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Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Titel: Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen
Autoren: Anonymous
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die Erhabenen. Sie konnten sie nur teilweise nutzen, in einem Maße, das sie nicht gefährdete. Auch Denuurs Sammelintelligenz war mit einer Neugier ausgestattet, die es ihm erlaubte, Wissen durch Beobachten zu erlangen. Doch er selbst hatte dieses Wissen nicht genutzt, konnte es auch gar nicht nutzen.
    Die Erhabenen haben ebenfalls weise gehandelt, dass Sie den Bewahrern des Wissens nur die Fähigkeit gaben, die Aufzeichnungen reproduzieren zu können. Die Wloom zum Beispiel. Ihre Fähigkeit, die Wurzelbücher mit dem Wissen der Erhabenen zu kopieren, ist perfekt auf die Erhaltung der Daten zugeschnitten. Integriert in ein funktionierendes Ökosystem. Aber sie besitzen nicht die kognitive Komplexität, die Aufzeichnungen lesen und nutzen zu können. Das wäre fatal und wir müssten gemäß unserem Auftrag eingreifen!
    Selbst wir können nicht alles erfassen und verstehen, was Sie uns mit auf den Weg gaben. Vergiss das nicht.
    Die Menschen hätten dieses Wissen nie erlangen dürfen! Niemand hat vorausgesehen, das beim Übertragen der Daten aus den Speichern, die sich Dronte nennen, eine Kopie des Wissens auf dem Menschenschiff manifestieren würde! Glücklicherweise können sie die Wirkungsweise dieser Dinge nicht erfassen, aber unglücklicherweise sind sie in der Lage, die Aufzeichnungen zu lesen und zu interpretieren.
    Gerade das macht sie so gefährlich – für sich selbst und für andere – und unser Eingreifen notwendig!
    Dann ist es beschlossen. Das Ziel ist gefunden und ausgewählt.
    Wie ich schon sagte: Lasst uns mit dem Angriff beginnen!
     
    *
     
    Jason McVellor und Polina Stokke hatten das Township-Überbleibsel verlassen und waren sich bedeutungsvoll anlächelnd umher geschlendert, um ein Etablissement zu finden, in dem sie sich niederlassen konnten.
    In der untergehenden Sonne warfen die Häuserfassaden aus Metall und Glas glitzernde Reflexionen in die von ihren Schatten verdunkelten Straßen. Die Wärme des Tages, die sich in den Häuserschluchten gesammelt hatte, wurde von einem leichten Wind davongetragen. Es roch nach Meer und exotischen Speisen, deren scharfe Gewürzmischungen in der Nase kitzelten, wenn man sie aß.
    Etwas abseits einer belebten Hauptstraße hatten sie ein kleines Hinterhofrestaurant entdeckt. Unter einer bunten Markise, deren kräftige bunte Farben im Abendlicht noch genauso leuchteten wie die riesigen Blüten der Gewächse in den aufgestellten Blumenkästen, waren vier Tische aus Bastmaterial aufgestellt.
    Die Scheibenfront des Restaurants zur Straße hin war komplett geöffnet, und im Inneren saßen bereits trotz der frühen Abendstunde einige Gäste an der Bar und widmeten sich ihren Drinks. Von irgendwoher erklang leise Klaviermusik.
    Jason blickte nach oben und erkannte zwei kleine Lautsprecher, die unter der Markise versteckt an der Hauswand angebracht waren. »Ich hätte schwören können, die Musik käme von irgendwo anders in dieser Straße«, sagte er zu Polina, als sie sich an einen der beiden mittleren Tische draußen gesetzt hatten.
    »Das soll wahrscheinlich auch so sein«, antwortete Polina, die mit unter dem Tisch überschlagenen Beinen an einem Passionsfruchtsaft nippte.
    Jason hatte sich einen Milchkaffee bestellt.
    Das Restaurant führte tatsächlich Kaffee auf der Getränkekarte, dabei war das Zeug inzwischen seit bestimmt 150 Jahren völlig out und wurde – ähnlich wie Zigarren im 21. Jahrhundert – nur noch von wenigen Kennern und Genießern konsumiert. Ganz billig war er auch nicht, aber das Taschengeld, das er von Far Horizon erhalten hatte, war großzügig genug gewesen, sich auch einmal solche Extravaganzen leisten zu können. Außerdem war Polina sichtlich beeindruckt, und auf diesen Effekt hatte er insgeheim auch gehofft.
    »Ich verstehe nicht viel von akustischem Design«, gestand der junge Mann und nahm vorsichtig einen Schluck aus der großen Tasse, die die Bedienung mit einem freundlichen Lächeln vor ihm abgestellt hatte. Der Kaffee war noch heiß, deswegen blies er ein paar Mal über die Oberfläche des Getränks hinweg, um es so abzukühlen, bevor er einen weiteren Schluck nahm. »Aber es fällt mir manchmal schwer zu glauben, solche Effekte mit nur zwei so kleinen Lautsprechern erreichen zu können.«
    Polina grinste ihn an. »Sie meinen, dass kleine Dinge eine große Wirkung haben können?« Es war offensichtlich, dass sie mit dieser Bemerkung eigentlich sich selbst und ihren Effekt auf ihn meinte.
    Jason lachte auf. »Offensichtlich,
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