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Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed

Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed

Titel: Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed
Autoren: Anonymous
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schlecht.«
    Danach widmete er sich wieder dem restlichen Essen auf seinem Teller, als hätte es keinen Zwischenfall gegeben, und die Situation entspannte sich wieder.
    Noch so ein Vorfall, und ich bekomme einen Herzinfarkt! , war Wanda überzeugt, und ein unauffälliger Blick in die Runde zeigte ihr, dass sie damit nicht alleine war. Mann, das war knapp! Ich hätte die Chilisoße weglassen sollen. Aber Sun-Tarin hat sie so sehr gemocht. Wäre er hier, hätte er mich warnen können!
    Doch er war nicht hier, und so konnte sie nur hoffen, dass es keinen zweiten Fauxpas gab, der dann womöglich irreversibel eskalierte. Aber diese Befürchtung erwies sich als unbegründet, denn der Rest des Banketts verlief ereignislos und friedlich.
     
    *
     
    Dana Frost saß in ihrem Büro auf der STERNENFAUST und ging mit Tregarde und Shamar al Khaled noch einmal das Dossier durch, das sie gemeinsam über Titan zusammengestellt hatten und das sie Jasper Mitchell, Taglieri und Admiral Gernet zusammen mit al Khaleds Theorie vorlegen wollten. Es enthielt alle Punkte, die dazu geeignet waren, die drei zu überzeugen, und al Khaled wollte es ihnen so bald wie möglich übereichen.
    »Wir sollten damit noch warten, bis Meister William sich dazu durchringen kann herzukommen«, riet Tregarde.
    Al Khaled zog fragend die Augenbrauen hoch. »Und warum das?«, wollte er wissen.
    »Ganz einfach«, antwortete ihm Tregarde. »Wir gehen davon aus, dass der Sand so etwas wie ein Bewusstsein hat, ganz gleich auf welchem Niveau wir das ansiedeln wollen. Und Meister William hatte schon immer ein Gespür für solche Dinge. Er ist damit der Einzige, der uns da weiterhelfen kann. Aber«, er zuckte mit den Schultern, »für Leute, die diese These immer noch bezweifeln – ich denke da an einen gewissen, uns allen bestens bekannten Vorgesetzten –, habe ich eine andere Erklärung. Die Christophorer wissen mit allergrößter Wahrscheinlichkeit etwas über diesen Sand oder haben doch zumindest eine gelehrte Vermutung darüber. Und wenn wir einen von ihnen dazu bringen können, dieses Wissen mit uns zu teilen, so ist es unser alter Freund William Beaufort.«
    Dana nickte zustimmend. »Außerdem dürfte Mr. Mitchell sowieso im Moment keine Zeit haben, sich mit Titan und dem Sand zu beschäftigen, solange er als Repräsentant der Menschheit den Raisa bei Laune halten muss.«
    Shamar al Khaled seufzte, und man sah es ihm an, dass ihm diese Verzögerung nicht gefiel. »Wo Sie recht haben, haben Sie recht«, sah er allerdings ein, und damit war die Sache entschieden.
     
    *
     
    Brücke der STERNENFAUST, einen Tag später
     
    Joelle Sobritzky überprüfte noch einmal alle Anzeigen und Funktionsweisen ihres Pilotensitzes, obwohl sie das schon fünf Mal getan hatte. Sie war extrem nervös, denn in wenigen Minuten würde der Raisa die STERNENFAUST betreten. Und damit nicht genug, würde er auch noch von einem Schwarm von Kameradrohnen begleitet werden, die jede einzelne nicht nur seiner Bewegungen aufzeichnete, sondern die aller anderen Anwesenden gleich mit.
    Captain Frost hatte der Mannschaft mitgeteilt, dass der Raisa mit großer Wahrscheinlichkeit an dem Prinzip des Antriebs interessiert wäre, und Joelle fragte sich mit wachsender Verzweiflung, wie sie ihm die Eindrücke im HD-Raum beschreiben sollte, falls er sie danach fragte. So etwas konnte man nicht beschreiben , das musste man mit eigenen Augen gesehen haben. Doch wenn ihr die Worte fehlten – und das vor laufenden Kameras und den kritischen Augen ihrer Vorgesetzten und des Vorsitzenden der Solaren Welten und einem Haufen von nicht minder kritischen Kridan – so wäre das die ultimative Katastrophe und so ziemlich die peinlichste Situation, die sie sich nur vorstellen konnte. Danach wäre sie das Gespött des ganzen Schiffes für ewig; oder doch für eine sehr lange Zeit.
    »Wird schon werden«, hörte sie eine leise Stimme, die beinahe an ihrem Ohr erklang und erkannte Max Brooks, der auf seinem Weg zu seiner Kom-Station an ihr vorbeiging.
    Auch der Afrikaner trug die Galauniform, die anzuziehen man die gesamte Besatzung verdonnert hatte, was für Joelle ein weiterer Grund war nervös zu sein, denn sie fühlte sich in dem Ding deplatziert. Wäre die Uniform nicht aus einem Spezialstoff angefertigt, der eben solche Dinge verhinderte, so wäre Joelies Garnitur garantiert voller Schweißflecke gewesen.
    Brooks klopfte ihr jetzt mit einem aufmunternden Lächeln auf die Schulter, doch das beruhigte die
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