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Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen
Autoren: Anonymous
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Gesicht von Meister William. In seinen funkelnden Augen lagen auch Abgründe.
    Was wäre denn , durchzuckte es Dana, wenn William gar nicht alles vergessen hat? Vielleicht weiß er dank seiner Gabe mehr über die damaligen Vorfälle im HD-Raum? Sie ging mit schnellen Schritten vor und führte die Männer vom Besprechungsraum fort, zu einem der Transporter, die sie zu den Quartieren bringen würden.
    Ich muss ihn fragen. Aber noch nicht jetzt. Wir sind uns fremd geworden. Es wird Zeit brauchen wieder die alte Vertrautheit zu fühlen. Sie lächelte William aufmunternd zu. »Sie werden es noch merken, William, auch außerhalb von St. Garran kann das Universum ein interessantes Leben bieten.«
    »Genau vor diesem Wort fürchte ich mich«, meinte William leise. » Interessant. Eintönig und gleichbleibend ist mir derzeit lieber. Es gibt ein altes japanische Sprichwort: Wenn du jemanden nicht magst, dann wünsche ihm aufregende Zeiten.«
    Tregarde lachte. »Vielleicht wird es wirklich einmal Zeit, dass Sie aus Ihrem Schneckenhaus herauskommen, Meister William.«
    »Ja, vielleicht.«
    Dana hatte nicht das Gefühl, das William meinte, was er sagte.
     
    *
     
    Nur nicht aufregen. Ruhig atmen. Mavi Darson saß im Schneidersitz, hielt sich ein Nasenloch zu und atmete tief und gleichmäßig ein und aus. Ihre Augen waren geschlossen. Sie versuchte nicht daran zu denken, dass sie sich in einem winzigen Schiff mitten im Weltall befand, in einem Gebiet, auf das die Solaren Welten kein Anrecht hatten und in dem jederzeit J’ebeem oder Starr auftauchen konnten. Oder schlimmeres …
    Der leise melodische Klingelton neben dem Eingangsschott ihres Zimmers ließ sie blinzeln. Langsam stand sie von dem weichen Flokatiteppich auf, den sie sich in die Mitte des Raumes gelegt hatte, und der sie an ihre und Jessies Apartmentwohnung im 108ten Stock eines Hochhauses erinnerte.
    »Herein«, meinte sie so ruhig sie konnte.
    Das Schott öffnete sich und Wolfgang Huber trat ein. Der Wissenschaftler hatte seinen weißen Kittel abgelegt und ihn gegen einen leichten Raumanzug getauscht. Noch trug er keinen Helm, doch allein der Anblick des silbern schimmernden Materials machte Mavi nervös.
    »Es geht bald los?« Sie hörte selbst wie dünn ihre Stimme war.
    Huber nickte und lächelte beruhigend. »Sie müssen sich nicht hetzen, Mavi. Ich dachte, vielleicht wollten Sie den Anflug auf Aditi vom Aufenthaltsraum aus sehen? Der Planet ist wunderschön und vielleicht hilft es Ihnen sich mental auf die Mission vorzubereiten.«
    Mavi nickte. »Danke, Doktor. Sie kümmern sich rührend um mich.«
    Der Wissenschaftler winkte ab. »Sie sind die wichtigste Person hier an Bord und darüber hinaus eine beeindruckende Frau.«
    Täuschte sie sich, oder flirtete er mit ihr? Mavi erwiderte sein Lächeln. »Ich werde mir den Planeten ansehen und mich anschließend umziehen, Doktor.«
    »Sie schaffen das schon. Ich vertraue Ihnen.« Huber nickte aufmunternd, dann verließ er den Raum.
    Mavi schloss die Augen und atmete noch einmal tief durch.
    Irgendwie ist er ganz niedlich, auf seine verschrobene Art …
    Der Gedanke überraschte und erheiterte sie. Huber war viel zu alt. Er könnte ihr Vater sein. Außerdem war sie verheiratet.
    Jessie … Sie berührte den Platinring an ihrem rechten Ringfinger. Ein nervöses Kribbeln lief durch ihren Magen. Es ging los.
    Mavi straffte die Schultern und machte sich auf den Weg durch die engen Gänge über den Antigravaufzug hin zum Aufenthaltsraum. Dort zeigte ein großer Panoramaschirm das näherkommende System.
    Eigentlich kommen wir ja näher … Mavi trat staunend an den Bildschirm heran. Einen Moment verschlug es ihr den Atem.
    Das helle Licht des weißen Zwerges ließ sie blinzeln. Der Stern schien aus weißem Feuer zu bestehen und strahlte heller als jede Sonne, die sie je gesehen hatte. In seinem Licht badeten sich mehrere Planeten. Mavi wusste, dass sie mit einem Shuttle auf den zweiten Planeten wollten, der mit einer Reihe silberfarbener Ringe umgeben war. Der silberweiße Körper des Planeten erschien Mavi wie eine polierte Perle, verloren in den Weiten des Alls. Sie streckte die Hand aus, obwohl sie wusste, dass sie den Planeten auf dem Schirm nicht berühren konnte. Plötzlich fühlte sie sich wie ein wundergläubiges Kind.
    Es gibt nicht nur Gefahr hier draußen, sondern auch Schönheit.
    Mit großen Augen betrachtete Mavi die weiße Perle im All, die langsam größer wurde. Dort lag das Heiligtum, das in den
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