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Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes

Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes

Titel: Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes
Autoren: Anonymous
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Commander Alyawarry die Brüderschule auf Sirius III besucht?
    »Das Volk der Altsirianer ist uns heute vollkommen unbekannt«, fuhr Ericson fort, als habe er ihre Bemerkung gar nicht gehört. Es schien ihm zu gefallen, für sie den Fremdenführer zu spielen. »Man kann es nur vermuten, aber man nimmt allgemein an, dass sie sich in einem gewaltigen Atomkrieg selbst vernichtet haben. Die Hintergrundstrahlung weist darauf hin – und mit sich haben sie wohl auch jegliches Leben auf ihrem Planeten zerstört. Einzig die Einschlagkrater, welche ganz Sirius III bedecken, geben noch Zeugnis von ihrem gewaltsamen Ende.«
    »Aber mittlerweile ist doch wieder Leben möglich, oder? Ich meine, die Christophorer sind doch dort, und all die anderen Siedler.«
    Der Marine lächelte unter seinen Sommersprossen. »Kommt drauf an, wo sie nach diesem Leben suchen, Lieutenant. Die Krater gehen oft bis zu dreißig Kilometer ins Innere des Planeten und enden manchmal in einem See. Da unten ist zwar Wasser, doch ist die Atmosphäre bei weitem zu dicht, um sich dort anzusiedeln. Auch die Gipfelgrate mit ihrer dünnen Atmosphäre eignen sich nicht für menschliches Leben. Wenn wir näher heranfliegen, sehen Sie bestimmt, dass sich die meisten Siedlungen, sofern sie nicht auf Plateaus angesiedelt sind, daher ungefähr auf halber Höhe am Hang eines Kraters angelegt wurden.«
    »Dann müssen die heutigen Sirianer ganz schöne Bergsteiger sein«, sagte Emma, ohne Ericson anzusehen, was der heftig bedauerte.
    Wenige Minuten später landete der Transporter, und Emma stieg aus. Sie hatte sich erst wenige Schritte von dem Shuttle entfernt, als eine schmächtige Gestalt in der dunkelgrauen Ordenskutte der Christophorer auf sie zueilte.
    »Lieutenant Kalani«, begrüßte der Fremde sie. »Ich bin Bruder Petric und beauftragt, Sie zum Klosterkrankenhaus zu bringen. Dr. McAllister erwartet Sie dort bereits.«
    Es geht los , dachte Emma und fragte sich kurz, ob sie sich wirklich freute. Vielleicht war alles bald vorbei und sie hatte ihre Fluglizenz zurück.
    Sie packte ihre Sachen zusammen und folgte dem Mönch.
     
    *
     
    Theodore McAllister war nervös – weitaus mehr, als er sich je zugestanden hätte. Schließlich bekam der Mediziner, der das Brüderkrankenhaus auf Sirius III leitete, nicht jeden Tag die Gelegenheit, Geschichte zu schreiben.
    McAllister mochte die relative Abgeschiedenheit, die ihm dieser Posten bescherte, eigentlich sehr. Als gestandener Mann von 53 Jahren hatte der große, grauhaarige Sohn eines Frachterpiloten und einer Reporterin von der Erde schon zu Jugendzeiten seinen Teil des Alls gesehen. Ihm war längst nicht mehr nach Abenteuern oder wissenschaftlicher Front-Forschung zumute, und sein aktueller Job bei den Christophorern bot ihm genau die Routine und Stabilität, die er, wie er mittlerweile rückblickend erkannte, sein ganzes Berufsleben lang gesucht hatte.
    Dass er überhaupt etwas vermisste, war ihm erst nach Tregardes Anruf bewusst geworden. Und jetzt ließ es ihn nicht mehr los.
    Ein letztes Mal ließ McAllister seinen Blick durch das Zimmer schweifen. »Haben wir auch wirklich alles?«
    »Haben wir, Doktor«, antwortete die junge Frau zu seiner rechten prompt – und ein wenig gequält. »Und selbst das wurde schon zweimal gegengecheckt.« Der Mediziner schmunzelte. Chrissie hatte ja recht, er konnte mitunter übervorsichtig sein.
    »In Ordnung, Schwester Kirchhoff. Dann lassen Sie uns unsere neue Patientin empfangen.«
    Die Stationsschwester folgte ihm nach draußen auf den Flur des Krankenhauses und schloss die Tür zu Kalanis Zimmer hinter sich. Gemeinsam begaben sie sich zum Eingangsbereich des St.-Garran-Hospitals. Schon von weitem erkannte McAllister, dass sie dort erwartet wurden.
    »Lieutenant Kalani«, sagte er herzlich und ging auf die schlanke junge Frau mit den kurzen dunkelblonden Locken zu. »Herzlich willkommen. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Anreise.« Mit einem Nicken gab er dem neben ihr ausharrenden Petric zu verstehen, dass seine Dienste nicht länger benötigt wurden, und der Bruder wandte sich zum Gehen.
    »Danke, ja«, sagte Emma. »Und ich muss schon sagen, hiermit hätte ich nicht gerechnet.«
    »Wie meinen Sie?«, hakte der Mediziner nach, während sich Emma und Schwester Kirchhoff miteinander bekannt machten.
    »Na, diese Einrichtung. Ich hatte erwartet, das Klosterkrankenhaus sei nur ein Flügel des Klosters. Stattdessen ist es ein eigenes Gebäude und befindet sich auch noch auf
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