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Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Titel: Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle
Autoren: Alfred Bekker
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auch nicht zu den Menschen, denen ich vertraue oder die ich mag.«
    Tregarde hob wieder die Augenbrauen. In seinen Augen glänzte Spott auf.
    »Sie sind zumindest offen. Ich weiß das zu schätzen.«
    »Wünscht sich das ein Arzt nicht von seinem Patienten?«
    »Natürlich.« Dr. Tregarde atmete tief durch. »Nun gut. Ich werde Ihnen geben, was Sie brauchen. Auch wenn mein ärztlicher Rat anders lautet.«
    Mutawesi sprang von seiner Krankenliege. »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sich beeilen könnten. Meine Schicht beginnt nämlich gleich und ich lege großen Wert auf Pünktlichkeit.«
    Kurz bevor Mutawesi die Krankenstation verließ, drehte er sich noch einmal um und sagte: »Wenn Sie sich mit Ihrer Entscheidung nicht wohlfühlen, dann sind Sie es vielleicht der eine Behandlung nötig hat, Dr. Tregarde.«
     
    *
     
    »Austritt aus dem Bergstrom-Raum!«, meldete Rudergänger Lieutenant John Santos. »Geschwindigkeit liegt bei exakt 0,40014 LG. Optimales Zeitfenster für Kurskorrekturen unter Beibehaltung des Schleichfluges liegt bei fünf Minuten.«
    »Behalten Sie den Schleichflug bei«, befahl Lieutenant Commander Stephan van Deyk, der rotbärtige Erste Offizier des Sondereinsatzkreuzers STERNENFAUST.
    Captain Dana Frost kam unterdessen aus dem der Brücke benachbarten Konferenzraum und setzte sich auf den Platz des Kommandanten. Ihr Blick war auf den Panorama-Schirm gerichtet. Ein Hauptreihenstern war darauf zu sehen, auf dessen gelber Lichtscheibe sich der runde Schatten eines vorbeiziehenden Planeten deutlich abzeichnete. In einem Teilfenster wurde nun eine Positionsübersicht eingeblendet.
    »Das System der Sonne TASO-23111 hat 29 Planeten«, meldete Ortungsoffizier Lieutenant Ashley Briggs. »TASO-23111 selbst ist zwar ein Hauptreihenstern wie Sol, besitzt aber ungefähr die dreifache Masse. Möglicherweise bildet es mit dem 1,5 Lichtjahre entfernten braunen Zwerg TASO-23112 ein Doppelsystem, aber dazu liegen noch keine näheren Erkenntnisse vor.«
    Die Abkürzung TASO stand für Trans Alpha Solar Object . Die menschlichen Kolonisten, die um 2241 über Wurmloch Alpha in den Transalpha-Sektor gelangt waren und vor allem im Karalon-System eine neue Heimat gefunden hatten, waren kaum hundert Lichtjahre tief in den Trans-Alpha-Sektor vorgedrungen. Auch wenn das so war, man hatte natürlich einen Großteil der transgalaktischen Region zumindest kartographiert und mit den Mitteln der Fernortung auf chemische Zusammensetzung und eventuell vorhandene Planetensysteme hin untersucht. Diese Kataloge waren jetzt in dem von der Erde aus nicht sichtbaren, auf der anderen Seite des galaktischen Zentrums gelegenen Transalpha-Sektor eine große Hilfe, da die STERNENFAUST zusammen mit dem Schwesterschiff SONNENWIND immer tiefer in das Herrschaftsgebiet der Dronte eindrang. Man wollte dem Ursprung der mysteriösen Lichtsonden auf die Spur kommen, die sowohl in Transalpha als auch auf der Cisalpha-Seite der Galaxis in unmittelbarer Umgebung der Erde für große Unruhe und Besorgnis gesorgt hatten.
    Dana Frost schlug mechanisch die Beine übereinander und lehnte sich etwas zurück. Ihr Gesicht war starr. Keine Emotion zeigte sich darauf, als sie sich bei Briggs kurz für die Information bedankte.
    »Ich messe gerade das Austreten der SONNENWIND aus dem Bergstromraum«, meldete Lieutenant Briggs. »Sie ist ungefähr 300000 Kilometer von uns entfernt.«
    »Transmission von der SONNENWIND, Captain!«, meldete jetzt Kommunikationsoffizierin Lieutenant Susan Jamil.
    »Auf den Schirm«, sagte Frost.
    Ihr schien die bedrückte Atmosphäre auf der Brücke nicht aufzufallen. Doch seitdem sich vor einiger Zeit eine fremde Lebensform der Wissenschaftler Yngvar MacShane und Ildiko Pangata bemächtigt hatte, schien Dana Frost, die sowieso eine sehr zurückhaltende Frau war, noch verschlossener zu sein. Niemand hatte sie seitdem lächeln sehen oder sonst irgendetwas bemerkt, dass darauf hingewiesen hätte, dass sie um ihren Lebensgefährten MacShane trauerte. Sie schien den ganzen Kummer tief in sich zu verschließen. Jeder, der mit ihr näher zu tun hatte, war sich im Klaren darüber, wie nahe dem Captain das alles gehen musste, doch keiner hatte eine Ahnung, wie man sie darauf hätte ansprechen können. Auch jetzt wirkte Dana Frosts Gesicht wie eine undurchdringliche Maske.
    Das Gesicht des Captains der SONNENWIND erschien in einem Extra-Fenster vor den Darstellungen des Systems TASO-23111.
    »Hallo, Captain Frost. Wie mein
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