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Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Titel: Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen
Autoren: Anonymous
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sonst säßen wir wohl nicht hier!« Ganz schön selbstbewusst, die Kleine. Das gefällt mir. »Und wo entfalten Sie sonst so Ihre Wirkung, wenn Sie nicht gerade mit wildfremden Männern um die Häuser ziehen?«
    »In meiner Uniform«, sagte sie, und Jasons Augen weiteten sich überrascht. »Ich bin Lieutenant beim Star Corps und bin zurzeit hier am Standort in Kapstadt stationiert. Noch nicht lange, aber wohl für längerfristig, wenn es nach meinen Vorgesetzten geht.«
    McVellor war baff. Er hätte nicht gedacht, dass diese eher zerbrechlich wirkende Person beim Militär war. Außerdem konnte er sie sich so gar nicht in einer Star Corps-Uniform vorstellen. Er hatte sie als eine nette junge Frau im verspielten, fast mädchenhaften Kleid kennengelernt, und das auch irgendwie auf ihre Persönlichkeit übertragen. Aber warf es denn wirklich jetzt ein anderes Licht auf sie, wenn sie im Star Corps diente?
    Polina bemerkte Jasons Überraschung belustigt. »Sie schauen so ungläubig?«
    McVellor nickte. »Ja … äh … tut mir leid, aber damit hätte ich nicht gerechnet. Andererseits weiß ich auch nicht, mit was ich gerechnet hätte, von daher …«
    »… ist das so gut und so egal wie alles andere auch«, schloss sie schnell den Satz für ihn. Offensichtlich war seine Verlegenheit ihr peinlich. »Und was treiben Sie so in Kapstadt?«, fragte sie unvermittelt, um das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken – nämlich auf ihn.
    »Ich …« Jason stockte. Ja, was machte er eigentlich hier? In seinem Vertrag mit Far Horizon stand ausdrücklich, dass er über die Testreihen oder das Projekt niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen verraten durfte. Er hatte auch nicht damit gerechnet in die Verlegenheit zu kommen, mal jemandem Rechenschaft darüber ablegen zu müssen, was er so tat, um sich ein paar Credits zu verdienen.
    Also, was konnte er von sich preisgeben, ohne weiter ausholen zu müssen und weitere Fragen zu provozieren? »Ich bin Berater für ein Unternehmen, das hier ansässig ist«, hörte er sich sagen. Ja, das ist gut! »Konsultierungen bei Vertragsabschlüssen und so weiter.«
    »Dazu braucht man sicher eine gute Menschenkenntnis«, antwortete Polina mit einem reizenden Augenaufschlag.
    »Nun ja …«
    »Und was sagt diese Ihre Menschenkenntnis über mich?«
    »Nun, offensichtlich bin ich darin nicht so gut, wie alle glauben, denn sonst hätte ich mir denken müssen, dass Sie in einer militärischen Beschäftigung sind. Andererseits, Ihr selbstbewusstes Auftreten passt dazu. Zu der eigenen Meinung stehen, Entscheidungen für sich und andere treffen, Befehle geben … Jetzt, wo ich es mir überlege, passt das sogar sehr gut! Dass ich das vorher nicht bemerkt habe …«
    »Anscheinend ist niemand perfekt – auch wenn es bestimmt einige Menschen gibt, die dem schon ziemlich nahe kommen.« Sie lächelte wieder atemberaubend und lehnt sich in ihrem Bastsessel zurück. »Aber eigentlich bin ich als Lieutenant hier in der Star Corps-Zentrale nur ein kleines Licht. Wir koordinieren von hier aus einige Kommunikationssatelliten und Orbitaleinheiten. Bei dem ganzen Kram, der da um die Erde schwebt, muss man schon genau aufpassen, dass da nicht mal was zusammenscheppert. Wir sind nicht mehr im 21. Jahrhundert, wo der Weltraumschrott noch überschaubar und kein Problem war. Immer wieder tauchen diese Relikte aus der Vergangenheit – abgesprengte Raketenteile, ausgediente Satelliten und so weiter – auf und machen Probleme.«
    »Die werden ja, wenn man sie aufspürt, aufgesammelt und verwertet«, wusste Jason. Er hatte darüber eine Sendung auf einem News-Kanal gesehen.
    »Ja, so was koordinieren wir manchmal auch. Hauptsächlich geht es aber auch um die Verteilung der erdweiten Kommunikation. Zwar könnte man theoretisch jedes Raumschiff im Orbit als Relaisstation nutzen, aber wie Raumschiffe nun mal so sind, sind sie mobil und auch nicht immer in Reichweite. Deswegen haben wir immer noch ein paar unbemannte Satelliten da oben, die wir dafür nutzen, und bei denen wir aufpassen müssen, dass sie nicht gegeneinander oder gegen etwas anderes rauschen. Die meisten dieser Automaten sind mit Lenkdüsen ausgestattet, sodass ein Ausweichen und Kurs ändern normalerweise kein Problem ist. Wichtiger ist, dass wir von den Satelliten ausgehend auch die Kommunikation für die gesamte Südhalbkugel, also Teile Afrikas, Australien, Neuseeland, Antarktis und Südamerika, eingehende Signale aus dem Weltraum verteilen. Das gilt
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