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Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Titel: Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta
Autoren: Anonymous
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SOLAR 1 durch die riesige Halle geschleudert und nicht nur das, sie hatte ebenso auch einen Bruch in der Hangarwandung verursacht.
    Einen Bruch, der quer durch die Schotten aus speziell gehärtetem und beschichtetem Stahl ging, die den Hangar nach Vesta hin abschlossen. Und die Station war so angelegt, dass sie keine Klimakuppel wie das Star Corps-Gelände auf Ganymed benötigte. Die Schotts und damit auch der Riss darin gingen direkt in den Weltraum hinaus. Vince starrte entsetzt auf die Anzeigen, die der Computer in leuchtendem Rot vor das gelb strahlende 3-D-Schema des Schiffes in der Halle projizierte.
    Luftdruck im Hangar 0,001 bar und fallend.
    Temperatur -100 Grad und fallend.
    Lebenserhaltung ausgefallen.
    »Verflixt und zugenäht«, presste Taglieri zwischen den Zähnen hervor. »Muss ja ein verdammt großer Riss sein.«
    »Da bleibt uns wohl nur die Möglichkeit, in eine der Rettungskapseln zu gehen und dann raus aus diesem Hangar«, ließ sich Mitchell vernehmen. Seine Stimme klang schwach, aber dennoch war ein Unterton von Sarkasmus nicht zu überhören. Vincent wandte sich gereizt um. »Und die sind schmal genug, um durch so einen Riss flitzen zu können?« Taglieri schnaubte. »Mal davon abgesehen, ob die Kapseln nicht selbst alle beschädigt wurden. Und was noch mehr zählt – Sehen Sie hier, Mitchell: Noch sechs Leute sind an Bord lebendig, drei davon schwer verletzt. Einschließlich den Ihren, Ihre Lebenszeichen scheinen ebenfalls schwächer zu werden. Glauben Sie im Ernst, ich lasse diese Leute zurück? Vergessen Sie’s.«
    Beide Männer schwiegen kurz. Schließlich ergriff Mitchell das Wort. »Admiral, wir sollten versuchen, in die drei Sektionen, in denen es noch Überlebende gibt, eine Nachricht zu schicken. Am besten über einen Kurzwellenkommunikator. Wir könnten hören, wer außer Ihnen die beiden anderen Leichtverletzten sind. Sie können mit Ihrem Knöchel nicht mehr viel weiter, ich bin auch nicht in der Verfassung, mich noch viel zu bewegen. Wir machen es uns so oder so in der Kapsel bequem, bis wir Antworten haben.«
    Vincent wusste, dass Mitchell recht hatte. Doch ihm gefiel der Gedanke an die anderen Überlebenden nicht. Auf der anderen Seite – was hätte er tun können? Er musste jetzt erst einmal Mitchell helfen. Und das tue ich nicht, weil er der Ratsvorsitzende ist oder ich ihm etwas beweisen will, sondern weil er ein Schwerverletzter in meiner Nähe ist. Zur Rettungsausrüstung dürfte auch schnell trocknendes Flüssigplastik zum Stabilisieren gehören, das kann ich dann benutzen. Dann sehen wir weiter.
    »Wir gehen da erst mal runter. Sie müssen versorgt werden«, meinte Taglieri kurz angebunden und öffnete die Klappe, die ihn in den Flur führen würde, in dem die Rettungskapseln waren. Er ließ sich vorsichtig hinab, und schaffte es, so nah an den »Boden« des Flurs zu kommen, dass er es trotz seines verletzten Knöchels wagen konnte, sich fallen zu lassen. Er hatte sich bemüht, auf seinem gesunden Fuß aufzukommen, aber dennoch knickte er ein und stürzte. Sein Knöchel schien vor Schmerz zu explodieren und kurz war ihm schwarz vor Augen.
    »Ist alles in Ordnung, Taglieri?« Die Stimme Mitchells klang schwach, so als habe er alle Kraft sammeln müssen, um das zu rufen.
    Der Admiral sah sich um. Auch hier im Gang war die Beleuchtung teilweise ausgefallen, auf diesem Stück des Ganges funktionierten die Lampen natürlich nicht. Dennoch, zehn Meter weiter hinten brannte das Licht konstant, und so brauchte Vince nicht lange, um sich zu orientieren.
    »Ja, alles in Ordnung«, sagte er schließlich. »Ich glaube, da drüben sind die Luken zu den Rettungskapseln.« Er biss die Zähne zusammen und humpelte hinüber.
    Jetzt ist die große Preisfrage, ob sich zumindest eines der Schotts öffnen lässt oder nicht. Er wusste, es wäre die Rettung, wenn er eine solche Kapsel öffnen konnte. Die Systeme darin waren autark und gegen Stöße – sprich Angriffe und Aufprall – besonders geschützt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Überlebensausrüstung darin noch intakt und brauchbar war, war sehr hoch.
    Er legte sich vor der Konsole, in der das Bedienfeld für das nächste der kleinen Rettungsboote untergebracht war, aktivierte es – und stutzte. Dann hätte er am liebsten laut geflucht. Verdammt. Das ist einer der sinnlosesten Schutzmechanismen, die ich je gesehen habe.
    Ein Passwort.
    Das Ding will ein Passwort haben.
     
    *
     
    Mit einem Knall explodierte die Welt.
    Mauritio
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