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Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Titel: Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer
Autoren: Anonymous
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Staiger schwärmte.
    Er erinnerte sich, wenn sie ihn auf Sirius besuchte, stundenlang mit ihr diskutiert zu haben. Er wolle zum Star Corps, meinte er und Rudy regte sich schrecklich darüber auf. Ungeachtet dessen, dass es bei den Streitkräften keine Diskriminierung wegen Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft gab, war sie überzeugt davon, dass das Star Corps eine faschistoide Organisation war.
    Seitdem Captain Cook Mitte des 18. Jahrhunderts mit den Aborigines Kontakt aufgenommen habe, herrsche Krieg zwischen den Ureinwohnern und den Weißen. Ob er, David, das nicht wisse?
    Fast eine Million Aborigines starben kurz nach Cooks Entdeckung, wurden verschleppt oder starben an den von Weißen eingeführten Krankheiten. In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts gingen Weiße auf Kopfjagd. Ein toter Aborigine erbrachte 10 Dollar, 5 Dollar gab es für ein Kind. Viele Jäger hatten Tabaksbeutel aus Hodensäcken. Dörfer wurden komplett zerstört, um junge Frauen zu entführen.
    Und diesen elenden Weißen wolle er dienen? Befehle empfangen von Kalkhäuten?
    David ließ sich von den politischen Ansichten seiner Schwester nicht beeinflussen und ging mit seinen Eltern nach Sirius III. Er staunte nicht schlecht, als Rudy ihm folgte. Sie hatte sich in einen Shuttleflieger verliebt, was dafür sorgte, dass sie sozusagen über Nacht unpolitisch wurde. Rudy hatte die Militärakademie mit Auszeichnung abgeschlossen. Sie wurde eine hervorragende Soldatin.
    War sie wirklich unpolitisch geworden?
    Welche Rolle spielte sie in seinem Traum?
    Wieder zurück zur Gegenwart, fast schon schmerzhaft und sehr intensiv.
    Die STERNENFAUST III war in Gefahr! Und mit ihr alle Besatzungsmitglieder. David wusste ganz sicher – in wenigen Stunden würde sie alle sterben!
    Er versuchte, sich mitzuteilen. Vergeblich.
    Der Traum ließ ihn nicht los! Und neue Bilder drangen in sein Hirn, weg von Rudy, dorthin, wo es ihn schmerzte. Eines dieser Bilder gehörte einem zahnlückigen weißen Jungen, der zwei Köpfe größer und doppelt so breit war wie David – Droffer Dumble. Er verprügelte David regelmäßig und erinnerte den schlaksigen Schwarzen stets daran, dass er anders war. Irgendwann, als sie beide zehn Jahre alt gewesen waren und sie schon eine lange Geschichte der Feindschaft hinter sich hatten, machten sie eine Wette: David wettete, obwohl noch klein und jung, länger im Outback aushalten zu können als Dumble und seine beiden Schläger-Freunde, die ihn immer begleiteten. Er bot ihnen an, mit einem Vorsprung von nur fünf Minuten den Gejagten abzugeben, was die drei mit Begeisterung quittierten. Ja, sie würden diesen schwarzen drahtigen Kerl jagen und kriegen. Was dann geschah, würde man sehen – aber es würde grausig sein! Vielleicht würden sie ihn anpflocken, inmitten einer Ameisenstraße. Oder ihn eingraben und zuschauen, wie ihm die Lippen vor Durst aufbrachen und die Augen in der Sonne verglühten! David hörte halb fasziniert, halb ängstlich zu.
    Die vier Jungen nahmen den Hooverbus, fuhren mehr als sechs Stunden und landeten in der Wüste. Später fragte sich David oft, warum er sich in dieser Hitze, im gnadenlosen Hinterland so heimisch fühlte. Es war, als sei sein kleiner Körper, seine große Seele heimgekehrt.
    Er lockte die drei Jungen in eine Senke, wartete in einer Kuhle, huschte in eine versteckt liegende Höhle. Dann hetzte er über die Ebene, verscheuchte einige Gürteltiere und rannte, bis ihm die Luft wegblieb.
    Er hockte sich in die Knie und stützte sich mit den Handflächen in den Sand. Er war durstig, aber es war erträglich. Bis auf eine fadenscheinige Unterhose war er unbekleidet und trotz der Hitze war sein Körper trocken.
    Wo waren seine Verfolger?
    Er wartete, bis die Nacht hereinbrach. Er fand ein winziges Wasserloch. Kühles blaues Wasser. Er lag auf dem Rücken und starrte in den Sternenhimmel. Dort oben würde er eines Tages sein, dort, wo es blitzte und blinkte, wo die Weite und die Unendlichkeit riefen. Ja – er würde ein Raumschiff besteigen und fremde Welten erforschen. In dieser Nacht entschied er sich für sein weiteres Leben. So schlief er ein und merkte nicht, wie giftige Schlangen an ihm züngelten, ihn neugierig beäugten und in die kargen Büsche verschwanden.
    Die aufgehende Sonne weckte David und er fror. Sein Körper war nass vom Tau. Noch immer war nichts von den drei weißen Jungs zu sehen. Die Jagd war beendet. Vermutlich waren die Drei in die Stadt zurückgekehrt, was David nun auch tun
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