Wort ›Gefahr‹ gemurmelt. Er hat Sätze gesprochen, die mich stutzig gemacht haben. Er meinte wohl, das Raumschiff sei in Gefahr. Seine Hirnströme spielen dann jedes Mal verrückt. Zumindest für ihn ist es dann das, was er empfindet, auch sehr konkret, daher vermute ich, dass er uns vor etwas warnen will.«
    »Alyawarry – ein Wahrsager?« Taglieris Augen waren zwei kleine Schlitze, sein Mund ein harter Strich. »Das ist doch Blödsinn!«
    »Sie wissen ja, was ich von davon halte, dass Sie telepathische Fähigkeiten unter Menschen ebenfalls als Blödsinn bezeichnen, Admiral«, gab Tregarde kühl zurück. »Aber Alyawarry ist Aborigine, von daher sollten wir seinen Zustand im Hinblick auf die traditionellen und kulturellen Überlieferungen seines Volkes sehr ernst nehmen!«
    Taglieri schnaubte, antwortete aber nicht. Lieber Himmel, er weist den Admiral zurecht wie einen kleinen Jungen und Taglieri akzeptiert das , wunderte sich Dana.
    Tregarde sagte: »Die Kultur der australischen Aborigines beruht ganz und gar auf der Erinnerung an den Ursprung des Lebens. Die Aborigines
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