Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes

Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes

Titel: Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
behandeln, erzielen wir einen Etappenerfolg nach dem anderen. Sir, ich glaube wirklich, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind! Nicht mehr lange, und Lieutenant Kalani sitzt wieder im Cockpit ihres Jägers.«
    »Ich verstehe«, sagte Tregarde nachdenklich und ging ein paar Schritte auf und ab. Einerseits begrüßte er es natürlich, dass eine Genesung dieser Patientin in greifbare Nähe rückte, aber andererseits … Emmas Fall hat mich immer fasziniert, schon seit wir damals das erste Mal von Vesta gestartet sind. Ihr telepathisches Talent ist ihren Werten nach zu urteilen sehr stark, ich habe nur noch keine Wege gefunden, es nutzbringend und ohne ihr zu schaden anzuwenden. Es klingt hart, aber irgendwie wird sie mir fehlen, wenn sie erst einmal wieder ganz hergestellt ist.
    »Und ein medizinisches Rätsel verschwindet, dessen wahres Potenzial wir nicht einmal im Ansatz ausgeschöpft haben«, murmelte er.
    »Sir?«, fragte Kremer, und Tregarde sah, dass er ihn nicht verstanden hatte. Gut so.
    »In Ordnung, Doktor. Bereiten Sie alles für eine entsprechende Intensivbehandlung vor. Ich komme gleich zu Ihnen, sobald ich einen Anruf getätigt habe. Es wird Zeit, dass mir ein alter Bekannter einen Gefallen tut.«
    Kremer nickte. »Verstanden, Sir. Und wo soll die Behandlung stattfinden? Hier auf der Krankenstation, oder direkt in Lieutenant Kalanis Quartier?«
    »Weder noch, Kremer«, sagte Ashkono lächelnd. Er erinnerte sich noch gut an den Vorschlag, den Dana Frost erst kürzlich gemacht hatte, und sah nun die Gelegenheit gekommen, diesen in die Tat umzusetzen. »Genau darum geht es in meinem Anruf. Ich habe da eine Idee, wie sich vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen lassen.«
     
    *
     
    Das »Fuzzy’s«, wie die Piloten die Offiziersmesse auf Deck F der STERNENFAUST getauft hatten, war zu dieser frühen Tageszeit noch recht leer, und dafür war Mike Rossini dankbar. Der 32-jährige Techniker aus Mourat Kenzos Team hatte sich kurzzeitig von seinem Posten geschlichen, um Emma zu verabschieden. Jetzt, ihren Duft noch in der Nase, stand er an einem der breiten Aussichtsfenster des Raumes und starrte hinaus in die ewige Nacht des Alls. Und dem kleinen Personentransporter hinterher, der sich mit zunehmender Geschwindigkeit vom Schiff entfernte.
    Und von ihm.
    Werde gesund, Mädchen , dachte Mike und strich sich gedankenverloren über den orangenen, ölverschmierten Overall, den er trug. Werde gesund, und dann komm wieder.
    Zwischenmenschliche Beziehungen, wie jene, die Emma und er führten, waren innerhalb des Star Corps nicht gerade an der Tagesordnung und wurden von offizieller Seite, wenn auch nicht mehr verboten, so doch zumindest nicht befürwortet. Und doch wusste Mike, dass die junge Hawaiianerin ihm den Aufenthalt auf diesem Flaggschiff der neuen Flotte erst so richtig lohnenswert machte. Er wünschte ihr eine schnelle Genesung.
    Und sich selbst, dass er sie schon bald wiedersah.
    Erst als der Transporter längst aus seinem Blickfeld geraten war, wandte sich Mike Rossini vom Fenster ab und kehrte zu seiner Arbeit zurück.
     
    *
     
    »Wir erreichen das Kloster in etwa zehn Minuten«, sagte Sarah Jane Smith und lächelte Emma freundlich an.
    »Danke«, erwiderte die junge Pilotin und sah, wie die ältere Offizierin wieder im Cockpit des kleinen Transportershuttles verschwand. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, wandte Emma ihren Blick abermals nach rechts und dem Fenster zu, das sich neben ihrem Sitz befand und hinaus auf die Oberfläche des Planeten zeigte, dem sie sich immer weiter näherten.
    Sirius III. Ein Paradoxon von einem Himmelskörper.
    Emma hatte schon viel von dem Planeten gehört, auf dem der 2204 von Abt Mboto Marewo gegründete Christophorer-Orden seine Brüderschule errichtet hatte. Und nicht nur diese.
    »Eigentlich ein unglaublicher Anblick, finden Sie nicht?«, fragte der junge Marine, der neben ihr saß, leise. Offensichtlich hatte Ted Ericson, so hatte er sich ihr vorgestellt, Emmas Blick bemerkt und richtig gedeutet.
    »Was meinen Sie?«, erwiderte sie lächelnd.
    Ericson deutete zum Fenster. »Na, Sirius. Ein bewohnter Planet, und doch eigentlich der vielleicht unwirtlichste Platz in dieser Gegend des Alls.«
    Emma nickte. »Sie spielen auf die Krater an.« Frida und Mauritio hatten ihr ein wenig über die Geschichte dieses Himmelskörpers erzählt, als sie zu dritt an Bord der STERNENFAUST gewesen waren. Damals, vor Mauritius Tod … Und hatte nicht auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher